PresseKat - Schlechte Noten für den Handwerksnachwuchs

Schlechte Noten für den Handwerksnachwuchs

ID: 71321

Unternehmen klagen über fehlende Soft Skills

(firmenpresse) - von Andreas Schultheis

Bochum/Borken - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hatte es bereits in seinem Innovationsreport 2008/2009 beschrieben: Der Fachkräftemangel ist und bleibt ein Hemmschuh für die Innovationsbemühungen in der Republik. "Der Fachkräftemangel bleibt aus Sicht der Unternehmen das größte Innovationshemmnis am Standort Deutschland. Mehr als die Hälfte der Betriebe sehen fehlende Fachkräfte als restriktiven Faktor an - neben Erschwernissen durch übermäßige Bürokratie", heißt es in dem Ende 2008 veröffentlichten Bericht http://www.dihk.de/download.php?dload=http://www.dihk.de/inhalt/download/innovationsreport_08.pdf.

Tatsächlich wird es insbesondere für Handwerksbetriebe immer schwieriger, geeignete Bewerber für ihre Ausbildungsplätze zu finden. Nicht nur die Bewerberzahlen gehen in den nächsten Jahren deutlich zurück, auch die mangelnde Bildungsqualität macht vielen Handwerksbetrieben schon heute zu schaffen. Das zeigen aktuelle Untersuchungen des Instituts Arbeit und Technik (IAT) http://www.iat.eu der Fachhochschule Gelsenkirchen. "Die Nachwuchsprobleme nehmen zu, vor allem dann, wenn es nicht gelingt, Schulversagen deutlich zu reduzieren und die Bildungsqualität ebenso deutlich zu steigern", so die IAT-Wissenschaftler Professor Franz Lehner und Katharina Rolff.

In einer Befragung, die vom Lehrstuhl für angewandte Sozialforschung der Ruhr-Universität Bochum http://www.ruhr-uni-bochum.de und dem IAT in Kooperation mit den Handwerkskammern Münster, Düsseldorf und Dortmund unter 1.163 Handwerksbetrieben im nördlichen Ruhrgebiet durchgeführt wurde, meldeten rund 35 Prozent aller Betriebe, dass sie Schwierigkeiten haben, geeignete Bewerber mit Hauptschulabschluss zu finden. Bei Bewerbern mit Realschulabschluss oder Abitur wird es sogar für 52 Prozent der Betriebe problematisch. Selbst jene Handwerksbereiche, die als besonders attraktiv gelten, insbesondere das Elektro- und Metallgewerbe, haben Schwierigkeiten bei der Rekrutierung. Besondere Probleme auf der fachlichen Ebene bereiten Mathematik und Deutsch. Computerkenntnisse werden kaum als Problem benannt, aber in Anbetracht der veränderten Anforderungen an das Handwerk und seiner Auszubildenden geben die Klagen über fehlende "Soft Skills" Anlass zur Sorge, so die IAT-Auswertung.





"Bei allen Diskussionen um die Modernisierung des Bildungssystems kommt bisweilen noch immer der Praxisbezug zu kurz", sagt Christoph Hadder geschäftsführender Gesellschafter der Nießing Anlagenbau GmbH http://www.niessing.de in Borken, die in den vergangenen 20 Jahren über 2.000 Anlagen für Bauvorhaben in der ganzen Welt produziert hat. Diese Leistung sei nur mit besonders qualifiziertem Personal zu stemmen. "Es ist daher keine Lyrik, wenn ich betone, dass unsere rund 70 Mitarbeiter das wichtigste Kapital unseres Betriebs sind. Damit wir in puncto Innovationsfähigkeit nicht nachlassen, arbeiten wir eng mit wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer Institut für Bauphysik in Stuttgart zusammen."

Für Hadder geht es auch in der Schule längst nicht mehr nur darum, bloßes Lehrbuchwissen zu verinnerlichen. "Eigeninitiative und Engagement lassen sich nicht im Lehrplan verankern", so Hadder, der von der IAT-Studie bestätigt wird. Bemängelt werden hier insbesondere fehlende Selbstständigkeit, Einsatzbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit, während Pünktlichkeit eher selten ein Problem sei. "Hier zeigen sich generelle Probleme des deutschen Schulsystems, seine überkommenen Bildungsstrukturen und Methoden: veraltete Unterrichtsformen, überladene Curricula und starke Selektivität sind wenig geeignet, Selbstständigkeit, Einsatzbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit zu fördern", so Lehner. Die IAT-Wissenschaftler schlagen zur Verbesserung der Lage unter anderem vor, die Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen zu verstärken.

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Datum: 30.01.2009 - 09:25 Uhr
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