(ots) - Freitag, 18. Januar 2013 (Woche 3)/17.01.2013
22.00Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Wieland Backes Depression - die neue
Volkskrankheit?
Angst um den Job, extremer Leistungsdruck, Geldsorgen, sozialer
Stress - die Gründe, weshalb die Zahl depressiver Menschen in
Deutschland wächst und wächst, liegen für viele auf der Hand. Vier
Millionen Menschen leiden derzeit an einer Depression, jeder fünfte
erkrankt einmal im Leben an dieser Krankheit - ein Negativrekord, der
für sich spricht? Skeptiker halten mit einer Vielzahl
überdiagnostizierter Fälle dagegen und verweisen auf zweifelhafte
Fragebögen und Online-Tests, die aus einem kleinen Kummer schnell
eine große Depression werden lassen. Und auch die
Erschöpfungsdepression "Burn-Out" wird mittlerweile in einem Ausmaß
attestiert, das ihre Ernsthaftigkeit fast schon wieder in Frage
stellt. Gibt es tatsächlich gesellschaftliche Gründe für eine Zunahme
an Depressionen? Ist es nicht gerade für unsere Leistungsgesellschaft
wichtig, dass Depressionen weiter aus der Tabuzone geholt werden? Und
wie gelingt es Betroffenen, das Schweigen zu durchbrechen und sich
die richtige Hilfe zu suchen?
Die Gäste:
Sven Hannawald hat als Skispringer Sportgeschichte geschrieben.
Doch auf der Spitze seines Erfolges musste der Olympiasieger und
Gewinner der Vierschanzentournee 2005 aufgrund einer Depression seine
Karriere beenden. Mit seinem mutigen Outing zu seinem Burnout
schockierte er damals die Öffentlichkeit, "doch es ist wichtig,
darüber zu reden". Mit Hilfe langjähriger Therapien und eiserner
Willenskraft gelang es ihm, die Krankheit schließlich zu besiegen.
Schon als Teenager galt Kathrin Weßling als die Verrückte, die zum
Therapeuten geht. Doch das hält die heute 27-Jährige nicht davon ab,
mit ihren Depressionen weiter offen umzugehen: Sie versucht, ihre
Krankheit als Teil ihres Lebens zu akzeptieren und beeindruckt mit
ihrem autobiographischen Roman, für den sie enormen Zuspruch erfährt:
"Ich wusste nicht, dass es so vielen Menschen ähnlich geht wie mir",
sagt die junge Autorin.
Auch Lara Neumann hat mit ihren erst 13 Jahren ein schweres
Päckchen zu tragen: Ihre Mutter leidet unter einer bipolaren Störung.
Dabei wechseln sich depressive Tiefs mit manischen Hochphasen ab. Als
Kleinkind konnte Lara sich das Verhalten ihrer Mutter oft nicht
erklären, sie litt unter Schuld- und Angstgefühlen. Früh wurde sie
selbständig, da ihre Mutter immer wieder wochenlang in einer Klinik
ist. Sie meint: "Auch die Kinder von psychisch kranken Eltern
brauchen Hilfe!"
Der Journalist Holger Senzel litt jahrelang unter wiederkehrenden
Depressionen und machte eine Therapie nach der anderen. Die brachten
allerdings keine Fortschritte und so sah er sich zur Selbsthilfe
gezwungen: Diszipliniert stellte er sich 80 Tage lang seinen
Alltagsaufgaben, wusch Wäsche, erledigte die Steuer oder räumte auf.
Rauchen und Alkohol waren tabu. "So bekam ich tatsächlich wieder
Boden unter den Füßen. Ich habe das Leben als solches schätzen
gelernt."
Welch Ausmaß Depressionen annehmen können und wie machtlos
Angehörige oftmals sind, weiß Eva Hentrich aus Erfahrung. Kurz nach
der Geburt ihrer Tochter Jana beging ihr erkrankter Mann Suizid. 21
Jahre später entschied sich die mittlerweile junge Erwachsene für
denselben Weg. Sie hatte sich im Internet mit einem anderen
lebensmüden Jungen zum gemeinsam Suizid verabredet und erschoss sich
auf einem Parkplatz. "Diese Erlebnisse haben mich schwer verwundet
und ich bin sicher nicht mehr das Stehaufmännchen von früher."
