D21-Digital-Index zeigt Digitalisierungsgrad Deutschlands erstmals auf einen Blick
Gute Ergebnisse beim âDigitalen Zugangâ (54,2 Punkte) sowie der âDigitalen Offenheitâ (53,9 Punkte), aber mit 40,3 Punkten unterdurchschnittliche âDigitale Nutzungâ
Drei LĂ€nder ĂŒber dem Bundesdurchschnitt: Nordrhein-Westfalen (57,7 Punkte), Bremen (52,8
Punkte) und Schleswig-Holstein (52,3 Punkte)
Index spiegelt digitale Spaltung der Gesellschaft wider
(firmenpresse) - Berlin, 22. April 2013 â Mit nur einer Kennzahl lĂ€sst sich erstmals und zukĂŒnftig der Digitalisierungsgrad Deutschlands und seiner 16 BundeslĂ€nder abbilden. Der heute veröffentlichte D21-Digital-Index 2013 zeigt, dass Deutschland mit 51,2 von 100 möglichen Punkten aktuell einen mittleren Digitalisierungsgrad erreicht hat und die BundesbĂŒrger damit in der digitalen Welt grundsĂ€tzlich angekommen sind.
Der Index der Initiative D21 basiert auf insgesamt vier SĂ€ulen: Der âDigitale Zugangâ umfasst den Zugang zum Internet und das jeweilige EndgerĂ€t, die Breitbandnutzung sowie die Hardwareausstattung der Bevölkerung in Deutschland. Er betrĂ€gt in Deutschland gegenwĂ€rtig 54,2 Punkte. In der SĂ€ule âDigitale Offenheitâ erreicht die deutsche Gesellschaft 53,9 Punkte. Dieser Subindex umfasst die Einstellung der Bevölkerung zu digitalen Themen und greift die Offenheit fĂŒr Neuerungen sowie auch die Ăngste und BefĂŒrchtungen in der digitalen Welt auf. Die âDigitale Kompetenzâ fasst das inhaltliche Wissen der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger zu digitalen Themen, der technischen Kompetenz sowie der Medienkompetenz zusammen und liegt aktuell bei 50,3 Punkten. Die âDigitale Nutzungâ gibt Auskunft ĂŒber die NutzungsintensitĂ€t und Nutzungsvielfalt der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger am Computer und im Internet. Hier liegt die Kennzahl bei 40,3 Punkten. Diese zentralen Ergebnisse des D21-Digital-Index 2013 hat Robert A. Wieland, VizeprĂ€sident der Initiative D21 und GeschĂ€ftsfĂŒhrer der TNS Infratest GmbH, heute in Berlin der Ăffentlichkeit vorgestellt.
âMit dem D21-Digital-Index fĂŒhren wir eine neue WĂ€hrung zur Messung des Status-quo der digitalen Gesellschaft in Deutschland ein. Diese neue MessgröĂe erlaubt es, in nur einer Kennzahl den Digitalisierungsgrad Deutschlands und seiner BundeslĂ€nder abzubilden. Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben damit die Chance, neue Programme und Initiativen zielgruppenspezifisch auszurichtenâ, sagt Robert A. Wieland.
Index spiegelt digitale Spaltung der Gesellschaft wider
Der D21-Digital-Index misst auch den Digitalisierungsgrad einzelner Bevölkerungsgruppen. MĂ€nner weisen mit 55,2 Punkten einen deutlich höheren Indexwert auf als Frauen, die 47,4 Punkte erreichen. Menschen mit abgeschlossenem Studium erreichen 61,3 Punkte und die Altersgruppe der 30- bis 39-JĂ€hrigen erreicht gar einen Indexwert von 64,7 Punkten. BĂŒrgerinnen und BĂŒrger dagegen, die lediglich ĂŒber einen Hauptschulabschluss verfĂŒgen, erzielen einen Index von 41,0 Punkten. Eindeutig ist an den Werten ablesbar, dass der Digitalisierungsgrad in Deutschland auch mit dem Haushaltsnettoeinkommen steigt. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 3.000 Euro oder mehr erreichen einen Indexwert von 63,9 Punkten. Dieser Index ist nahezu doppelt so hoch gegenĂŒber Haushalten mit einem monatlichen Einkommen von unter 1.000 Euro (35,2 Punkte). Insbesondere BĂŒrger, die Ă€lter als 70 Jahre sind, weisen mit 26,6 Punkten einen auffĂ€llig niedrigen Index-Wert auf. âZugang zum Internet bedeutet Chance auf Teilhabe am digitalen Fortschritt. Der D21-Digital-Index hilft der Politik MaĂnahmen zu priorisieren und zielgruppenspezifisch UnterstĂŒtzung zu leistenâ, so der bayerische Bundestagsabgeordnete Dr. Reinhard Brandl, Mitglied in der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft sowie im Unterausschuss Neue Medien.
