(ots) -
Auch in den Herbstferien wird gebaut und im Bereich von
Straßen-Baustellen geschehen immer wieder Unfälle. Allein im Jahr
2012 waren laut Statistischem Bundesamt über 4600 Menschen betroffen,
knapp 700 wurden dabei schwer verletzt, 23 Personen fanden den Tod.
Oft gehören Mitarbeiter von Baufirmen oder Straßenmeistereien zu den
Opfern. Unfallursachen sind zum Beispiel überhöhte Geschwindigkeit
vorbei fahrender Autos, zu schmale Fahrbahnen und zu geringe Abstände
zwischen Verkehr und Arbeitsbereich. Eine fachgerechte
Verkehrsführung ist daher unverzichtbar und besonders bei Straßen-
und Tiefbauern wichtiger Teil des Arbeitsschutzes. Aber auch die
Verkehrsteilnehmer sollten Rücksicht nehmen, so die
Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU).
Der Verkehr an Straßenabschnitten neben Baustellen ist zeitraubend
für Autofahrer und strapaziert ihre Nerven. Ein großes Risiko tragen
Beschäftigte, die direkt neben dem vorbei brausenden Verkehr
arbeiten. Immer wieder kommt es vor, dass Fahrzeuge in die Baustelle
rasen oder diese seitlich streifen. Menschen werden dabei verletzt
oder getötet. Neben den täglichen Gefahren für die Gesundheit, auch
durch Lärm und Abgase, sind die Arbeiter zudem psychisch belastet:
Manche Autofahrer, die sich beispielsweise über Zeitverluste ärgern,
sind nicht zurückhaltend in der Wortwahl und Ärger gehört zum
Tagesgeschäft.
Dabei kann sich die Situation noch zuspitzen: Derzeit sind mehr
als 2,5 Millionen Nutzfahrzeuge im Einsatz, knapp zwei Drittel mehr
als 1990. Und dieser Trend hält an: In einer Studie rechnen Experten
damit, dass die Güterverkehrsleistung bis zum Jahr 2030 um bis zu 50
Prozent zunimmt. Daher wird es zunehmend wichtig, die Risiken gering
zu halten. Die Beschäftigten haben Anspruch auf einen sicheren
Arbeitsplatz, auch auf Baustellen neben Straßen und Autobahnen. Ein
ausreichender Sicherheitsabstand zwischen Verkehr und Arbeitsstelle
ist unbedingt einzuhalten. Das wird auf Straßenbaustellen oft nicht
ausreichend berücksichtigt, so die BG BAU.
Die Beschäftigten von Baufirmen und Straßenmeistereien brauchen
ausreichenden Platz für ihre Arbeit und die Fahrstreifen müssen breit
genug für alle Fahrzeugtypen sein. Der Sicherheitsabstand zwischen
Beschäftigten und dem vorbeirauschenden Verkehr ist so zu bemessen,
dass die Menschen nicht bei jedem Fehltritt bei der Arbeit oder bei
jedem Fahrfehler in Lebensgefahr geraten. Dort, wo direkt neben dem
Verkehr gearbeitet wird, sollte die Geschwindigkeit vermindert
werden.
Damit Verkehrsteilnehmer sicher ans Ziel und Baustellenarbeiter
abends gesund nach Hause kommen, ist die Verkehrsführung im
Baustellenbereich detailliert zu planen und auszuführen.
Straßenbaubehörden, Straßenverkehrsbehörden und Bauunternehmen müssen
daher schon vor Beginn der Bauarbeiten gemeinsam einen
Verkehrszeichenplan erarbeiten. Der Verkehrszeichenplan enthält alle
Maße, Schilder, Verkehrseinrichtungen und klare Angaben, wie die
Absicherungen aufgestellt werden sollen.
Dabei sind Baustellenabsicherungen den unterschiedlichen Bauphasen
anzupassen und müssen je nach Erfordernis mehrmals umgestellt werden.
Zu enge Straßen können in der Bauzeit provisorisch verbreitert
werden. Umleitungsstrecken sollten für zusätzliche Verkehrs-Ströme
ausgelegt werden. Arbeiten, die den Verkehr stark behindern würden,
lassen sich in verkehrsschwache Zeiten legen. Und Lastkraftwagen mit
großer Breite können vor der Baustelle herausgefiltert und auf eine
Lkw-Umleitungsstrecke geschickt werden. Im Interesse der Gesundheit
von Beschäftigten und Verkehrsteilnehmern lohnt sich der Aufwand für
solche Maßnahmen aus Sicht der BG BAU, weil damit ein erheblicher
volkswirtschaftlicher Schaden auf Grund von Staus und Unfällen sowie
viel menschliches Leid vermieden werden können. Fragen zum Thema an
praevention(at)bgbau.de.
Pressekontakt:
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