"Noch nie gab es so viele depressive Menschen wie heute", sagt
Prof. Ulrich Hegerl, Vorstand der Stiftung Deutsche Depressionshilfe
und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in
Leipzig. Doch statt Alarm zu schlagen, deutet er dies als gutes
Zeichen: "Wir haben gleichzeitig immer weniger Suizide. Das spricht
für Aufklärung und bessere Hilfe für die Erkrankten."
An der Bar: Annette Weddy kämpft gegen die Tabuisierung der
Krankheit Depression. Sie selbst leidet seit ihrem 18. Lebensjahr
darunter und versuchte all die Jahre, so gut wie möglich zu
funktionieren. Dennoch verlor sie bereits zwei Mal ihren Job, als die
Erkrankung bekannt wurde. Die Angst war groß, trotzdem machte sie bei
ihrem neuen Arbeitgeber alles anders: "Ich brachte schon beim
Vorstellungsgespräch die Fakten auf den Tisch. Doch die reagierten
gelassen und wollten vor allen Dingen wissen, was ich kann", freut
sich Weddy.
Montag, 21. Januar 2013 (Woche 4)/17.01.2013
Korrigierten Titel beachten!
23.00"Leif extra" mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
Moderation: Thomas Leif
Freitag, 25. Januar 2013 (Woche 4)/17.01.2013
23.30Das Ernste
"Das Ernste" ist die neue Satire- und Parodie-Show im Ersten. Im
Mittelpunkt stehen das Fernsehen, Stars und Sternchen und allen voran
Politikerinnen und Politiker: Ist Philipp Rösler ein
südostasiatischer Sprachroboter oder ein echter Mensch? Wie kann
Harald Glööckler Peer Steinbrück zum "pompööösen" Wahlsieg verhelfen?
Die Parodien und Beiträge werden von Anchorman Florian Schroeder im
Nachrichten-Stil anmoderiert.
Sonntag, 27. Januar 2013 (Woche 5)/17.01.2013
Tagestipp
20.15Närrische Wochen im SWR Fernsehen Constanzia und Colonia:
Fastnacht und Karneval entlang des Rheins Moderation: Sonja
Schrecklein und Werner Mezger
Schwäbisch-alemannische Fasnet und rheinischer Karneval - das sind
die zwei klassischen Formen deutscher Narretei. Sie sind ungleiche
Geschwister, haben aber eben doch gemeinsame Wurzeln. Sonja
Faber-Schrecklein und der Freiburger Volkskundler Werner Mezger
suchen nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der fünften
Jahreszeit. Dabei unternehmen sie eine närrische Reise am Rhein
entlang: von Konstanz über Basel, Mannheim und Mainz bis nach Köln,
der Karnevalshochburg am Niederrhein. Von den Hemdglonkern über die
Basler Guggen bis zu den Karnevalsgarden und Funkenmariechen, von
Klassikern der Büttenrede wie Helmut Fastnacht oder "et
Botterblömche" bis zu den Stars der Fastnachts- und Karnevalsmusik
wie Ernst Neger, den "Mainzer Hofsängern" und den "Bläck Fööss" sind
alle mit dabei.
Mittwoch, 6. Februar 2013 (Woche 6)/17.01.2013
15.00Planet Wissen
Die Welt der Erfinder
Kaum Schlaf, enorme Investitionen, das Scheitern des Prototypen -
Sascha Klein, ein selbständiger Dachdeckermeister hat das alles
erlebt. Dennoch arbeitete er weiter voller Überzeugung an seiner
Erfindung. Die Idee kam ihm auf einer öffentlichen Toilette und hat
sein Leben komplett verändert. Sascha Klein wollte die verschmutze
Toilettentürklinke nicht anfassen und erfand aus dieser Not heraus
einen Türöffner-Mechanismus, der nun in Serie gehen soll. Das Team
von "Planet Wissen" begleitet ihn auf seinen abenteuerlichen Weg als
Erfinder.
Außerdem geht es in der Sendung darum, wo potentielle Erfinder
Unterstützung bekommen, wie man ein Patent anmeldet und wie
überraschend manchmal der Weg zu einer Erfindung ist.
Donnerstag, 7. Februar 2013 (Woche 6)/17.01.2013
21.15Närrische Wochen im SWR Fernsehen
Hannes und der Bürgermeister Fasching / A'zapft isch
Nach der Faschingsfeier findet Hannes (Albin Braig) seinen
Bürgermeister (Karlheinz Hartmann) in einem desolaten Zustand wieder.
