PresseKat - Marode Brücken gefährden Sicherheit und Wirtschaftsstandort

Marode Brücken gefährden Sicherheit und Wirtschaftsstandort

ID: 874925

(ots) - BERLIN, 21. Mai 2013. Deutschland verschleißt seine
Infrastruktur. Das wird besonders augenfällig beim Zustand der
Brücken: Allein im deutschen Fernstraßennetz sind rund 300 Brücken
marode. Nicht besser ist es bei den Eisenbahnbrücken. Laut einer
Sonderprüfung des Eisenbahnbundesamtes war Ende 2012 von 256
überprüften Brücken rund ein Viertel sanierungsbedürftig. Immer mehr
Überführungen im Land sind bereits heute nur mit Einschränkungen
verkehrstauglich.

Experten schlagen angesichts des schlechten Zustands Alarm. Mit
gutem Grund, denn der Sanierungsstau gefährdet die Sicherheit der
Verkehrsteilnehmer und belastet zugleich die Wirtschaft. Welche
konkreten Auswirkungen die Brückenschäden auf die Unternehmen haben,
ließ sich Ende 2012 an der Leverkusener Brücke erkennen. Sie ist eine
der am stärksten befahrenen Autobahnbrücken Deutschlands und musste
aufgrund von Rissen vorübergehend für Fahrzeuge mit mehr als 3,5
Tonnen gesperrt werden. Für die Wirtschaft hatte das dramatische
Folgen: Rund 14.000 Lkws mussten täglich große Umwege in Kauf nehmen
- und damit auch hohe Zeitverluste und Mehrkosten. Laut einer Umfrage
der Industrie- und Handelskammer zu Köln kostete die Sperrung die
betroffenen Unternehmen im Schnitt rund 1.700 Euro täglich.

Jürgen Fenske, Präsident des Verbands Deutscher
Verkehrsunternehmen (VDV), sieht die Entwicklung mit Sorge: "Eine
gute Infrastruktur ist die Basis für Wirtschaftskraft und Wohlstand
in unserem Land. Wir müssen heute in den Erhalt investieren, um
morgen noch mobil zu sein." Für die teilweise Jahrhunderte alten
Eisenbahnbrücken müsse dringend etwas getan werden. "Es gibt im
Zuständigkeitsbereich der Deutschen Bahn 27.000 Überführungen bzw.
Brücken, manche davon sind weit über 100 Jahre alt. Schon heute
müssen diese teilweise umfahren werden, vor allem vom schwereren




Schienengüterverkehr. Wer wie die Politik mehr Verkehr auf die
Schiene verlagern will, der muss auch dafür sorgen, dass ausreichende
Finanzmittel für die Instandhaltung zur Verfügung stehen", so Fenske.

Auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sieht
dringenden Handlungsbedarf bei den maroden Brücken: "Deutschland
braucht ein Sofortprogramm für Brückensanierungen", fordert Prof.
Thomas Bauer, HDB-Präsident, "wenn wir die Leistungsfähigkeit unserer
Verkehrsnetze als Rückgrat unserer Wirtschaft im internationalen
Standortwettbewerb nicht aufs Spiel setzen wollen. Sorgen bereitet
vor allem, dass insbesondere die Hauptverkehrsachsen in den
westlichen Bundesländern aus den 60er, 70er und 80er Jahren den
Verkehrsbelastungen nicht mehr gewachsen sind. Vermutlich müssen z.B.
auf der A45 'Sauerlandlinie' alle älteren Brücken mittelfristig
erneuert werden. Allein für diese Strecke ist in den nächsten Jahren
mit dem Ersatz von insgesamt 59 großen Talbrücken zu rechnen. Es ist
eine der ganz großen politischen Notwendigkeiten der nächsten
Legislaturperiode, die für die Instandhaltung und Ertüchtigung der
Brücken im Bundesfernstraßennetz notwendigen 7 Mrd. Euro - trotz
'scharfgestellter' Schuldenbremse - im Bundeshaushalt
bereitzustellen."

Kontakt:

INFRA Dialog Deutschland GmbH Lars Wagner Fon: +49 (0)30 39993214,
Mail: lars.wagner(at)infra-dialog.de

VDV und HDB sind Partner in der Initiative"Damit Deutschland vorne
bleibt". Die Initiative ist eine Allianz von Verbänden, Institutionen
und Unternehmen aus unterschiedlichsten Bereichen. Neben VDV und HDB
gehören unter anderem Verdi, die DEVK und der Verband kommunaler
Unternehmen aktuell zu den Partnern. Weitere sollen in den nächsten
Wochen und Monaten folgen.



Pressekontakt:
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INFRA Dialog Deutschland GmbH
Lars Wagner
Fon: +49 (0)30 39993214, Mail: lars.wagner(at)infra-dialog.de

Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Leiter Kommunikation / Pressesprecher
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
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Datum: 21.05.2013 - 11:00 Uhr
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