GOLDMANN: Kardinal Meisner erweist Papst Benedikt XVI. einen Bärendienst
(pressrelations) - BERLIN. Zu den heutigen Einlassungen Kardinal Meisners erklärt der Beauftragte für Kirchen- und Religionsgemeinschaften der FDP-Bundestagsfraktion Hans-Michael GOLDMANN:
Mit seinen heutigen Äußerungen reißt Kardinal Meisner alte Wunden wieder auf. Seine Aufforderung an Bundeskanzlerin Angelika Merkel, sie möge sich bei Papst Benedikt XVI. öffentlich entschuldigen, ist offensichtlich der Versuch, neuen Unfrieden zu stiften. Kardinal Meisner übersieht geflissentlich, dass zwischen beiden längst ein Gespräch stattgefunden hat, das auch vom Vatikan als „gut und konstruktiv“ bezeichnet worden ist. Mit seiner streng kanonischen Argumentation, dass die Aufhebung einer Exkommunikation keine Rehabilitierung sei, verkennt Kardinal Meisner zudem die gesellschaftliche Realität.
Dass bei der traditionalistischen Priesterbruderschaft Pius X. größte Zurückhaltung geboten ist, beweisen die aktuellen Angriffe des Distriktoberen der Bruderschaft, Franz Schmidberger, gegen den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch. Ebenso kraus sind die Beiträge Kardinal Meisners in der Frage des Gebrauchs von Kondomen. Seine Spekulation über „Männer, die wahllos mit Frauen schlafen“, lassen sich kaum noch als Beitrag zur Sache werten.
Die Äußerungen von Kardinal Meisner machen es mir als praktizierenden Katholiken nicht gerade einfacher, meinen Glauben zu leben. Ich hätte es begrüßt, wenn Kardinal Meisner von einer Äußerung dieser Art abgesehen hätte. Das wäre der weisere Weg gewesen.
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