Forschung 2.0 ? Positionen der Digitalen Geisteswissenschaften im Diskurs
rschung 2.0 - Positionen der Digitalen Geisteswissenschaften im Diskurs
Durch den Einsatz von Verfahren und Ressourcen der Digitalisierung eröffnen sich den Geisteswissenschaften neue Chancen: Forscher können beispielsweise von jedem Teil der Welt aus durch die Ruinen von Pompeji wandeln - weil es eine zentrale Datenbank mit Informationen und Bildern sĂ€mtlicher FundstĂŒcke und archĂ€ologischer Erkenntnisse gibt. Oder sie erforschen die Akustik-Entwicklung und den Eindruck von RĂ€umen aus zerstörten GebĂ€uden - anhand von originalgetreuen 3D-Rekonstruktionen. Und Historiker können ergrĂŒnden, welches Bild vom Zweiten Weltkrieg die heutige Jugend hat - indem Computer zahllose Facebook-EintrĂ€ge auswerten. Die Projekte in den digitalen Geisteswissenschaften sind vielfĂ€ltig und dienen stets weiterem Erkenntnisgewinn. Welche Ergebnisse lassen sich generieren und welches Wissen kommt abhanden, wenn nicht die richtigen Fragen gestellt werden oder keine Kontextualisierung stattfindet? Das sind einige der Fragen, die in der internationalen HerrenhĂ€user Konferenz "Digital Humanities" diskutiert werden.
"(Digital) Humanities Revisited - Challenges and Opportunities in the Digital Age"
05. bis 07. Dezember 2013
Auditorium, Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Hannover
Medienvertreter(innen) sind herzlich eingeladen, an der Konferenz oder einzelnen Sessions teilzunehmen. Eine formlose Anmeldung wird erbeten unter
presse@volkswagenstiftung.de.
AuszĂŒge aus dem Programm:
5. Dezember, Jeffrey T. Schnapp: Knowledge Design (Keynote)
Die Werkzeuge der humanistischen Forschung sind genauso zum Gegenstand von Forschung und Experimenten geworden wie die Verbreitungsmethoden. Statistische Methoden nehmen Einfluss auf qualitative geisteswissenschaftliche Forschung von der einen Seite, Grafik- und Informationsdesign von der anderen. Labore entstehen, in denen ein Teamgeist vorherrscht, um die Einzeldisziplinen Forschung, PĂ€dagogik, Publizieren und Praxis miteinander zu verknĂŒpfen. Die einstige Trennlinie zwischen Bibliotheken, Museen, Archiven und dem Klassenraum verschwimmt zusehends; denn das Wissen, das ehemals nur in Druckform vorlag, bewegt sich heute durch diverse Medien frei im Raum. In seinem Vortrag ordnet Schnapp die aktuelle Situation mit Fokus auf einzelne Kernaspekte ein.
5. Dezember, Viktor Mayer-Schönberger: The Big Deal About Big Data
Es besteht ein regelrechter Hype um das Thema "Big Data". Jenseits des Hypes kann das, was als "Big Data" bezeichnet wird, sich in einer fundamentalen Verschiebung dessen ausprÀgen, wie wir die Welt um uns erklÀren. In seinem Vortrag wird Mayer-Schönberger (Mitautor des Bestsellers "Big Data" sowie des preisgekrönten Buches "Delete: The Virtue of Forgetting in the Digital Age") die bestimmenden Eigenschaften von "Big Data" im Bezug auf Sinn und VerstÀndnis von RealitÀt betrachten und darauf beziehen, wie es die Geisteswissenschaften beeinflussen kann.
6. Dezember, Lev Manovich: Looking at One Million Images: How Visualization of Big Cultural Data Helps Us to Question Our Cultural Categories
Wie lassen sich Informationen aus riesigen kulturellen DatensĂ€tzen gewinnen, um unsere kulturellen PrĂ€missen und Neigungen in Frage zu stellen? Wie lassen sich groĂe BildbestĂ€nde aus Milliarden nutzergenerierter Inhalte fĂŒr Forschungszwecke einsetzen? Welche neuen theoretischen Konzepte sind notwendig, um mit der neuen Kultur, die im digitalen Zeitalter geboren wurde, umzugehen? Welche Software Perspektiven fĂŒr explorative Analysen groĂer Materialsammlungen bietet und wie die Visualisierung groĂer kultureller DatensĂ€tze zu der Frage nach neuen Kategorien fĂŒr kulturelle Kategorisierungen, wird Manovich in seinem Vortrag erlĂ€utern.
