(ots) - "Die Bauunternehmen werden ihre Beschäftigung 2013
auf Vorjahresniveau halten." Dies erklärte der Präsident des
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas
Bauer, heute anlässlich der Jahrespressekonferenz zum "Tag der
Deutschen Bauindustrie". Damit stabilisiert sich die Beschäftigung im
Bauhauptgewerbe im Jahresdurchschnitt bei 745.000 Personen, 40.000
mehr als 2009, am Tiefpunkt der Beschäftigtenentwicklung. Bauer: "Bei
einem nominalen Umsatzplus von 2 %, also realer Stagnation, ist diese
Erwartung realistisch." Die aktuellen Pläne untermauern diese
Prognose: 95 % der Bauunternehmen wollen nach dem ifo-Konjunkturtest
aus dem Mai 2013 ihre personellen Kapazitäten in den kommenden
Monaten halten bzw. erweitern, lediglich 5 % planen eine Reduzierung.
"Allein den Personalbestand zu halten, stellt die Branche vor eine
Herausforderung", so Bauer weiter. "Seit Jahren übersteigen die
altersbedingten Abgänge die Zugänge an Nachwuchskräften deutlich. Die
Auswirkungen des demografischen Wandels sind spürbar." Es falle den
Bauunternehmen immer schwerer, geeignete Nachwuchskräfte zu finden:
Der Rückgang der Zahl der neuen Lehrverträge Ende des vergangenen
Jahres von 1,7 % auf 12.000 sei nicht auf ein gesunkenes Interesse
der Baufirmen, sondern auf zunehmende Schwierigkeiten, Lehrstellen zu
besetzen, zurückzuführen. Schon im vergangenen Jahr hatte nach einer
DIHK-Umfrage zur Ausbildungssituation jedes vierte befragte
Bauunternehmen nicht alle Ausbildungsplätze besetzen können. 66 % der
Unternehmen hatten gemeldet, dass keine geeigneten Bewerbungen
vorgelegen hätten; bei jedem vierten Unternehmen war überhaupt keine
Bewerbung eingegangen.
Hinzu komme, dass auch die Beschäftigungsreserven weitgehend
ausgeschöpft seien: Besonders augenscheinlich sei dies bei den
Bauingenieuren, bei denen im Mai 2013 1.850 offenen Stellen nur noch
2.660 Arbeitslose gegenübergestanden hätten. Da nur ein kleiner Teil
der offenen Bauingenieursstellen den Arbeitsagenturen gemeldet
wer¬de, zeigten sich hier besonders deutlich die Probleme der
Branche, qualifiziertes Personal einzustellen. Die Zahl der
arbeitslosen Baufacharbeiter sei über den Winter zwar auf 36.800
gestiegen, diese Entwicklung sei aber auf die schlechte Witterung
zurückzuführen - seit April beobachte die Branche wieder einen
Anstieg der Zahl der offenen Stellen. Bauer: "Der Bedarf an
Fachkräften in der Bauwirtschaft bleibt somit weiterhin hoch."
"Vor diesem Hintergrund sind der Branche ausländische Fachkräfte
aus den EU-Nachbarstaaten sehr willkommen", stellte Bauer fest. "Wir
freuen uns, dass unsere Bildungszentren zusammen mit ausländischen
Partnern z. B. aus Spanien oder Frankreich gezielt motivierte junge
Erwachsene für eine Ausbildung in Deutschland interessieren wollen."
Bereits im September 2012 hatte die Bundesagentur gemeldet, dass die
Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer im
Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf über 70.000
gestiegen ist. Für 2013 liegen noch keine Zahlen vor.
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de
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