Start fĂŒr bayerisch-sĂ€chsisches Schaufensterprojekt mit 15 BMW ActiveE in Leipzig
(PresseBox) - Gemeinsam mit der TU Chemnitz und den Stadtwerken Leipzig hat die BMW Group heute das bayerisch-sĂ€chsische Schaufensterprojekt "LangstreckE" gestartet. Ziel ist es, die Rahmenbedingungen fĂŒr den tĂ€glichen Weg zur Arbeit mit dem Elektroauto zu definieren - auch fĂŒr Pendler auf lĂ€ngeren Strecken. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium gefördert.
Reichweite ist kein limitierender Faktor in der ElektromobilitĂ€t: Dass sich reine Elektrofahrzeuge durchaus auch fĂŒr den ĂŒberregionalen Verkehr eignen, hat sich bereits in frĂŒheren Feldversuchen verdeutlicht. Welche Parameter noch optimiert werden können, soll nun ein gefördertes Forschungsprojekt der BMW Group, der Technischen UniversitĂ€t Chemnitz und der Stadtwerke Leipzig zeigen, das heute im BMW Werk in Leipzig im Beisein von Hartmut Fiedler, StaatssekretĂ€r im SĂ€chsischen Staatsministerium fĂŒr Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gestartet wurde. In jeweils fĂŒnf dreimonatigen Phasen bekommen je 15 Privatnutzer einen rein elektrisch betriebenen BMW ActiveE ĂŒberlassen, mit dem sie ihren tĂ€glichen Arbeitsweg zurĂŒcklegen. Voraussetzung fĂŒr die Auswahl dieser Personen ist, dass sie ca. 40 bis max. 100 Kilometer einfachen Arbeitsweg zurĂŒcklegen, oder anderweitig mindestens 90 Kilometer pro Tag fahren.
Im Fokus stehen sowohl das Nutzerverhalten als auch technische Aspekte: Wie kommen Privatnutzer eines Elektrofahrzeugs damit zurecht, wenn sie tĂ€glich auf dem Arbeitsweg in den Grenzbereich der Batteriereichweite kommen und deswegen zwischenladen mĂŒssen. Wie muss die Rekuperation ansprechen, um einen möglichst groĂen Nutzen fĂŒr Effizienz und Komfort zu haben?
Dr. Julian Weber, Leiter Innovationsprojekte bei BMW: "Wir haben den BMW i3, der Ende des Jahres als unser erstes elektrisches Serienfahrzeug auf den Markt kommt, von vorne herein fĂŒr unterschiedlichste Einsatzgebiete konstruiert - natĂŒrlich auch fĂŒr den tĂ€glichen ĂŒberregionalen Pendelverkehr. Jetzt gehen wir den letzten Schritt und gestalten auch die Rahmenbedingungen fĂŒr die Kunden möglichst komfortabel. Dabei helfen uns die Erkenntnisse aus dieser Nutzerstudie." Der BMW ActiveE trĂ€gt bereits Antriebsstrang, Batteriespeicher und Leistungselektronik aus dem BMW i3 in sich.
WÀhrend der Projektlaufzeit kommen verschiedene Rekuperationsmodi mit unterschiedlicher StÀrke zum Einsatz. Teilweise können die Nutzer auch wÀhrend der Fahrt aus zwei Modi wÀhlen, was dann eine direkte Auswirkung auf die Reichweite hat. Rekuperation bezeichnet den Zustand, wenn der elektrische Antriebsmotor zum Generator wird: sobald der Fahrer seinen Fuà vom Gaspedal nimmt, wird aus der Bewegungsenergie des Fahrzeugs elektrische Energie erzeugt, wieder in die Batterien eingespeist und so die Reichweite erhöht.
WirtschaftsstaatssekretĂ€r Hartmut Fiedler: "Dieses Gemeinschaftsprojekt ist ein weiterer wichtiger und richtiger Schritt, um Deutschland als Leitanbieter und Leitmarkt fĂŒr ElektromobilitĂ€t zu etablieren. Ich bin ĂŒberzeugt, dass wir es schaffen, ElektromobilitĂ€t fĂŒr Pendler und Vielfahrer interessant zu machen und dadurch auch einen wichtigen Beitrag bei der Reduzierung von Emissionen zu leisten."