Er lässt den vergangenen Abend Revue passieren, da der Bürgermeister
unter erheblichen Gedächtnislücken leidet und auch sein heimatliches
Tor verschlossen vorfindet. Hannes wäre nicht Hannes, wenn er nicht
für alles eine harmlose Erklärung hätte, die sich letztlich auch noch
als wahr herausstellt. Und was hat das Finanzamt mit Blutspenden zu
tun? Hannes erklärt es dem Bürgermeister: bei beidem muss man bluten.
Freitag, 8. Februar 2013 (Woche 6)/17.01.2013
15.00Planet Wissen
Pleite und trotzdem erfolgreich
Der Weg raus aus einer Pleite ist hart und hat seine Tücken:
Skrupellose Schuldenberater werben im Internet und machen ihre
Geschäfte mit der Not. Denn nicht nur Geschäftsleute, sondern auch
Privatpersonen müssen Insolvenz anmelden, wenn sie ihre Miete,
Rechnungen und Kredite nicht mehr zahlen können. Das Team von "Planet
Wissen" stellt die erfolgreiche Pleitier Anne Koark vor. Sie hat die
Odyssee hinter sich und schildert eindrucksvoll, was sie während
ihrer Privatinsolvenz alles erlebt hat.
Freitag, 8. Februar 2013 (Woche 6)/17.01.2013
22.00Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Wieland Backes Partnerlos glücklich?
Häufig werden sie wie eine Randgruppe behandelt, doch tatsächlich
sind es dafür zu viele: Weit mehr als zehn Millionen Singles leben in
Deutschland. Fast jeder Vierte zählt zu den Menschen, die allein und
ohne Partner wohnen. Was für den einen ein Lebensmodell voller
Freiheit und Selbstverwirklichung ist, ist für den anderen allerdings
Leid und Bürde: Viele Alleinstehende fühlen sich einsam, empfinden
eine tiefe, unbefriedigte Sehnsucht nach Bindung. Im Gegensatz zu den
60er-Jahren, als Single-Sein trendy war, steht es heute vielmehr für
den Zerfall von Familie und für Scheidungen - jeder zweite Single hat
heute Kinder. Doch auch der demographische Wandel hinterlässt Spuren:
In Baden-Württemberg liegt der Anteil der Alleinstehenden, die älter
als 60 Jahre sind bereits bei 40 Prozent. Meist sind es die Frauen,
die lange nach ihren Männern sterben. Nicht allen gelingt es, der
Einsamkeit zu trotzen. Ist es trotzdem schön heutzutage ein Single zu
sein? Wann ist das Streben nach Unabhängigkeit stärker, als die
Sehnsucht nach Partnerschaft? Und welche Lebensumstände sind es, die
Alleinstehende mit ihrer Situation hadern lassen - gerade im Hinblick
der alternden Gesellschaft? Moderation: Wieland Backes
Die Gäste:
Einen Partner braucht Yvonne Lehmpfuhl nicht für ihr Lebensglück.
Die 35-jährige Realschullehrerin lebte schon immer gerne alleine.
Doch je lauter ihre biologische Uhr tickte, umso größer wurde ihr
Wunsch nach Kindern. Deshalb suchte sich die Single-Frau über ein
Internetportal einen Samenspender und seit Dezember ist sie Mutter
von Zwillingen: "Ich kann voller Überzeugung behaupten, partnerlos
glücklich zu sein."
Von solch einem Lebensmodell hält Susanne Mockler wenig. Sie
selbst könnte sich nicht vorstellen, ihren acht Kindern von
vorneherein den Vater zu entziehen. "Mein Mann ist seit 25 Jahren
auch mein persönlicher Glücksfaktor. Er ist mein Kritiker, mein
Mentor und Motivator."
Eine feste Beziehung kommt für Marcus Schröer heute nicht mehr in
Frage. 15 Jahre lang war der Unternehmer mit seiner Jugendliebe
glücklich liiert, der Hochzeitstermin war gesetzt. Doch wenige Tage
vor der Trauung erfuhr er durch Zufall, dass sie schon seit zwei
Jahren eine Affäre hatte. "Nach dieser Enttäuschung genieße ich heute
lieber die Vorzüge unverbindlicher Affären."
