(ots) -
Wissenschaftliche Studie der Sporthochschule Köln beweist:
Laureus-Projekte senken Jugendkriminalität und sparen Geld!
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation
"Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern" - dieser Satz von
Nobelpreisträger Nelson Mandela ist die Kernbotschaft der Stiftung
"Laureus Sport for Good Foundation". Diese von Mercedes-Benz im Jahr
2000 gegründete Stiftung hat in den 12 Jahren Außergewöhnliches
erreicht: Mehr als 40 Millionen Euro sind in 100 Projekte auf der
ganzen Welt geflossen, die das Leben von mehr als 1,5 Millionen
jungen Menschen verbessern. Die Stiftung widmet sich vor allem
Problemen der heutigen Jugend - darunter Armut, soziale Ausgrenzung,
Gewalt, Gang-Bildung und Diskriminierung. Dass dieses Geld gut
angelegt ist, das beweist jetzt eine wissenschaftliche Untersuchung
der Sporthochschule Köln. Betreut wurde die Arbeit von Dr. Karen
Petry. Sie hat auch das Berliner Projekt "Kick im Boxring" im Rahmen
der Studie untersucht und faszinierende Fortschritte bei den jungen
Projektteilnehmern entdeckt:
1. O-Ton Dr. Karen Petry
Seitdem sie in dem Projekt sind gehen sie erstens regelmäßiger in
die Schule, zweitens versuchen Sie Konflikte nicht unbedingt mit
Gewalt zu lösen und drittens, sie versuchen auch zu reflektieren und
nachzudenken, über ihr eigenes Handeln und Verhalten. Und damit
schafft man natürlich die Voraussetzung, Kriminalität einzudämmen. Da
gibt es ganz interessante Berechnungen, die werden in erster Linie in
Großbritannien angestellt. Das heißt, es wird herausgestellt, was
kostet den Staat eine Straftat, die begangen wurde. Und wenn man das
hochrechnet auf unsere Verhältnisse, dann können wir sagen, vierzig
nicht begangene Straftaten bedeuten eine Einsparung von 325 Tausend
Euro. (0:48)
Eine Zahl, die sich jeder auf der Zunge zergehen lassen muss:
Allein in Berlin wurden durch "Kick im Boxring" 40 Verbrechen
verhindert und der Gesellschaft dadurch 325.184 EUR erspart! 103
Kinder und Jugendliche nehmen derzeit das Angebot der
Laureus-Stiftung an den vier Standorten in der Hauptstadt wahr.
Ex-Boxer und Laureus-Botschafter Axel Schulz ist überzeugt, dass es
kaum ein besseres Beispiel für erfolgreiche Laureus-Arbeit gibt:
2. O-Ton Axel Schulz
Ja das Geheimnis ist wirklich, dass sie sich austoben können, dass
sie mit ihren Kräften, sag ich mal, umzugehen wissen. Und ich glaube
auch, ich meine jetzt passiert ja auch sehr viel in Berlin, dass man
eben halt sagt, da wird mal einer verkloppt, da ist gerade eben einer
zu Tode geprügelt worden. Dementsprechend, die Jungs und Mädels, die
hier gerade trainieren, die werden sich auf der Straße nicht mehr
austoben und sagen: Hey komm, wir kloppen uns jetzt mal, sondern
solche Sachen kann man dann schon im Ring austragen oder sportlich
austragen. (0:25)
Einer, der seit zwei Jahren dreimal in der Woche ins Boxtraining
kommt, ist Fayez al-Ahmed. Der 14-jährige Palästinenser gibt ganz
offen zu, dass er, bevor er zum Laureus-Projekt gekommen ist, einer
Gang mit Straßenkindern angehört hat und regelmäßig zugeschlagen hat.
3. O-Ton Fayez al-Ahmed
Ich lerne hier, meine Wut raus zu lassen und nicht an anderen
Leuten, und Respekt, Motivation und solche Sachen lerne ich beim
Boxen. Wenn ich ein Problem mit einem Jungen habe, dann frag ich den
Trainer, ob ich mit ihm in den Ring kann und hinterher sind wir immer
noch Freunde oder klären das halt dann im Ring. Nicht so wie früher
auf der Straße, da hatte ich viele Probleme mit der Polizei und so.
Heutzutage mach ich es also im Ring. (0:24)
In Berlin ist auch die Polizei am Projekt beteiligt. Eckhard Lazai
von der Berliner Polizei kann die Ergebnisse der Untersuchung der
Sporthochschule Köln aus seiner praktischen Arbeit heraus voll
bestätigen:
4. O-Ton Eckhard Lazai
Das Laureus-Projekt holt eine Reihe von Kindern und Jugendlichen
von der Straße, um es mal so zu sagen, und bindet sie in sinnvolle
Freizeitaktivitäten ein. Aggressionen sind ja da, das ist normal, und
wir müssen auch legale Wege schaffen, um Aggressionen ausleben zu
können. Wo ist das denn sonst in einer Großstadt wie Berlin möglich.
(0:20)
Die Wissenschaftler der Sporthochschule Köln ziehen ein mehr als
positives Fazit der Laureus-Projekte. Jeder investierte Euro zahlt
sich vielfach zurück. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis liegt bei "Kick im
Boxring" bei 3,43 EUR für einen investierten Euro. Doch was noch viel
mehr zählt sind die Jugendlichen selbst, die plötzlich eine echte
Chance auf ein Leben ohne Verbrechen, ohne tägliche Gewalt, aber mit
Schulabschluss haben. Von den Ergebnissen der Untersuchung war selbst
die verantwortliche Wissenschaftlerin Dr. Karen Petry überrascht:
5. O-Ton Dr. Karen Petry
Als wir die Untersuchung dann im August in Berlin gemacht haben
und ich dann die Ergebnisse gelesen habe, war ich selber überrascht
und auch ein Stück weit überwältigt von den Zahlen und insbesondere
eben auch von dem Ertrag, der raus kommt, wenn man in
Jugendsozialarbeit, in Jugendsozialprojekte investiert. (0:20)
Abmoderation:
Nelson Mandela hat Recht: "Sport hat die Kraft, die Welt zu
verändern". Dass die Arbeit der Laureus Sport for Good Foundation
viel bewirkt, wurde jetzt durch eine Untersuchung der Sporthochschule
Köln eindrucksvoll bewiesen.
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