(ots) -
- Öffentliche Ausstellung von Klimt-Gemälden und -Zeichnungen
geplant - Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern in
Österreich beginnen.
- Verbreitung des Klimt-Erbes sowie Darstellung der von Gustav
Klimt geprägten und in Wien um 1900 entstandenen Strömung des
Jugendstils/der Klassischen Moderne zentral für Klimt-Foundation -
Einrichtung eines unabhängig beratenden, wissenschaftlichen
Gremiums läuft.
- Wissenschaftlich-dokumentarische Aufarbeitung der Kunstwerke
geplant - Provenienzforschung ist eingesetzt.
- Dokumentation und wissenschaftliche Erarbeitung von Leben und
Werk von Klimt-Sohn und Filmregisseur Gustav Ucicky - Kooperation
mit Filmarchiv Austria bereits vereinbart.
Vor wenigen Tagen wurde die gemeinnützige Stiftung "Gustav Klimt |
Wien 1900 - Privatstiftung" (kurz Klimt-Foundation) durch die
Stifterin Ursula Ucicky, geb. 1922 als Ursula Kohn, Witwe des 1961
verstorbenen Filmregisseurs und unehelichen Sohnes des Malers Gustav
Klimt (1862-1918), Gustav Ucicky (1899-1961), errichtet. In das
Stiftungsvermögen wurden unter anderem 14 Klimt-Werke aus der
ehemaligen Sammlung von Gustav Ucicky eingebracht. "Zweck und Ziel
der Stiftung ist es, die Sammlung der österreichischen Öffentlichkeit
zugänglich zu machen, damit das Erbe Gustav Klimts zu bewahren sowie
die in Wien um 1900 entstandene Strömung des Jugendstils in ihrer
Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Österreichs bis heute
aufzuzeigen", so Mag. Peter Weinhäupl, Vorstandsvorsitzender der
Klimt-Foundation. "Dabei wollen wir auch die Epoche, einzelne Werke
ebenso wie das Leben von Gustav Ucicky transparent und
dokumentarisch-wissenschaftlich aufarbeiten." Bei einem heutigen
Pressegespräch präsentierten Mag. Peter Weinhäupl, Mag. Sandra
Tretter - beide im Stiftungsvorstand - und Rechtsanwalt Dr. Andreas
Nödl die noch junge Stiftung.
Zwtl.: 14 Werke von Gustav Klimt
In der Klimt-Foundation befinden sich vier Ölgemälde, zehn
Zeichnungen sowie diverse Autografen und andere Nachlassmaterialien
(Tagebuch, Fotografien, Reisekoffer etc.) von Gustav Klimt.
Zwtl.: Die vier Klimt-Gemälde der Stiftung sind:
- "Weiblicher Studienkopf mit rotem Hintergrund", 1897/98 (Weidinger
2007, Nr. 110; Natter 2012, Nr. 99)
- "Bildnis Gertrud Loew (Gertrud Felsövany)", 1902 (Weidinger 2007,
Nr. 159; Natter 2012, Nr. 145)
- "Freundinnen I", 1907 (Weidinger 2007, Nr. 185; Natter 2012, Nr.
175)
- "Die Braut", 1917/18 (Weidinger 2007, Nr. 252; Natter 2012, Nr.
244).
Die Werke der Stiftung gelten bis auf ein Gemälde als
"unbelastet". Im Falle des Bildnisses "Gertrud Loew (Gertrud
Felsövany)" wurden von der Klimt-Foundation in Absprache mit den
Anwälten der Familie Felsövany intensive Provenienzrecherchen in
Auftrag gegeben. "Für die Privatstiftung ist in der Stiftungsurkunde
festgelegt, dass für alle Werke - vorhandene oder künftig
eingebrachte - bei Entziehung und nicht erfolgter Rückstellung
gerechte und faire Lösungen im Sinne der Washington Prinicples vom
3.12.1998 anzustreben sind", so Anwalt Dr. Andreas Nödl, der die
Stiftung in rechtlichen Fragen berät. "Nicht im Stiftungsvermögen und
auch nicht im Eigentum von Ursula Ucicky befindet sich das Werk
'Wasserschlagen II'. Zu diesem Werk gibt es einen Vertrag, in dem
Stillschweigen vereinbart wurde. Feststellen kann ich, dass das Werk
im Art-Loss-Register nicht mehr aufscheint."
Zwtl.: Geschichte der Sammlung von Gustav Ucicky
Gustav Ucicky wurde 1899 in Wien als unehelicher Sohn von Gustav
Klimt und Maria Ucicka (1880-1928) geboren. Nach Arbeiten als
Kameramann (u.a. Begräbnis Kaiser Franz Josef, 1916) erlangte er in
den späten 1920er-Jahren erstmals Bekanntheit als Filmregisseur von
"Cafe Elektric", in dem Marlene Dietrich in ihrer ersten Hauptrolle
zu sehen war. Ab 1928 war Ucicky in Deutschland tätig (u.a. "Das
Flötenkonzert von Sans-Souci" 1930; "Mensch ohne Namen" 1932). Bis
1933 sind mehr als 16 bedeutende Spielfilme dokumentiert, danach
teilweise unter Einfluss des Nationalsozialismus mehr oder weniger
tendenziöse Produktionen, von denen "Heimkehr" mit Paula Wessely
eindeutig als Propagandafilm einzustufen ist. Nach einem
Arbeitsverbot (1945) nahm er ab 1947 bis zu seinem Tod seine
Tätigkeit wieder auf.
