SPD bedauert Aberkennung des Dresdner Elbtals als UNESCO-Weltkulturerbe
(pressrelations) - >Anlaesslich des heute gefassten Beschlusses der UNESCO, dem Dresdner Elbtal den Status als Weltkulturerbe abzuerkennen, erklaeren die Sprecherin der Arbeitsgruppe Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion Monika Griefahn sowie der zustaendige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Steffen Reiche:
Das ist ein schwarzer Tag fuer die Kulturnation Deutschland. Die UNESCO konnte nicht anders handeln. Sie musste dem Dresdner Elbtal den Weltkulturerbestatus aberkennen, um ihre eigene Glaubwuerdigkeit und den Wert der Auszeichnung als Weltkulturerbe nicht zu beschaedigen. Die UNESCO hat viel Geduld gezeigt und bereits im vergangenen Jahr einen Aufschub gewaehrt, verbunden mit der Bedingung, eine welterbevertraegliche Loesung fuer eine Elbquerung zu suchen.
Die politisch Verantwortlichen der CDU in der Stadt Dresden und im Freistaat Sachsen haben dieses Angebot jedoch bewusst ausgeschlagen und den Bau der Waldschloesschenbruecke unnachgiebig voran getrieben. Ihnen ging es zu keiner Zeit um den Erhalt des Weltkulturerbes fuer das Dresdner Elbtal, sondern einzig und allein um die Durchsetzung ihrer politischen Interessen.
Die heutige Entscheidung der UNESCO ist konsequent und richtig, bedeutet aber leider auch, dass es zukuenftige Bewerbungen aus Deutschland um den Titel Weltkulturerbe schwerer haben werden.
Der internationale Image-Schaden fuer Deutschland als Kulturnation ist enorm. Der Streit um die Waldschloesschenbruecke in Dresden zeigt, dass die Bundesrepublik Deutschland ihren aus dem Beitritt zur UNESCO-Welterbekonvention resultierenden Verpflichtungen nicht nachgekommen ist.
Es waere die Aufgabe von Bundeskanzlerin Merkel und Kulturstaatsminister Neumann gewesen, das Wort fuer den Erhalt des Weltkulturerbes zu ergreifen und ihren Parteifreunden in Dresden und Sachsen Einhalt zu gebieten. Beide haben es unterlassen, kulturpolitische Verantwortung zu uebernehmen und damit den Verlust des Welterbetitels mit verschuldet. Die Bundeskanzlerin versteckte sich immer wieder hinter der Position, die Waldschloesschenbruecke sei eine regionale Angelegenheit. Doch nun ist klar: ganz Deutschland hat den Schaden zu tragen.
Es bleibt zu hoffen, dass andere deutsche Weltkulturerbestaetten und zukuenftige Bewerber um diesen Titel aus diesem traurigen Vorgang in Dresden lernen und von Beginn an offen und transparent mit der UNESCO ueber moegliche Probleme sprechen.
Die SPD-Bundestagsfraktion wird sich in der kommenden Legislaturperiode fuer ein Umsetzungsgesetz einsetzen, um die Bestimmungen der UNESCO-Welterbekonvention noch verpflichtender als bisher gesetzlich zu verankern. Ein solches peinliches Debakel wie in Dresden darf sich nicht wiederholen.
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