Wolfram wiederum hat den sehnlichsten Wunsch, endlich eine
Partnerin an seiner Seite zu haben. Der Journalist und Filmemacher
hat sich zwar schon oftmals verliebt, doch zu näheren Kontakten kam
es nie. Lange Zeit litt er sehr unter seinem Single-Dasein, an
manchen einsamen Abenden war auch der Alkohol sein Tröster. Heute
kann er entspannter mit seiner Situation umgehen: "Ich habe es
zumindest geschafft, meinen Zustand nicht mehr als Qual zu
empfinden", so der 31-Jährige.
Britta Zangen hat sich ganz bewusst dafür entschieden, alleine zu
bleiben. Die Literaturwissenschaftlerin hat nach 38 Jahren in Kurz-
und Langzeitbeziehungen für sich das Singleleben entdeckt und genießt
es in vollen Zügen. "Der Grundfehler ist die Überbewertung der
Partnerschaft fürs Lebensglück. Ich habe fast 40 Jahre gebraucht, bis
ich gemerkt hab', dass das für mich nicht stimmt", so die 64-Jährige.
Pamela Katharina Körner leidet unter ihrem Alleinsein. Auf
tragische Weise verlor sie vor sechs Jahren bei einem schweren
Verkehrsunfall ihren damaligen Lebensgefährten, ihren Sohn und ihren
Bruder. Kraft zum Überleben gaben ihr ihre Zwillinge. "Nach diesem
Erlebnis ist es sehr schwer für mich, wieder Gefühle zu zeigen."
Christian Thiel weiß um die Schwierigkeiten, sich nach dem Tod des
geliebten Partners wieder für eine neue Liebe zu öffnen. Seit 13
Jahren arbeitet der Singlecoach mit vielen scheinbar "hoffnungslosen
Fällen". Er kennt die Fallstricke, die ein Glück in Zweisamkeit
verhindern können. "Die Liebe fällt nicht einfach so vom Himmel,
dafür muss man sich wie auf eine berufliche Karriere vorbereiten",
sagt der Partnerschaftsberater und plädiert für die Möglichkeiten,
die das Internet durch die gezielte Rasterfahndung eröffnet.
Karin Haß hatte nach zwei Ehen und einigen Beziehungsversuchen mit
dem Kapitel Liebe abgeschlossen. Mit 55 Jahren entdeckte sie den
Buddhismus, war mit sich und der Welt eins und doch änderte eine
Kanutour während eines Abenteuerurlaubes plötzlich noch einmal alles:
Mitten in der sibirischen Einöde, 9.000 km von ihrer Heimat entfernt,
traf sie den 20 Jahre jüngeren Bärenjäger Slava und blieb. Ihr
jetziges Leben ist karg, doch ihre Liebe wärmt sie auch bei
Wintertemperaturen von minus 45 Grad.
Sonntag, 17. Februar 2013 (Woche 8)/17.01.2013
19.15Die Fallers - Die SWR Schwarzwaldserie
Deutschland 2013
Unser Dorf soll schlanker werden
Autor:Bettina Bauer-Wörner, Tobias Jost
Mit Wolfgang Hepp, Ursula Cantieni, Peter Schell u.a.
Hermann ist es ja gewohnt, dass der fallersche Tisch von
Aschermittwoch bis Ostern nicht so üppig gedeckt ist, wie sonst. Dass
er die Fastenaktion der Landfrauen aber so massiv am eigenen Leib zu
spüren bekommt, macht Hermann nicht nur grantig, sondern vor allem
hungrig. Und das kann gar nicht gesund sein! Im Gegensatz zu seinem
Vater hat Karl es nicht nötig, auf die Pfunde zu achten. Schon seit
längerem hat er das Joggen für sich entdeckt und mittlerweile fühlt
er sich sogar fit genug für einen Marathon - zumindest einen halben.
Bernhard ist fassungslos. Die Ausschreibung für den Bau des
Heizkraftwerks läuft bald aus und außer Franz hat bisher niemand ein
Angebot abgegeben. Es sieht so aus, als würde er tatsächlich den
Zuschlag als Investor bekommen, und genau das gilt es zu verhindern.
Aber wie man die Sache dreht und wendet - die Fakten sprechen eine
klare Sprache, und zwar zugunsten Franz Fallers.
SWR Pressekontakt: Arne Rausch, Tel 07221/929-22285,
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