7. Dezember, Gregory Crane: The Humanities in the 21st Century
Wenn von "Digital Humanities" gesprochen wird, kann dies in die Irre fĂŒhren; denn sie können in gesonderter Nische betrachtet werden, getrennt von den ĂŒbrigen Geisteswissenschaften oder gar ihnen gegenĂŒber nicht gleichwertig. Jedoch ist die Welt heute digitalisiert und alle Studenten der Literatur-, Kunst-, Musik- und Kulturwissenschaften mĂŒssen von Grund auf ĂŒberdenken, wie sich das intellektuelle Leben der Gesellschaft fördern lĂ€sst. Eine neue Kultur des Lernens ist erforderlich, die gleichzeitig offener und drastischer ist als die, die durch Druckwerke klassisch auferlegt ist.
Das vollstÀndige Programm zum Download finden Sie unter
http://www.volkswagenstiftung.de/fileadmin/downloads/programme/Digital_Humanities_2013_Program.pdf.
FREIGEGEBEN FĂR REDAKTIONELLE VERWENDUNG: Interview mit Prof. Dr. Gerhard Lauer, Literaturwissenschaftler, GeschĂ€ftsfĂŒhrender Direktor des "Göttingen Center for Digital Humanities" (GCDH) und Mitglied des Programm-Komitees der Konferenz:
Frage: Welche Hinweise, Ergebnisse oder Entwicklungen versprechen Sie sich von der HerrenhÀuser Konferenz?
Lauer: Digital Humanities oder genauer die computergestĂŒtzten Geisteswissenschaften scheinen auf den ersten Blick eine kleine Community zu sein, eben die Nerds. Die HerrenhĂ€user Konferenz macht deutlich, dass es anders ist. Es gibt eine groĂe Neugierde fĂŒr neue Wege in den Geisteswissenschaften. Mehr als 250 Teilnehmer sprechen fĂŒr sich, und mehr noch die vielen Bewerbungen fĂŒr die KurzvortrĂ€ge durch die jĂŒngeren Kolleginnen und Kollegen. Wir hĂ€tten auch dreimal so vielen VortrĂ€gen Platz geben können, soviel Interesse besteht daran, neue Forscherergebnisse vorzustellen. Digital Humanities zieht an. ÂŹUnd natĂŒrlich ist es wichtig, dass die noch vielfach verstreute geisteswissenschaftliche Community so verschiedener FĂ€cher zusammenkommt. Die HerrenhĂ€user Konferenz lĂ€sst viel Raum fĂŒr GesprĂ€che. Es ist nicht die klassische Konferenz mit einem engen Reigen von VortrĂ€gen, sondern ein Ort der Diskussion. Viele FĂ€cher, viele neue Ideen und interessante Köpfe, die neugierig sind auf eine Erweiterung der bisherigen Geisteswissenschaften, das macht die HerrenhĂ€user Konferenz aus.
Frage: Sie sind Literaturwissenschaftler heute. Welche Fragen wird sich der Literaturwissenschaftler der Zukunft stellen?
Lauer: Noch vor wenigen Jahrzehnten war es aufregend, eine Bibliografie mit einem Telefonkoppler automatisiert durchsuchen zu können. Heute ist es Alltag, Bibliothekskataloge ĂŒberall auf der Welt mittels Computer zu durchleuchten. Und auf digitale Editionen wird wie selbstverstĂ€ndlich zurĂŒckgegriffen, als hĂ€tte es diese immer schon gegeben. In den nĂ€chsten Jahren wird das alles nicht nur fĂŒr Texte möglich sein, sondern auch fĂŒr Bilder, Filme und Objekte. Das alles Ă€ndert die Relationen, in denen wir kulturelle Hervorbringungen wahrnehmen und wissenschaftlich bearbeiten. Wenig beachtete Werke, Spezialsammlungen oder Verbindungen zwischen Kunst-, Musik- und Literaturgeschichte treten plötzlich hervor.
