VerÂbrauÂcher werÂden künfÂtig wirkÂsaÂmer vor einer StöÂrung ihrer PriÂvatÂsphäÂre durch unÂerÂlaubÂte TeÂleÂfonÂwerÂbung geÂschützt.
(firmenpresse) - Aus der Pressemitteilung des Bundesministeriums der Justiz vom 26.03.: "Heute ist ein guter Tag für die VerÂbrauÂcheÂrinÂnen und VerÂbrauÂcher in unÂseÂrem Land - wir schafÂfen neues Recht, das sie besÂser vor unÂseÂriöÂsen GeÂschäftsÂprakÂtiÂken schützt. Bei einem unÂterÂgeÂschoÂbeÂnen TaÂrif- oder AnÂbieÂterÂwechÂsel merkt der Kunde vielÂleicht erst WoÂchen späÂter, dass der neue TeÂleÂfonÂtaÂrif oder der neue AnÂbieÂter von Strom, Gas oder WasÂser viel teuÂrer ist, der alte VerÂtrag aber geÂkünÂdigt wurde. KünfÂtig muss der alte Tarif oder VerÂtrag schriftÂlich geÂkünÂdigt werÂden. So merkt man, woran man ist", sagte BunÂdesÂjusÂtizÂmiÂnisÂteÂrin BriÂgitÂte Zypries. "Zudem fühÂren wir zuÂsätzÂliÂche WiÂderÂrufsÂrechÂte ein und schafÂfen damit punktÂgeÂnau dort AbÂhilÂfe, wo in der PraÂxis ProÂbleÂme aufÂtraÂten: zum einen bei Wett- und LotÂteÂrieÂdienstÂleisÂtunÂgen sowie ZeiÂtungs- bzw. ZeitÂschrifÂtenÂverÂträÂgen, zum anÂdeÂren bei DienstÂleisÂtunÂgen im TeÂleÂkomÂmuÂniÂkaÂtiÂonsÂbeÂreich, vor allem im InÂterÂnet.
Im EinÂzelÂnen sieht das neue GeÂsetz diese VerÂbesÂseÂrunÂgen für die VerÂbrauÂcher vor:
1) Im GeÂsetz wird klarÂgeÂstellt, dass ein WerÂbeÂanÂruf nur zuÂläsÂsig ist, wenn der AnÂgeÂruÂfeÂne VORHER ausÂdrückÂlich erÂklärt hat, WerÂbeÂanÂruÂfe erÂhalÂten zu wolÂlen. VerÂstöÂße könÂnen künfÂtig mit einer GeldÂbuÂße bis zu 50.000 Euro geÂahnÂdet werÂden.
2) Bei WerÂbeÂanÂruÂfen darf der AnÂruÂfer seine RufÂnumÂmer nicht mehr unÂterÂdrüÂcken. Bei VerÂstöÂßen gegen das VerÂbot der RufÂnumÂmernÂunÂterÂdrüÂckung droht eine GeldÂbuÂße bis zu 10.000 Euro.
3) Am Telefon abgeschlossene VerÂträÂge über die LieÂfeÂrung von ZeiÂtunÂgen, ZeitÂschrifÂten und IlÂlusÂtrierÂten sowie über Wett- und LotÂteÂrie-DienstÂleisÂtunÂgen könÂnen künfÂtig wiÂderÂruÂfen werÂden. BisÂlang gibt es hier kein WiÂderÂrufsÂrecht (§ 312d AbÂsatz 4 NumÂmer 3 und 4 BGB). Es kommt für das WiÂderÂrufsÂrecht nicht darÂauf an, ob der WerÂbeÂanÂruf unÂerÂlaubt war. Wenn der VerÂbrauÂcher den VerÂtrag fristÂgeÂrecht wiÂderÂruÂfen hat, braucht er ihn nicht zu erÂfülÂlen. Die WiÂderÂrufsÂfrist beÂträgt abÂhänÂgig von den UmÂstänÂden des EinÂzelÂfalÂles - zwei WoÂchen oder einen Monat und beÂginnt nicht, bevor der VerÂbrauÂcher eine BeÂlehÂrung über sein WiÂderÂrufsÂrecht in TextÂform (etwa als E-Mail oder per TeÂleÂfax) erÂhalÂten hat. Bei unÂerÂlaubÂten WerÂbeÂanÂruÂfen beÂträgt die Frist künftig regelmäßig einen Monat.
