Was genau hinter dem so beliebten Schmuck und Heilstein Bernstein steckt, der von vielen Urlaubern morgens am Strand der Ostsee aufgelesen wird
(firmenpresse) - Bernstein zählt zu den ältesten Schmuck- und Heilsteinen der Welt. Bis heute ist er sehr beliebt und fasziniert durch die unterschiedliche Farbgebung, eine hohe Lichtbrechung und den goldgelben Glanz nach dem Polieren. Bernstein fühlt sich warm an. Er ist überraschend leicht. Man will ihn berühren, auf der Haut tragen, als Handschmeichler betasten. Noch heute sammeln die Menschen an der Ostseeküste Bernstein, dem auch eine heilende, schmerzstillende und beruhigende Wirkung zugesprochen wird.
Die Entstehung von Bernstein
Bernstein bezeichnet umgangssprachlich ein fossiles Harz unterschiedlicher Herkunft. Genau gesagt handelt es sich bei Bernstein, der auch Amber oder mineralogisch Succinit genannt wird, um Baumharz, das vor vielen Jahren aus den Wunden von Kiefern und anderen Nadelhölzern ausgetreten ist. Im Laufe der Zeit ist es dann an der Luft ausgehärtet. Es wurde zu einer festen, nicht kristallinen Substanz. Gewaltige Mengen sanken dann durch Wasser, Eis und Brandung in tiefe Sedimentschichten ab. Dort wurden sie von Sand, Staub und neu gebildeten Gesteinsschichten zugeschüttet. Etliche Jahre später bildete sich unter Luftabschluss und Druck dann Bernstein. Somit ist Bernstein zwar kein Mineral oder Gestein, zählt aber dennoch zu den Schmucksteinen.
Seit langem wird Bernstein als Schmuck genutzt
Bereits seit der Frühgeschichte der Menschheit wird Bernstein zu Schmuck und Kunstgegenständen verarbeitet. In den Jahren 1979 bis 2003 haben russische Spezialisten im ‚Katharinenpalast‘ bei Puschkin das sogenannte Bernsteinzimmer mit Baltischem Bernstein detailgetreu rekonstruiert. Der Bernstein hat den Menschen schon immer fasziniert. Er galt zu allen Zeiten als Zeichen von Luxus und Macht. Daher wurde er schon früh als Schmuck verarbeitet.
Die Verbreitung des Bernsteins
Bernstein kann grundsätzlich überall außerhalb der Polarregionen, vornehmlich aber in den nördlichen und gemäßigten Breiten der Erdhalbkugel gefunden werden. Heute spülen die Meere immer wieder große Mengen des fossilen Harzes an die Küsten. Besonders in der südlichen Ostsee scheint es reiche Vorkommen zu geben. Der dort gewonnene Bernstein wird auch Baltischer Bernstein genannt. Daneben wird das fossile Harz noch in vielen anderen Ländern gefunden und gewonnen wie zum Beispiel in England, Portugal, Spanien, Italien, Kanada, Mexiko, Japan, im Libanon, in der Dominikanischen Republik, auf Madagaskar und auf Borneo.
Die Farbgebung von Bernstein
Auch wenn "bernsteinfarben" als eigener Farbton in die deutsche Sprache eingegangen ist, weist Bernstein eine große Palette von Farbnuancen auf. Die Farben des Bernsteins reichen von farblos über weiß, hellgelb bis goldgelb und orange bis hin zu Rottönen und Brauntönen. Je nach Art und Menge pflanzlicher Einschlüsse kommen auch grünliche Töne, teilweise sogar tiefschwarze Bernsteine vor. Gelblich bis Bräunlich ist die wohl charakteristischste Farbausprägung. Poliert kann er dann durchsichtig honigfarben schimmern. Manchmal hat Bernstein während seiner Entstehung viele mikroskopisch kleine Luftbläschen eingeschlossen, die ihn in einem milchigen bis trüben Gelbton erscheinen lassen. Darüber hinaus nimmt Bernstein durch Lagerung in einem eisenhaltigen Sediment eine rote Farbe an, während fein verteilter Pyrit, welcher auch Katzengold oder Schwefelkies genannt wird, dem Bernstein eine grünliche Farbgebung verleiht. Durch mineralische Einschlüsse bedingt ist mancher Bernstein auch elfenbeinfarben. Die beim dominikanischen Bernstein typische Blaufärbung beruht dagegen auf eingeschlossenem organischen Material, das bei Licht bläulich schimmert.
Gewicht und Größe von Bernstein – dem organischen „Plastik“
Bernstein ist uraltes organisches Material. Anders als bei Versteinerungen fand beim Bernstein keine Umwandlung in kristallines Material statt. Der Bernstein den wir heute in der Hand halten ist die gleiche Substanz, die als Harz vor zig Jahren aus dem Spenderbaum austrat und dann erhärtete.
Bernstein ist sehr leicht. Ein Kubikzentimeter wiegt wenig mehr als ein Gramm. Demnach ist Bernstein also nur unwesentlich schwerer als Wasser. Er sinkt in Süßwasser ab, schwimmt dagegen in stark salzhaltigem Wasser. So kommt es, dass Bernstein nach Stürmen an den Küsten angeschwemmt wird. Er ist nur wenig härter als Gips. Bernstein ist von sehr unterschiedlichem Umfang. Die meisten Stückchen, die man am Strand finden kann, sind von größeren Bernsteinen abgesplittert und so klein wie Kieselsteine. Selten finden sich Bernsteinstücke von der Größe einer Kinderfaust. Noch größere Bernsteinfunde sind äußerst selten.
Ähnlich den heutigen Kunstharzen bildet Bernstein ein Polyester und zählt zur Gruppe der Terpene. Er leuchtet unter UV-Bestrahlung und kann im Gegensatz zu Imitationen aus Kunstharz leicht angezündet werden. Während des Brennens weist Bernstein eine helle Flamme auf, die stark rußt. Dabei duftet er harzig, aromatisch. An der Flamme verläuft er zu einer schwarzen, spröden Masse. Der harzige Geruch entsteht durch das Verbrennen ätherischer Öle.
Bernstein als Heilstein in der Alternativmedizin
Bernstein werden in der Alternativmedizinhilft eine Vielzahl von Heilkräften zugesprochen. Bei vielen organischen Beschwerden des Magens, der Milz, der Nieren und auch bei Gallen- und Leberbeschwerden soll er eine heilende Wirkung. Bei stoffwechselbedingten Hautkrankheiten könne er zu Linderung führen, bei Gelenkbeschwerden und bei der Wundheilung könne er unterstützend wirken. Auch das Zahnen von Kindern könne mit Bernstein erleichtert werden. Medizinische Studien, die derartige Heilkräfte belegen, gibt es jedoch nicht.
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