(ots) - Der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit (VC),
Jörg Handwerg, hat die Lufthansa-Tochter Germanwings für ihren Umgang
mit einem schweren Luftzwischenfall in Köln/Bonn heftig kritisiert.
Im Radioprogramm NDR Info äußerte er Unverständnis darüber, dass die
Fluggesellschaft in diesem Fall weiterhin abwiegele: "Das ist
natürlich eine vollkommen unverantwortliche Verharmlosung der
Problematik. Dazu fällt mir nicht mehr viel ein. Die Fakten sprechen
doch hier eine eindeutige Sprache."
Bei dem Vorfall am 19. Dezember 2010 waren die Piloten einem am
Donnerstag veröffentlichten Bericht der Bundesstelle für
Flugunfalluntersuchungen (BFU) zufolge beim Landeanflug auf Köln/Bonn
nahezu handlungsunfähig, nachdem offenbar Giftstoffe in die
Cockpitluft gelangt waren. Das sei ein "dramatischer Zwischenfall"
gewesen, so Handwerg: "So etwas darf sich nicht wiederholen. Hier
müssen entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Die
Vereinigung Cockpit setzt sich seit Jahren dafür ein, dass es zu
einer technischen Änderung kommt bei den Flugzeugen. Damit solche
Öldämpfe - die aus unserer Sicht der Grund waren für die Vorfälle -
nicht mehr in die Kabine gelangen können." Die Fluggesellschaft
Germanwings geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der
Zwischenfall durch überschüssige Enteiserflüssigkeit verursacht
worden ist.
Handwerg kritisierte auch die Europäische Agentur für
Flugsicherheit (EASA): "Wenn man sich anschaut, dass die Europäische
Agentur für Flugsicherheit noch Anfang des Jahres in bestem
Bewusstsein dieses Vorfalls schreibt, es gibt keine Notwendigkeit,
etwas zu tun, dann lässt einen das schon mindestens einmal
nachdenklich werden. Und auch Teile der Politik negieren das Problem
ja bisher. So wird es allerhöchste Zeit, dass man hier umsteuert und
verantwortungsbewusst handelt."
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28. September 2012/RC
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