(ots) - Angst vor Doping-Debatte
Die Wirksamkeit des Arzneimittelgesetzes illustrieren Zahlen ganz
gut: Im Jahr 2011 wurden laut Prüfbericht der Bundesregierung 1600
Doping-Verfahren eingeleitet. Jedoch richteten sich die meist gegen
die Breitensportszene, hier besonders gegen Bodybuilder.
Spitzensportler im Fokus der staatlichen Ermittler? Kein Einziger.
Das könnte zwei Gründe haben: Entweder dopen deutsche Sportler
nie, oder Doper werden vom Staat nie erwischt. In beiden Fällen
spräche nichts gegen die Ausweitung der Befugnisse der
Strafermittler. Denn Doping ist Leistungsmanipulation zulasten
ehrlicher Athleten. Weil es im Spitzensport um viel Geld geht, muss
man dieses kriminelle Vorgehen so effektiv wie möglich bekämpfen.
Dass Impulse von außerhalb des Sports hier helfen, hat der Fall
Armstrong gezeigt: Bei der Offenlegung seiner Taten halfen auch
Indizien, die staatliche Ermittler gesammelt hatten. Solche Indizien
könnten auch deutschen Sportgerichten helfen, gute Urteile zu fällen.
Wer aber Ängste vor deren Fehlurteilen thematisieren lässt, hat
vielleicht generell Angst vor der möglichen Debatte über Doping in
Deutschland. Diese würde auch stören, wenn man IOC-Chef werden
möchte.
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