(ots) -
Sperrfrist: 24.01.2013 04:00
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Die deutsche Rekordhalterin im Hochsprung, Ariane Friedrich, hat
sich erstmals zu dem Fall von sexueller Belästigung geäußert, gegen
den sie sich im vergangenen Jahr zur Wehr gesetzt hatte. Ein Mann
hatte ihr das Foto seines Geschlechtsteils geschickt; die Sportlerin
hatte daraufhin die Identität des Mannes veröffentlicht. Dafür war
sie vor allem auf Facebook heftig kritisiert worden. Nachdem der Fall
nun juristisch abgeschlossen ist, nennt Friedrich im ZEITmagazin ihre
damaligen Motive. "Ich habe solche Sachen jahrelang erdulden müssen,
ohne dass ich mich gewehrt habe", sagt Friedrich. "Das war für mich
ein persönlicher Befreiungsschlag, einfach mal auf den Tisch zu
hauen, zu sagen: Bis hierher und nicht weiter."
Die Folge war ein heftiger Sturm der Entrüstung, in dem hunderte
Facebook-Nutzer die damals 28-Jährige beschimpften. "Da war ich
sprachlos", sagt Friedrich. "Ich hatte immer wieder Angst in der
Zeit. Ich war fertig, (...) und war nach zwei Wochen nervlich völlig
am Ende." Sie habe sich wochenlang aus der Öffentlichkeit
zurückgezogen, "am Ende hatte ich teilweise Angst, aus dem Haus zu
gehen", sagt Friedrich. "Ich habe oft geweint."
Der Fall war besonders heikel, da Friedrich hauptberuflich
Polizeikommissarin ist. Kritiker hatten ihr den Vorwurf gemacht, dass
sie wissen müsste, dass auch mutmaßliche Täter ein Recht auf den
Schutz ihrer Privatsphäre haben. Sie habe jedoch nicht als
Polizistin, sondern als Frau reagiert, entgegnet ihnen Friedrich
heute. "Ich habe mich in meiner Würde als Frau verletzt gefühlt."
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