PresseKat - Fixies - Ein Fahrradtrend zwischen Lifestyle und Gesetz

Fixies - Ein Fahrradtrend zwischen Lifestyle und Gesetz

ID: 91852

BegriffsklĂ€rung zum Fahrradtrend „Fixies“
Technik, Typen, Tatsachen

Fixies sind ein Hype – der starre Antrieb wird immer beliebter. In der Berichterstattung aber gehen mitunter wichtige Details verloren. Nicht selten werden diese RĂ€der fĂ€lschlicherweise kategorisch als illegal gebrandmarkt. Der pressedienst-fahrrad erklĂ€rt die Unterschiede zwischen „Fixie“, „Singlespeed“ und „brakeless“.

(firmenpresse) - [pd-f] Immer öfter berichten die Medien ĂŒber die Verwendung von „Fixies“ im Straßenverkehr und die Sicherstellung solcher RĂ€der durch die Polizei (z. B. kĂŒrzlich in Berlin). Nicht selten verschwimmen in den Berichten die Begriffe – daher eine kurze KlĂ€rung: Das Fixie gehört zur Klasse der Singlespeeder, ist also ein Radtyp ohne Schaltung. WĂ€hrend die meisten Singlespeeder aber einen Freilauf haben (das Hinterrad kann vorwĂ€rts frei rotieren, auch wenn die Beine still stehen), haben Fixies einen starren (engl. fixed) Antrieb. Dies bedeutet, dass der Fahrer mittreten muss, sobald das Hinterrad rotiert – Rollen mit still stehenden Beinen ist unmöglich. Fixies werden oft mit Freilauf-Singlespeedern verwechselt, da fĂŒr Laien optisch kein Unterschied erkennbar ist. Übrigens sind Singlespeeder mit Freilauf weiter verbreitet als man gemeinhin denkt: Es gibt sie als Mountainbike und Rennrad, am hĂ€ufigsten sind sie aber als Cruiser, BMX- und Kinderrad anzutreffen. Wichtig: Das freie Rollen des Hinterrades ist bei ihnen möglich.

Urvater Bahnrad
Manche Fixies haben Bremsen, andere nicht – diese werden „brakeless“ genannt. Bestes Beispiel dafĂŒr ist das Bahnrad (z. B. Felt TK2, 1.549 $, www.feltracing.com), eine aufs Nötigste reduzierte Wettkampfmaschine und ausschließlich fĂŒr den Sport auf der Radbahn gedacht. Das Bahnrad ist ein technischer Saurier – den starren Antrieb gab es schon lange vor dem Freilauf. Letzterer wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts am Fahrrad eingefĂŒhrt – und damals von Fachleuten sogar als „der Sicherheit des Radfahrers entgegenwirkend“1 befunden. Heute nutzen hauptsĂ€chlich Bahnsportler, Radballer und Kunstradakrobaten den starren Gang ohne Bremsen.

Die Argumente der Eingang-Fahrer
Singlespeeder-Fans schĂ€tzen die aufgerĂ€umte Optik, das geringe Gewicht und die reduzierte Technik – viele Anbauteile und ZĂŒge fehlen. Nicht selten verstehen sie das Singlespeedfahren als Postulat gegen eine ĂŒbertechnisierte (Radsport-)Welt. Außerdem reizt sie der fahrtechnische Anspruch, ohne Schaltung auszukommen. Hohe Belastbarkeit und geringer Wartungsbedarf des Antriebs machen EingangrĂ€der zu idealen Arbeitstiere fĂŒr Radkuriere. Unter diesen Kurieren finden sich auch die Auslöser des Fixie-Trends. Sie suchen die unmittelbare Verbindung zwischen Mensch und Maschine und trainieren mit starrem Antrieb den „runden Tritt“ – die Minimierung des Totpunktes im Kurbelzenith.





„GefĂ€hrlich“?
Medien-Berichte titelten mitunter „FahrrĂ€der ohne Bremsen“ – und vermittelten so den Eindruck von Kamikaze-Piloten auf zwei RĂ€dern. Richtig ist, dass man mittels Starr-Ritzel verzögern und sogar blockieren kann – ĂŒber die erforderliche Übung verfĂŒgen allerdings die wenigsten. In Notsituationen reicht diese Bremskraft den wenigsten Fahrern, um UnfĂ€lle zu verhindern. Verantwortungsvolle Fixiefahrer haben – unabhĂ€ngig von Fertigkeit und Übung – daher Bremsen am Rad.

Der Gesetzgeber fordert zwei Bremsen
Über allen sportlichen und philosophischen AnsĂ€tzen steht das Gesetz. Die StVZO schreibt in § 65 zwei unabhĂ€ngig voneinander funktionierende Bremsen vor. Roland Huhn, Rechtsreferent beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC), erlĂ€utert gegenĂŒber dem pressedienst-fahrrad: „Die starre Nabe kann nicht entsprechend § 65 als Bremse aufgefasst werden, sondern ist lediglich eine Funktion des Antriebs – Ă€hnlich der Motorbremse im KFZ.“ Um legal im Straßenverkehr benutzt zu werden, mĂŒssen laut Huhn wie jedes Rad auch Fixies zwei Bremsen aufweisen.

Zwei in eins
Nicht wenige der aktuell angebotenen Fixies können im Handumdrehen mit Freilauf ausgestattet werden – und andersherum. Ein Weg ist die sogenannte Flip-Flop-Nabe, wie sie im Modell Curbside von Felt (699 Euro, www.felt.de) verwendet wird. Die Wendenabe weist ein Gewinde fĂŒr starre Ritzel an der einen und eines fĂŒr Freilaufritzel an der anderen Seite auf. Schlichtes Umdrehen des Hinterrades wechselt den Antrieb. Eine weitere Möglichkeit stellt die seit 2008 erhĂ€ltliche Torpedo-Nabe von Sram (in sieben Farben fĂŒr 109 Euro, www.fixedandfreegear.com) dar: Ihr einziges Ritzel kann mittels eines internen Mechanismus‘ „fix and free“ betrieben werden; zum Wechseln genĂŒgen einige Umdrehungen mit dem Schraubendreher.

Fazit
Auch Fixies dĂŒrfen im Straßenverkehr bewegt werden, doch auch fĂŒr sie gilt: Ein Fahrrad muss ĂŒber zwei unabhĂ€ngig voneinander funktionierende Bremsen verfĂŒgen.

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Datum: 26.05.2009 - 11:31 Uhr
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