"Das sind auf gut Deutsch Leiharbeiter"
(pressrelations) -
Hugo Müller-Vogg zur Zukunft der Frankfurter Rundschau
Der frühere Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Hugo Müller-Vogg, befürchtet bei der geplanten Übernahme der Frankfurter Rundschau (FR) deutliche Nachteile für die verbleibenden Mitarbeiter. In hr1 sagte er dazu am Mittwoch, 28. Februar: "Das sind noch 28 Redakteure, die das Regionale machen. Das sind auf gut Deutsch Leiharbeiter, die für Tarife weit unter Redaktionstarifen arbeiten." Man bekomme bei der derzeitigen "hohen Arbeitslosigkeit unter Journalisten auch gute Leute für billiges Geld."
Journalistisch könne die FR unter dem Dach der neuen Eigentümer FAZ und deren Schwesterunternehmen Frankfurter Societät durchaus unabhängig bleiben: "Man kann das schon machen, dass man den gleichen Kapitaleigner hat, aber die Redaktion eigenständig arbeiten lässt." Die entscheidende Frage sei, so Müller-Vogg, ob man "mit einer Schrumpfredaktion und Leiharbeitern die entsprechende Qualität liefern" könne.
"Das Ganze hat etwas Tragisches", so der Autor und Journalist in hr1, da die linksliberal ausgerichtete Rundschau schon jahrzehntelang von der konservativen Konkurrenz abhängig gewesen sei. "30 Jahre lang haben die Druckaufträge für Springer die Rundschau vor dem Schlimmsten bewahrt."
Der freie Journalist Hugo Müller-Vogg war bis 2001 Redakteur und Mitherausgeber der FAZ. Er schreibt für Zeitungen und veröffentlicht Bücher.
Das Interview und weitere Hintergründe zum Thema gibt es unter wwwhr1.de.
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