Frage: Spötter behaupten, dass die Literaturwissenschaftler in Zeiten der "Digital Humanities" zu WörterzÀhlern verkommen...
Lauer: Zum einen sind die Digital Humanities aus der ganz klassischen Auseinandersetzung mit einzelnen, zumeist hochkanonischen Werken hervorgegangen. Zum anderen aber urteilen solche Spötter nicht nur in Unkenntnis der jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit Werken, sondern ebenso in Unkenntnis, was Datenmodellierung, formale Modelle und Statistik zu leisten vermögen - eine typische Ăberheblichkeit mancher Geisteswissenschaftler gegenĂŒber den in den Naturwissenschaften gĂ€ngigen Methoden. WörterzĂ€hlen gehört zu den sinnvollen Methoden der Textwissenschaften. Man kann mit intelligent konzipierten Wortfrequenzlisten die stilistische Besonderheit eines Heinrich von Kleist ermitteln oder die Unterschiedlichkeit von weiblichen und mĂ€nnlichen Autoren zu einer historischen Zeit bestimmen.
Frage: In BĂŒchern hat die Menschheit ihr Wissen gespeichert und vor allem geordnet. Wie wird das in Zukunft sein, wenn unser Wissen in Datenbanken ruht?
Lauer: Es gibt BĂŒcher, und es gibt Datenbanken. Wie so oft bei neuen Medien treten diese neben die alten. Daher Ă€ndert sich auch die Zahl der intensiven Leser seit Jahrzehnten nur unwesentlich. Daraus entstehen nicht nur neue Strukturen, in denen Wissen prozessiert wird. Vielmehr werden BĂŒcher nur ein Speicherformat neben derzeit bereits vielen anderen, nicht nur digitalen Speicherformaten sein.
Prof. Dr. Gerhard Lauer steht Medienvertretern fĂŒr Interviews zur VerfĂŒgung. Gerne koordinieren wir fĂŒr Sie einen entsprechenden Termin.
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Kastanienallee 35
30519 Hannover
Deutschland
Telefon: 0511 / 83 81-0
Telefax: 0511 / 83 81-344
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(pressrelations) - ositionen der Digitalen Geisteswissenschaften im Diskurs
Durch den Einsatz von Verfahren und Ressourcen der Digitalisierung eröffnen sich den Geisteswissenschaften neue Chancen: Forscher können beispielsweise von jedem Teil der Welt aus durch die Ruinen von Pompeji wandeln - weil es eine zentrale Datenbank mit Informationen und Bildern sĂ€mtlicher FundstĂŒcke und archĂ€ologischer Erkenntnisse gibt. Oder sie erforschen die Akustik-Entwicklung und den Eindruck von RĂ€umen aus zerstörten GebĂ€uden - anhand von originalgetreuen 3D-Rekonstruktionen. Und Historiker können ergrĂŒnden, welches Bild vom Zweiten Weltkrieg die heutige Jugend hat - indem Computer zahllose Facebook-EintrĂ€ge auswerten. Die Projekte in den digitalen Geisteswissenschaften sind vielfĂ€ltig und dienen stets weiterem Erkenntnisgewinn. Welche Ergebnisse lassen sich generieren und welches Wissen kommt abhanden, wenn nicht die richtigen Fragen gestellt werden oder keine Kontextualisierung stattfindet? Das sind einige der Fragen, die in der internationalen HerrenhĂ€user Konferenz "Digital Humanities" diskutiert werden.
"(Digital) Humanities Revisited - Challenges and Opportunities in the Digital Age"
05. bis 07. Dezember 2013
Auditorium, Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Hannover
Medienvertreter(innen) sind herzlich eingeladen, an der Konferenz oder einzelnen Sessions teilzunehmen. Eine formlose Anmeldung wird erbeten unter
presse(at)volkswagenstiftung.de.
