Deutsche Stiftung Denkmalschutz half dem Ackerbürgerhaus in Steinfurt
(pressrelations) -
Denkmalschutzprojekt ausgezeichnet
Für die denkmalgerechte Instandsetzung des Ackerbürgerhauses am Friedhof 34 in Steinfurt, das auch Haus Berenboom genannt wird, wird die Eigentümerin Dr. Regina Machhaus mit dem Westfälisch-Lippischen Preis für Denkmalpflege 2013 ausgezeichnet. Der Preis wird am 10. November 2013 in der Großen Evangelischen Kirche in Steinfurt überreicht. Machhaus konnte bei der ausgezeichneten Instandsetzung auch auf die Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) zählen, die im Rahmen der Gesamtinstandsetzung 2008 und 2011 insgesamt 90.000 Euro zur Verfügung stellte. Bei der Preisverleihung ist die Denkmalstiftung durch ihre Ortskuratorin Münster, Sigrid Karliczek, vertreten.
Haus Berenboom in Burgsteinfurt ist ein giebelständiges zweigeschossiges Fachwerkhaus mit eingeschossigem Anbau. Es stammt im Kern aus dem 17. Jahrhundert. Das mehrgeschossige Gebäude, dessen Typus in Burgsteinfurt nur noch bei dem sogenannten Kornschreiberhaus zu finden ist, hat einen sehr schmalen Grundriss. Das bei Ackerbürgerhäusern üblich zu findende große Dielentor fehlt, wonach das Gebäude nicht zur Vorratslagerung genutzt wurde. Es scheint, dass das Haus als Hofstätte innerhalb der befestigten Stadt diente. Vor der Stadt verstreut lagen die großen Bauernhöfe, die meist dem Steinfurter Grafenhaus oder der Johanniterkommende angehörten. Um in Kriegszeiten in der sicheren Stadt einen Zufluchtsort oder einen Altenteil zu haben, errichtete man derartige Gebäude. Die Vorräte, die die Bewohner des Hauses benötigten, wurden vom Stammhof geliefert.
Der älteste Bauteil des von einem Satteldach überspannten Hauses ist ein zweigeschossiger Fachwerkspeicher aus der Zeit um 1600. Die Konstruktion zeigt eingezapfte Geschoss- und eingehälste Dachbalken. Auf der Giebelseite kragen das Obergeschoss und das Giebeldreieck aus. Um 1700 verlängerte man die rückwärtige Giebelseite und fügte an der Südseite einen eingeschossigen Fachwerkanbau an. Im Inneren haben sich die über enge Treppen zugänglichen kleinen Zimmer mit niedrigen Deckenhöhen weitgehend original erhalten.
25 Jahre lang stand das Haus leer und wies folglich zahlreiche Schäden auf, insbesondere an der Fachwerkkonstruktion, den Ausfachungen und den Decken. Der Putz war marode, Fenster, Türen und Treppen verschlissen. Die Giebelverbretterung sowie Dachkonstruktion und Dachdeckung waren mangelhaft. Die schrittweise behutsame Gesamtinstandsetzung begann zunächst mit Arbeiten im Inneren sowie an den Gefachen und Putzen. Da das Gebäude als lebendiges Museum und als Fahrradhotel "Übernachten wie im Mittelalter" dienen soll, mussten nicht alle Erfordernisse eines "normalen" Wohnhauses erfüllt werden, was dem Erhalt der Originalsubstanz entgegenkam.
Haus Berenboom ist eines der ältesten Bauwerke Steinfurts, das ohne das Engagement der Eigentümerin heute wohl nicht mehr vorhanden wäre. Es gehört zu den über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Dazu gehören auch die Holländer-Windmühle in Ennigerloh und Haus Heuer in Beelen, die die Jury mit einer "besonderen Anerkennung" bedacht hat.
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53113 Bonn
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Telefax: 0228 / 90 91-109
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URL: http://www.denkmalschutz.de
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