(ots) - Das Kölner Projekt "Out of School" erhält den
ersten Primus-Preis der Stiftung Bildung und Gesellschaft des
Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Die Idee: Zum Lernen
raus aus der Schule und rein ins reale Leben. Der Preis wird auf der
Auftaktveranstaltung der neu gegründeten Stiftung am heutigen Freitag
in Berlin verliehen.
Auf einer Baustelle Mörtel mischen, in einer Autowerkstatt den
Ölstand prüfen, allein das richtige Bahnhofsgleis finden oder im
Hafen einen Container vermessen - so spannend kann Lernen sein. In
dem Projekt "Out of School" können Kinder zwischen acht und zehn
Jahren vor allem aus bildungsfernen Elternhäusern ihre Alltagswelt
neu entdecken.
Ziel des Projekts: Durch das eigene Erkunden, Erforschen und
Experimentieren vor Ort soll die Aufmerksamkeit und das Interesse am
Lernen gesteigert und das Selbstvertrauen der jungen SchülerInnen
gestärkt werden. Das Projekt versteht sich als Ergänzung zum Angebot
der Ganztagsschulen und verbindet auf besondere Weise theoretisches
Lernen in der Schule mit intensiver Praxiserfahrung aus der
unmittelbaren Lebenswelt.
Ein zeitweise sechsköpfiges Team organisierte das Pilotprojekt
"Out of School" letztes Jahr an sechs Ganztagsschulen in Köln. Das
Konzept soll künftig aber auch bundesweit umgesetzt werden.
"Genau diese kleinen, oft unbekannten Initiativen, die aus der
Mitte der Gesellschaft kommen, werden vor Ort gebraucht. Sie finden
ganz individuelle Antworten auf die jeweils besonderen
Herausforderungen einer Region und gestalten zusammen mit den Kitas
oder Schulen das Bildungssystem da weiter, wo die staatlichen Akteure
an ihre Grenzen stoßen. Deshalb wollen wir diese Projekte mit dem
Primus-Preis unterstützen", sagt Arend Oetker, Vorstandsvorsitzender
der Stiftung Bildung und Gesellschaft. Der Preis wird auf der
Auftaktveranstaltung der Stiftung am heutigen Freitag in Berlin
vergeben. "Die neu gegründete Stiftung Bildung und Gesellschaft soll
eine starke Gemeinschaft für alle sein, die mit klugen Ideen,
maßgeschneiderten Initiativen und mit persönlichem und finanziellem
Engagement unser Bildungssystem auf ihre ganz eigene Art fördern und
weiterbringen wollen", sagt Oetker.
Der Primus-Preis wird ab sofort jeden Monat an ein kleines,
nachahmenswertes Projekt vergeben. Er ist mit 1.000 Euro dotiert. Die
im Juni vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gegründete
Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Organisationen,
Institutionen und Netzwerke fördern und bekannt machen, die ein
konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen
und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf andere Regionen
übertragbar sind und dort an den lokalen Begebenheiten angepasst und
weiterentwickelt werden. Zivilgesellschaftliches Engagement sollte an
das staatliche Bildungssystem andocken und nicht parallel agieren.
Auch lokale Partner - wie Arbeitsagenturen oder Schulämter aber auch
Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen - müssen einbezogen
werden. Aus allen ausgezeichneten Projekten wird künftig der "Primus
des Jahres" gewählt.
Mehr Infos:
"Out of School" - mal woanders lernen unter: www.out-of-school.org
"Stiftung Bildung und Gesellschaft" unter:
www.stiftung-bildung-und-gesellschaft.de
Pressekontakt Stifterverband:
Moritz Kralemann
Tel.: (030) 32 29 82 527
E-Mail: moritz.kralemann(at)stifterverband.de
Kontakt "Out of School":
Jasson Jakovides
Tel.: (030) 280 99 82 260
E-Mail: Jakovides(at)fields.de