(ots) - von Robert Peters
Die Gewalt von sogenannten Fußball-Fans hat eine neue Dimension
erreicht. Kölner Hooligans haben den Spieler Kevin Pezzoni massiv
bedroht. Der Profi hat deshalb um die Auflösung seines Vertrags
gebeten. Ein beispielloser Fall. Da ist es nicht mehr damit getan,
die allgemeine Verrohung der Sitten zu beklagen. Es ist an der Zeit,
diese besondere Fanszene sehr genau zu untersuchen. Dass die Kölner
Gewalttäter eine harte Strafe verdienen, die ihnen das Ausmaß ihrer
Tat verdeutlicht, steht ohnehin außer Frage. Die Klubs stehen in der
Verantwortung - nicht nur der 1. FC Köln, dessen Ultras allerdings
schon vor dem Fall Pezzoni häufig übel aufgefallen sind. Die Vereine
haben es durch Tatenlosigkeit zugelassen, dass sich in Teilen ihres
Anhangs ein seltsames Selbstverständnis ausgebildet hat. Diese
Fan-Gruppierungen halten sich für das Gewissen des Fußballs und haben
sich in einem rechtsfreien Raum eingerichtet. Wenn das große Wort der
Null-Toleranz, das die Vereine so gern verwenden, kein reines
Wortgeklingel bleiben soll, dann müssen die Klubs jetzt reagieren.
Kamingespräche und polizeiliche Sozialarbeit im Umfeld der Hooligans
haben die vermeintlichen Fans nur in ihrem Selbstverständnis
bestärkt.
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