Zeit seines Lebens machte er es sich zur Aufgabe, Werke seines
Vaters Gustav Klimt zu erwerben. Dabei gelangten auch solche in seine
Sammlung, die während der NS-Herrschaft entzogen wurden. Früh war es
Ucicky ein Anliegen, diese Klimt-Werke der Öffentlichkeit zugänglich
zu machen, unter anderem durch Schenkungen an die Österreichische
Galerie Belvedere sowie durch diverse nationale und internationale
Ausstellungsbeteiligungen, beispielsweise an der Biennale Venedig. In
den vergangenen Jahren wurden entzogene Werke restituiert und
Provenienzforschung betrieben.
1956 lernte Ucicky bei Dreharbeiten Ursula Kohn kennen, die er im
Jahr darauf heiratete. Mit seinem Tod 1961 ging seine Sammlung auf
Ursula Ucicky über.
Zwtl.: Forschung, Ausstellung und wissenschaftliches Gremium
Neben der Aufarbeitung der Geschichte einzelner Werke und ihres
Sammlers, ist es eines der wesentlichsten Ziele der Stiftung, die
Werke Gustav Klimts der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und
intensive Forschungsprojekte zum Thema Wien 1900 in Gang zu setzen
bzw. zu fördern (Datenbanken, Publikationen und wissenschaftliche
Arbeiten). "Mit der Stiftungsgründung können wir nun beginnen,
Gespräche mit möglichen Kooperationspartnern für eine Ausstellung der
Bilder in Österreich zu führen", so Weinhäupl. "Weder meine Funktion
hier in der Stiftung noch die Klimt-Foundation selbst stehen in
irgendeiner Weise in Zusammenhang mit dem Leopold Museum." "Ein
unabhängiges, wissenschaftliches und interdisziplinäres Gremium -
dessen Bildung demnächst beginnt - soll der Klimt-Foundation beratend
zur Seite stehen. Seine Kompetenz wird auf die in Wien um 1900
entstandene Strömung des Jugendstils und der Klassischen Moderne
sowie deren Bedeutung für die kulturelle Entwicklung Österreichs bis
heute ausgerichtet sein", so Mag. Sandra Tretter, die im Vorstand der
Klimt-Foundation vor allem für Forschungsprojekte verantwortlich ist.
Zwtl.: Kooperation Filmarchiv Austria: Ucicky-Retrospektive 2014
Als eine ihrer ersten Aktivitäten hat die Klimt-Foundation 2014
gemeinsam mit dem Filmarchiv Austria eine umfassende Retrospektive
zum Leben von Gustav Ucicky geplant, längerfristig sind weitere
Kooperationsprojekte angedacht. "Uns ist es ein wichtiges Anliegen,
die Person Gustav Ucicky, aber auch die Werke Gustav Klimts aus
verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Das Filmarchiv Austria hat
in uns für diese Aufgabe einen idealen Partner gefunden", erläutert
Sandra Tretter.
Fotos des heutigen Pressegesprächs finden Sie ab ca. 12:00 Uhr
hier: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/4651
Zwtl.: Über die Klimt-Foundation (Zitat Stiftungsurkunde)
Die Privatstiftung verfolgt gemeinnützige, kultur- und
kunsthistorische, wissenschaftliche und ausbildende Zwecke; davon
mitumfasst ist die Aufgabe, das von Gustav Klimt und in Wien um 1900
hinterlassene kultur- und kunsthistorische Erbe zu bewahren, zu
verbreiten und gegebenenfalls in kultur- und kunsthistorischem Sinn
einen Gegenwartsbezug herzustellen, vor allem betreffend das
Stiftungsvermögen, und dessen Zugänglichkeit für die - insbesondere
österreichische - Öffentlichkeit sowie dessen dokumentarische und
wissenschaftliche Aufarbeitung einschließlich Provenienzforschung zu
gewährleisten. Es soll insbesondere die von Gustav Klimt initiierte
und in Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandene Strömung des
Jugendstils/der Klassischen Moderne in ihrer Bedeutung für die
kulturelle Entwicklung Österreichs dargestellt und erfasst werden.
Weiters sollen Leben und Werk des Filmregisseurs Gustav Ucicky (1899
bis 1961), Sohn von Gustav Klimt, dokumentiert und wissenschaftlich
aufgearbeitet sowie dessen Nachlass betreut werden.
Rückfragehinweis:
Mag. Nele Renzenbrink
Ecker & Partner Öffentlichkeitsarbeit und Public Affairs GmbH
Tel. +43 1 59932-26
E-Mail: presse(at)klimt-foundation.com
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/15953/aom
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