Das Institut fĂŒr Psychologie der TU Chemnitz ist im Projekt fĂŒr die wissenschaftliche Begleitforschung verantwortlich. Prof. Dr. Josef Krems und sein Team haben ein Online-Bewerbertool aufgesetzt, um die geeigneten Testfahrer zu finden. Neben einer Datenaufzeichnung im Fahrzeug wird mit Hilfe von Interviews und Fragebögen auch eine subjektive EinschĂ€tzung der Nutzererfahrungen ermittelt.
Prof. Krems: "FĂŒr uns ist die Frage besonders spannend, wie die Nutzer den tagtĂ€glichen Umgang mit dem BMW ActiveE erleben. Aus diesen Erkenntnissen werden wir dann ableiten, wo noch Verbesserungsbedarf besteht, um ElektromobilitĂ€t auch auf lĂ€ngeren Strecken problemlos nutzbar zu machen - beim Fahrzeug und der Infrastruktur."
Die Stadtwerke Leipzig nutzen das Projekt, um die EinfĂŒhrung der ElektromobilitĂ€t in Leipzig und Umgebung weiter voran zu treiben und ein einheitlich nutzbares System fĂŒr öffentlich zugĂ€ngliche Ladeinfrastruktur zu etablieren. Dabei sind die Stadtwerke Leipzig fĂŒr Betrieb und Service der Ladeinfrastruktur zustĂ€ndig.
Raimund Otto, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Stadtwerke Leipzig: "Unser Ziel ist es, mit dem Aufbau einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur in der Region die Akzeptanz und das Interesse an ElektromobilitĂ€t zu fördern. Das Projekt mit der TU Chemnitz und der BMW Group liefert uns weitere Erkenntnisse darĂŒber, welche Anforderungen die Kunden an die Ladeinfrastruktur haben."
Das Bundesministerium fĂŒr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) unterstĂŒtzt das Forschungsprojekt im Rahmen des bayerisch-sĂ€chsischen Schaufensters ELEKTROMOBILITĂT VERBINDET. Ziel der Schaufensterprojekte ist, Deutschland zum Leitanbieter und Leitmarkt fĂŒr ElektromobilitĂ€t zu machen und 1 Million Elektrofahrzeuge bis 2020 in Deutschland auf den Markt zu bringen.
Interessierte Privatnutzer können sich fĂŒr die kommenden Phasen des Leipziger Langstreckenprojekts weiterhin auf der Seite www.bmw.de/active-e bewerben.
Das Projekt "Kundenakzeptanz ElektromobilitĂ€t bei erhöhter Reichweitenanforderung - Langstreckenpendler" ("LangstreckeE") ist eines von ca. 50 Projekten im Schaufenster ElektromobilitĂ€t Bayern- Sachsen und wird mit 1.183.454,00 ? vom Bundesministerium fĂŒr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der Schaufensterinitiative der Bundesregierung gefördert.
Im Schaufenster Bayern-Sachsen ELEKTROMOBILITĂT VERBINDET sind rund 50 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 140 Mio. ? vorgesehen. Die Vorhaben lassen sich in fĂŒnf Themenkomplexe unterteilen:
1. LangstreckenmobilitĂ€t - Schnellladung entlang der Achse A9 MĂŒnchen-Leipzig 2. Urbane MobilitĂ€t - MobilitĂ€ts- und Ladekonzepte 3. LĂ€ndliche MobilitĂ€t - Abdeckung der MobilitĂ€tsbedĂŒrfnisse in lĂ€ndlichen Regionen 4. Internationale Verbindungen - Internationale Sichtbarkeit und LangstreckenmobilitĂ€t in Zusammenarbeit mit Ăsterreich und der Provinz QuĂ©bec, Kanada 5. Aus-/Weiterbildung - Dreigliedriger Ansatz schulisch, betrieblich und akademisch Die Bayern Innovativ GmbH und die SĂ€chsische Energieagentur - SAENA GmbH ĂŒbernehmen gemeinsam als Projektleitstelle die Koordination des Schaufensters.
Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als "Schaufenster ElektromobilitĂ€t" ausgewĂ€hlt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund fĂŒr das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Mio. ? bereit. In den groĂ angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird ElektromobilitĂ€t an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.
Weitere Informationen unter www.schaufenster-elektromobilitaet.org.