AuszĂŒge aus dem Programm:
5. Dezember, Jeffrey T. Schnapp: Knowledge Design (Keynote)
Die Werkzeuge der humanistischen Forschung sind genauso zum Gegenstand von Forschung und Experimenten geworden wie die Verbreitungsmethoden. Statistische Methoden nehmen Einfluss auf qualitative geisteswissenschaftliche Forschung von der einen Seite, Grafik- und Informationsdesign von der anderen. Labore entstehen, in denen ein Teamgeist vorherrscht, um die Einzeldisziplinen Forschung, PĂ€dagogik, Publizieren und Praxis miteinander zu verknĂŒpfen. Die einstige Trennlinie zwischen Bibliotheken, Museen, Archiven und dem Klassenraum verschwimmt zusehends; denn das Wissen, das ehemals nur in Druckform vorlag, bewegt sich heute durch diverse Medien frei im Raum. In seinem Vortrag ordnet Schnapp die aktuelle Situation mit Fokus auf einzelne Kernaspekte ein.
5. Dezember, Viktor Mayer-Schönberger: The Big Deal About Big Data
Es besteht ein regelrechter Hype um das Thema "Big Data". Jenseits des Hypes kann das, was als "Big Data" bezeichnet wird, sich in einer fundamentalen Verschiebung dessen ausprÀgen, wie wir die Welt um uns erklÀren. In seinem Vortrag wird Mayer-Schönberger (Mitautor des Bestsellers "Big Data" sowie des preisgekrönten Buches "Delete: The Virtue of Forgetting in the Digital Age") die bestimmenden Eigenschaften von "Big Data" im Bezug auf Sinn und VerstÀndnis von RealitÀt betrachten und darauf beziehen, wie es die Geisteswissenschaften beeinflussen kann.
6. Dezember, Lev Manovich: Looking at One Million Images: How Visualization of Big Cultural Data Helps Us to Question Our Cultural Categories
Wie lassen sich Informationen aus riesigen kulturellen DatensĂ€tzen gewinnen, um unsere kulturellen PrĂ€missen und Neigungen in Frage zu stellen? Wie lassen sich groĂe BildbestĂ€nde aus Milliarden nutzergenerierter Inhalte fĂŒr Forschungszwecke einsetzen? Welche neuen theoretischen Konzepte sind notwendig, um mit der neuen Kultur, die im digitalen Zeitalter geboren wurde, umzugehen? Welche Software Perspektiven fĂŒr explorative Analysen groĂer Materialsammlungen bietet und wie die Visualisierung groĂer kultureller DatensĂ€tze zu der Frage nach neuen Kategorien fĂŒr kulturelle Kategorisierungen, wird Manovich in seinem Vortrag erlĂ€utern.
7. Dezember, Gregory Crane: The Humanities in the 21st Century
Wenn von "Digital Humanities" gesprochen wird, kann dies in die Irre fĂŒhren; denn sie können in gesonderter Nische betrachtet werden, getrennt von den ĂŒbrigen Geisteswissenschaften oder gar ihnen gegenĂŒber nicht gleichwertig. Jedoch ist die Welt heute digitalisiert und alle Studenten der Literatur-, Kunst-, Musik- und Kulturwissenschaften mĂŒssen von Grund auf ĂŒberdenken, wie sich das intellektuelle Leben der Gesellschaft fördern lĂ€sst. Eine neue Kultur des Lernens ist erforderlich, die gleichzeitig offener und drastischer ist als die, die durch Druckwerke klassisch auferlegt ist.
Das vollstÀndige Programm zum Download finden Sie unter http://www.volkswagenstiftung.de/fileadmin/downloads/programme/Digital_Humanities_2013_Program.pdf.
FREIGEGEBEN FĂR REDAKTIONELLE VERWENDUNG: Interview mit Prof. Dr. Gerhard Lauer, Literaturwissenschaftler, GeschĂ€ftsfĂŒhrender Direktor des "Göttingen Center for Digital Humanities" (GCDH) und Mitglied des Programm-Komitees der Konferenz:
Frage: Welche Hinweise, Ergebnisse oder Entwicklungen versprechen Sie sich von der HerrenhÀuser Konferenz?
