(ots) - Männer sind überfordert: Sie sollen Karriere machen
und gleichzeitig Familienmensch sein
Wie tickt der Mann? BILD der FRAU, Deutschlands größte
Frauenzeitschrift, ist dieser Frage nachgegangen und hat gemeinsam
mit dem Institut für Demoskopie Allensbach die große deutsche
Männer-Studie herausgebracht. Die Ergebnisse wurden am Montag, 30.
September 2013, auf einer Pressekonferenz im Berliner
Axel-Springer-Haus vorgestellt.
Die repräsentative Männer-Studie von BILD der FRAU zeigt: Männer
setzen immer noch alles auf die Karriere-Karte, der Hausmann ist
dagegen ein Exot. Demzufolge kommt Teilzeit für 62 Prozent der Männer
nicht in Frage, gerade mal 15 Prozent wären bereit, beruflich
zurückzustecken. Frauen hingegen stellen heutzutage an ihre Männer
doppelte Ansprüche: Laut BILD der FRAU-Studie wünschen sich 66
Prozent der Frauen, dass Männer viele Aufgaben im Haushalt und in der
Familie übernehmen. Auf der anderen Seite ist es aber auch 52 Prozent
der Frauen weiterhin sehr wichtig, dass Männer im Beruf erfolgreich
sind. Diese Supermann-Rolle überfordert die deutschen Männer: Die
BILD der FRAU-Studie zeigt, dass jeder dritte Mann, bei den Singles
sogar jeder Zweite, das Gefühl hat, den an ihn gestellten Erwartungen
nicht gewachsen zu sein. Prof. Renate Köcher, Geschäftsführerin des
Instituts für Demoskopie Allensbach: "Männer sehen sich heute mit
hohen Erwartungen konfrontiert: Sie sollen gleichzeitig berufs- und
familienorientiert sein, sich intensiv um die Kinder kümmern und
vermehrt Aufgaben in Haushalt und Familie übernehmen, selbstbewusst
und gleichzeitig einfühlsam sein, eigene Gefühle zeigen und eine
selbstbewusste Partnerin schätzen."
Haushalt ist männerfreie Zone: 81 Prozent der Männer finden,
Bügeln sei Frauensache / 64 Prozent finden, dass es mit der
Gleichberechtigung reicht
Von einer echten Doppelbelastung sind Männer aber oft weit
entfernt, die BILD der FRAU-Studie belegt: Der Haushalt ist
weitgehend männerfreie Zone. Obwohl zwar die Mehrheit der Männer
theoretisch für neue Aufgabenverteilungen zwischen Mann und Frau
offen ist - 61 Prozent der Männer sehen diese sogar positiv - klafft
eine Lücke zwischen Theorie und Wirklichkeit: 81 Prozent der 18- bis
44-Jährigen Männer glauben zum Beispiel, dass Frauen Arbeiten wie
Bügeln besser erledigen. Tatsächlich meinen 64 Prozent der Männer,
dass es mit der Gleichberechtigung inzwischen reicht, 28 Prozent
davon sind sogar überzeugt, dass wir es sogar schon übertreiben.
Sandra Immoor, BILD der FRAU-Chefredakteurin: "Es ist schade, dass so
viele Männer schon einen Schlussstrich ziehen wollen - wo es doch
noch so viel zu tun gibt: Gerechte Verteilung der Familienarbeit,
gleicher Lohn, gleiche Aufstiegschancen. Echte Gleichberechtigung und
Partnerschaft kann aber nur gelingen, wenn Frauen und Männer
Verbündete sind - in der Familie und im Job. Dafür müssen Männer
anfangen, über ihre Ängste und Wünsche in Bezug auf die an sie
gestellten Erwartungen zu sprechen. Und die Gesellschaft muss
Strukturen schaffen, in denen Männer sich auch ändern können: Noch
sind 71 Prozent aller Deutschen sicher, dass ein Arbeitgeber kein
Verständnis zeigt, wenn ein Vater zugunsten der Familie kürzer treten
will."
Zur Studie:
Die große deutsche Männer-Studie wird von BILD der FRAU im Rahmen
der Studienreihe "BILD der FRAU-Frauenbilder" veröffentlicht. Das
Institut für Demoskopie Allensbach hat in einer repräsentativen
Studie Männer und Frauen in Deutschland zum Rollenverständnis von
Männern, Arbeitsteilung der Geschlechter in Bezug auf Partnerschaft,
Beruf und Familie und zur Gleichberechtigung der Frau interviewt.
Befragt wurden ein repräsentativer Querschnitt von 947 Männern im
Alter von 18 bis 65 Jahren, sowie als Vergleichsgruppe 546
altersgleiche Frauen.
Pressekontakt:
Sandra Petersen
Tel: + 49 (0) 30 25 91-7 76 13
sandra.petersen(at)axelspringer.de