Drei BundeslĂ€nder liegen ĂŒber dem Bundesdurchschnitt
Der Index weist nicht nur den Digitalisierungsgrad fĂŒr Gesamtdeutschland aus, sondern auch fĂŒr jedes einzelne Bundesland. Drei BundeslĂ€nder liegen aktuell ĂŒber dem Bundesdurchschnitt von 51,2 Punkten: Nordrhein-Westfalen mit 57,7 Punkten, Bremen mit 52,8 Punkten und Schleswig-Holstein mit 52,3 Punkten. Bayern und Hessen erreichen mit 51,2 Punkten exakt den Bundesdurchschnitt und liegen gemeinsam auf dem vierten Platz. Elf BundeslĂ€nder bleiben unter dem Wert des Deutschland-Index. Schlusslichter sind Mecklenburg-Vorpommern mit 44,1 Punkten und Sachsen-Anhalt mit 40,5 Punkten.
Bayern exakt auf Bundesniveau
Bayern liegt mit 51,2 Punkten genau auf dem Bundesniveau und hat damit einen mittleren Digitalisierungsgrad erreicht. Im Bereich des âDigitalen Zugangsâ liegt das Land mit einem Indexwert von 55,1 Punkten sogar ĂŒber dem Deutschland-Index von 54,2 Punkten. Die bayerischen BĂŒrgerinnen und BĂŒrger nutzen dabei zwar leicht ĂŒberdurchschnittlich das mobile Internet, die bayerischen Privathaushalte haben dagegen aber eine leicht unterdurchschnittliche GerĂ€te-Ausstattung im Vergleich zu Gesamtdeutschland. Bei der âDigitalen Kompetenzâ erreicht Bayern 50,2 Punkte und liegt nahezu gleichauf mit dem bundesdeutschen Wert von 50,3 Punkten. Das Wissen der Befragten in Bezug auf digitale Themen und ihre Medienkompetenz bewegt sich also ebenfalls auf einem mittleren Niveau. Ein Ă€hnliches Bild zeigt sich bei der âDigitalen Nutzungâ: Bayern liegt hier mit 40,0 Punkten nah am bundesdeutschen Ergebnis von 40,3 Punkten. âUnsere AktivitĂ€ten bzw. zielgruppenspezifischen MaĂnahmen wie etwa das Projekt âDigitales Bildungsnetz Bayernâ oder das Breitbandförderprogramm sollen in den nĂ€chsten Jahren wesentliche EntwicklungsschĂŒbe geben, um die digitale SouverĂ€nitĂ€t und die Zugangsvoraussetzungen unserer BĂŒrger weiter zu optimieren. Dies halte ich fĂŒr eine der vordringlichsten politischen Zielsetzungen, um unsere Gesellschaft fit im Umgang mit digitalen Medien zu machen und so weiter eine innovative Triebfeder fĂŒr den Wirtschaftsstandort Bayern zu gewĂ€hrleistenâ, sagt der Beauftragte fĂŒr Informations- und Kommunikationstechnik der Bayerischen Staatsregierung Franz Josef Pschierer.
SaarlĂ€nder noch immer zurĂŒckhaltend bei der Internetnutzung
Das Saarland weist mit einem Indexwert von 48,0 Punkten einen mittleren Digitalisierungsgrad auf und liegt im BundeslĂ€ndervergleich auf dem zehnten Platz. Der Abstand zum Bundesdurchschnitt betrĂ€gt derzeit 3,2 Punkte. Bei allen vier SĂ€ulen liegt das Saarland unter dem Bundesdurchschnitt: Mit einem Indexwert von 50,8 Punkten beim âDigitalen Zugangâ liegt das Saarland auf einem mittleren Niveau. Mit 36,0 Punkten im Bereich der âDigitalen Nutzungâ ist das Saarland aktuell nahe am unteren Drittel der Indexskala. Eine Besonderheit ist die ĂŒberdurchschnittliche AffinitĂ€t der SaarlĂ€nder gegenĂŒber Sozialen Netzwerken sowie Foren und Blogs. Mit einem Wert von 52,3 Punkten bei der âDigitalen Offenheitâ bestĂ€tigt sich, dass die BĂŒrger im Saarland digitalen Themen grundsĂ€tzlich offen gegenĂŒberstehen. âFĂŒr die Zukunft wĂŒnsche ich mir, dass noch mehr SaarlĂ€nderinnen und SaarlĂ€nder das Internet fĂŒr sich entdecken. Zahlreiche Initiativen, unter ihnen âOnlinerland Saarâ, arbeiten engagiert darauf hin, die eher zurĂŒckhaltenden Internetnutzer gezielt anzusprechen, ihnen die entsprechende Medienkompetenz zu vermitteln und ihr Internetwissen kompetent zu erweiternâ, sagt Dr. Gerd Bauer, Direktor der Landesmedienanstalt Saarland.
