(ots) - Wilhelm Schänzer, Leiter des Kölner
Dopinganalyse-Labors, bezeichnet die jüngsten Aussagen des spanischen
Sportmediziners Eufemiano Fuentes als "nicht akzeptabel". Dieser
hatte seine umstrittenen Praktiken in der spanischen Sportzeitung
"Marca" als "therapeutisches Doping" gerechtfertigt und beteuert, die
Gesundheit der Athleten niemals gefährdet zu haben. Schänzer dagegen
betonte gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe): "Das
ist eine sehr schwache Ausrede, Medikamente wie Testosteron oder Epo
sind genauso wie Bluttransfusionen für kranke Menschen konzipiert."
Wer sie bei gesunden Sportlern anwende, verstoße gegen den ärztlichen
Ehrenkodex. "Das ist Quacksalberei, Manipulation und Betrug, das kann
ein Arzt nicht verantworten." Natürlich werde man durch Doping
zunächst leistungsfähiger. "Aber diese Substanzen haben viele
Nebenwirkungen, langfristig heben diese alle positiven Effekte auf",
sagt Schänzer. Testosteron habe positive Effekte auf die Regeneration
und Epo sowie Eigenblutdoping sorgten dafür, eine Belastung länger
durchhalten zu können, in gewissem Sinne könne man also effizienter
trainieren. Aber, so Schänzer: "Die Schutzmechanismen des Körpers
werden umgangen, die Belastungen werden höher und höher, das hat auf
jeden Fall negative Folgen."
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