4) Der Schutz vor unÂterÂgeÂschoÂbeÂnen VerÂträÂgen, einÂschließÂlich der so geÂnannÂten KosÂtenÂfalÂlen im InÂterÂnet, wird verÂbesÂsert:
a) Wenn der VerÂbrauÂcher über sein WiÂderÂrufsÂrecht nicht in TextÂform beÂlehrt wurde, kann er VerÂträÂge über DienstÂleisÂtunÂgen, die er am TeÂleÂfon oder im InÂterÂnet abÂgeÂschlosÂsen hat, künfÂtig auch dann widerrufen, wenn der UnÂterÂnehÂmer mit der AusÂfühÂrung der DienstÂleisÂtung mit ausÂdrückÂliÂcher ZuÂstimÂmung des VerÂbrauÂchers beÂgonÂnen oder der VerÂbrauÂcher die AusÂfühÂrung selbst verÂanÂlasst hat. WiÂderÂruft der VerÂbrauÂcher einen solÂchen VerÂtrag, muss er die bis dahin vom UnÂterÂnehÂmer erÂbrachÂte LeisÂtung nur dann beÂzahÂlen, wenn er vor VerÂtragsÂschluss auf diese Pflicht hinÂgeÂwieÂsen worÂden ist und er denÂnoch zuÂgeÂstimmt hat, dass die LeisÂtung vor Ende der WiÂderÂrufsÂfrist erÂbracht wird.
BeiÂspieÂl: Ein VerÂbrauÂcher wird von seiÂnem TeÂleÂfonÂanÂbieÂter anÂgeÂruÂfen und überÂreÂdet, einen verÂmeintÂlich günsÂtiÂgeÂren Tarif mit einer LaufÂzeit von einem Jahr zu verÂeinÂbaÂren. Weder wähÂrend des TeÂleÂfoÂnats noch späÂter beÂlehrt der TeÂleÂfonÂanÂbieÂter den VerÂbrauÂcher über sein WiÂderÂrufsÂrecht und über die VerÂpflichÂtung, im Falle des WiÂderÂrufs für bis dahin erÂbrachÂte LeisÂtunÂgen WerÂterÂsatz zahÂlen zu müsÂsen. Der VerÂbrauÂcher nutzt sein TeÂleÂfon wie geÂwohnt weiÂter, stellt aber erst anÂhand der nächsÂten drei MoÂnatsÂrechÂnunÂgen fest, dass der verÂmeintÂlich günsÂtiÂgeÂre Tarif tat sächÂlich teuÂrer ist. Nach der NeuÂreÂgeÂlung kann der VerÂbrauÂcher dann seine VerÂtragsÂerÂkläÂrung noch wiÂderÂruÂfen.
b) Die KünÂdiÂgung eines DauÂerÂschuldÂverÂhältÂnisÂses bzw. die VollÂmacht dazu bedarf im Fall des AnÂbieÂterÂWECHSELS künfÂtig der TextÂform. Der neue AnÂbieÂter kann einen bestehenden Vertrag nur noch dann beim bisherigen Anbieter kündigen, wenn er ein solÂches "SchriftÂstück" des VerÂbrauÂchers vorÂleÂgen kann. Den neuen VerÂtrag kann der nicht über sein WiÂderÂrufsÂrecht beÂlehrÂte VerÂbrauÂcher zuÂkünfÂtig auch dann noch wiÂderÂruÂfen, wenn er beÂreits über den neuen AnÂbieÂter teÂleÂfoÂniert hat (s. o.).
Das am 26.03. vom BunÂdesÂtag beÂschlosÂseÂne GeÂsetz muss noch den BunÂdesÂrat pasÂsieÂren. Es ist jeÂdoch nicht zuÂstimÂmungsÂpflichÂtig. Das GeÂsetz wird am Tag nach der VerÂkünÂdung - das heißt vermutlich noch im Mai - in Kraft treÂten.
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