Methodensteckbrief: D21-Digital-Index
Anzahl Interviews: DurchfĂŒhrung von 3.819 Interviews in Deutschland. Grundgesamtheit: Deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren mit Festnetz-Telefonanschluss im Haushalt. ReprĂ€sentative Erhebung: Auf die Grundgesamtheit ĂŒbertragbar (GröĂe der Grundgesamtheit und damit Basis fĂŒr eine Hochrechnung 70,3 Millionen Personen). Erhebungsmethode: DurchfĂŒhrung als telefonische Befragung im Rahmen der TNS-Telefonstudios (computergestĂŒtztes Telefoninterview CATI, 10. Januar bis 26. Februar 2013). Stichprobenziehung: Standardisiertes Zufallsverfahren (random last two digits) auf Basis des ADM-Telefonmastersamples; Daten gewichtet nach zentralen Merkmalen (Geschlecht, Alter und formale Bildung); reprĂ€sentative Erhebung.
Die vollstĂ€ndige Studie als PDF sowie weitere Informationen wie zentrale Ergebnisse im Ăberblick und Grafiken zum Download finden Sie unter www.d21-digital-index.de . Weitere Grafiken aus der Studie stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur VerfĂŒgung.
âD21-Digital-Index â auf dem Weg in ein digitales Deutschland?!â
Der âD21-Digital-Index â auf dem Weg in ein digitales Deutschland?!â ist eine neue, umfassende Studie, die im Jahr 2013 erstmals veröffentlicht wird. Neben der qualitativen und quantitativen Analyse der Internetnutzung, die die Initiative D21 bislang in den Studien (N)ONLINER Atlas (www.nonliner-atlas.de) und Digitale Gesellschaft (www.digitale-gesellschaft.info) erhoben hat, kommt jetzt mit dem Digital-Index eine neue WĂ€hrung sowohl fĂŒr Gesamtdeutschland als auch fĂŒr jedes Bundesland hinzu.
D21-Digital-Index 2013
Kern des Index ist eine reprĂ€sentative Befragung mit 3.819 Interviews unter der deutschen Wohnbevölkerung ab 14 Jahre durch TNS Infratest. Die Studie D21-Digital-Index 2013 wird herausgegeben von der Initiative D21 und TNS Infratest, mit freundlicher UnterstĂŒtzung des Bundesministeriums fĂŒr Wirtschaft und Technologie, des IT-Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung, der Initiative Onlinerland Saar, der Wolters Kluwer Deutschland GmbH, der Deutschen Telekom AG, des Fraunhofer-Verbunds IuK-Technologie, des Institute for Public Information Management (ipima), des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. und der Texas Instruments Deutschland GmbH.
Die Initiative D21
Die Initiative D21 â ein gemeinnĂŒtziger Verein mit Sitz in Berlin â ist Deutschlands gröĂte Partnerschaft von Politik und Wirtschaft fĂŒr die Digitale Gesellschaft. AnnĂ€hernd 200 Mitgliedsunternehmen und -organisationen aller Branchen sowie politische Partner von Bund und LĂ€n-dern bringen gemeinsam in diesem Netzwerk praxisnahe Non-Profit-Projekte voran. Alle MaĂnahmen der Initiative D21 haben einen engen Bezug zu Informations- und Kommunikationstechnologien, einer entscheidenden Basis fĂŒr die Zukunft Deutschlands. Die Initiative D21 wurde 1999 mit der Aufgabe gegrĂŒndet, die Digitale Spaltung in Deutschland zu verhindern. Sie finanziert sich vor allem durch MitgliedsbeitrĂ€ge und Spenden. Weitere Informationen unter www.initiatived21.de.
TNS Infratest
TNS Infratest ist das deutsche Mitglied der TNS-Gruppe (Taylor Nelson Sofres, London) und gehört damit zu einem der fĂŒhrenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen der Welt. TNS, das mit Research International im Februar 2009 fusionierte, ist seit Oktober 2008 Teil der Kantar-Group, dem weltweit gröĂten Netzwerk in den Bereichen Research, Insight und Consultancy. FĂŒr Auftraggeber aus Automobil und Verkehr, Pharmamarkt, IT-/(Tele-) Kommunikation und Neue Medien, Finanzforschung, KonsumgĂŒter, sowie der Medien-, Politik- und Sozialforschung liefert TNS Infratest âfact based consulting" und damit den innovativen Management Support fĂŒr Wissensvorsprung und Entscheidungssicherheit. Weitere Informationen unter www.tns-infratest.com.
Initiative D21 e.V.
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Presse- und Ăffentlichkeitsarbeit
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