Lauer: Digital Humanities oder genauer die computergestĂŒtzten Geisteswissenschaften scheinen auf den ersten Blick eine kleine Community zu sein, eben die Nerds. Die HerrenhĂ€user Konferenz macht deutlich, dass es anders ist. Es gibt eine groĂe Neugierde fĂŒr neue Wege in den Geisteswissenschaften. Mehr als 250 Teilnehmer sprechen fĂŒr sich, und mehr noch die vielen Bewerbungen fĂŒr die KurzvortrĂ€ge durch die jĂŒngeren Kolleginnen und Kollegen. Wir hĂ€tten auch dreimal so vielen VortrĂ€gen Platz geben können, soviel Interesse besteht daran, neue Forscherergebnisse vorzustellen. Digital Humanities zieht an. ÂŹUnd natĂŒrlich ist es wichtig, dass die noch vielfach verstreute geisteswissenschaftliche Community so verschiedener FĂ€cher zusammenkommt. Die HerrenhĂ€user Konferenz lĂ€sst viel Raum fĂŒr GesprĂ€che. Es ist nicht die klassische Konferenz mit einem engen Reigen von VortrĂ€gen, sondern ein Ort der Diskussion. Viele FĂ€cher, viele neue Ideen und interessante Köpfe, die neugierig sind auf eine Erweiterung der bisherigen Geisteswissenschaften, das macht die HerrenhĂ€user Konferenz aus.
Frage: Sie sind Literaturwissenschaftler heute. Welche Fragen wird sich der Literaturwissenschaftler der Zukunft stellen?
Lauer: Noch vor wenigen Jahrzehnten war es aufregend, eine Bibliografie mit einem Telefonkoppler automatisiert durchsuchen zu können. Heute ist es Alltag, Bibliothekskataloge ĂŒberall auf der Welt mittels Computer zu durchleuchten. Und auf digitale Editionen wird wie selbstverstĂ€ndlich zurĂŒckgegriffen, als hĂ€tte es diese immer schon gegeben. In den nĂ€chsten Jahren wird das alles nicht nur fĂŒr Texte möglich sein, sondern auch fĂŒr Bilder, Filme und Objekte. Das alles Ă€ndert die Relationen, in denen wir kulturelle Hervorbringungen wahrnehmen und wissenschaftlich bearbeiten. Wenig beachtete Werke, Spezialsammlungen oder Verbindungen zwischen Kunst-, Musik- und Literaturgeschichte treten plötzlich hervor.
Frage: Spötter behaupten, dass die Literaturwissenschaftler in Zeiten der "Digital Humanities" zu WörterzÀhlern verkommen...
Lauer: Zum einen sind die Digital Humanities aus der ganz klassischen Auseinandersetzung mit einzelnen, zumeist hochkanonischen Werken hervorgegangen. Zum anderen aber urteilen solche Spötter nicht nur in Unkenntnis der jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit Werken, sondern ebenso in Unkenntnis, was Datenmodellierung, formale Modelle und Statistik zu leisten vermögen - eine typische Ăberheblichkeit mancher Geisteswissenschaftler gegenĂŒber den in den Naturwissenschaften gĂ€ngigen Methoden. WörterzĂ€hlen gehört zu den sinnvollen Methoden der Textwissenschaften. Man kann mit intelligent konzipierten Wortfrequenzlisten die stilistische Besonderheit eines Heinrich von Kleist ermitteln oder die Unterschiedlichkeit von weiblichen und mĂ€nnlichen Autoren zu einer historischen Zeit bestimmen.
Frage: In BĂŒchern hat die Menschheit ihr Wissen gespeichert und vor allem geordnet. Wie wird das in Zukunft sein, wenn unser Wissen in Datenbanken ruht?
Lauer: Es gibt BĂŒcher, und es gibt Datenbanken. Wie so oft bei neuen Medien treten diese neben die alten. Daher Ă€ndert sich auch die Zahl der intensiven Leser seit Jahrzehnten nur unwesentlich. Daraus entstehen nicht nur neue Strukturen, in denen Wissen prozessiert wird. Vielmehr werden BĂŒcher nur ein Speicherformat neben derzeit bereits vielen anderen, nicht nur digitalen Speicherformaten sein.
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Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 25.11.2013 - 11:51 Uhr
Sprache: Deutsch
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