PresseKat - Katzenschnupfen

Katzenschnupfen

ID: 68628

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(firmenpresse) - Atemwegserkrankungen der Katze

Katzenschnupfen

Katzenschnupfen ist eine Sammelbezeichnung für ansteckende Erkrankungen der Atemwege und der Schleimhäute des Kopfes bei Katzen. Synonym verwendet werden die Bezeichnungen infektiöse Katzenrhinitis, Katzenpneumonitis, cat flu und Rhinotracheitis infectiosa felis.
Es handelt sich hierbei also um einen Symptomkomplex, der durch unterschiedliche Erreger hervorgerufen wird, und Nase, Maulhöhle und Augen betrifft. Beteiligte Erreger sind verschiedene Viren (Herpes- und Caliciviren) und Bakterien (Chlamydien, Bordetellen und Mykoplasmen). Da die Erreger sich gegenseitig begünstigen und damit parallel auftreten können und Behandlung und Bekämpfung dieser Erkrankungen etliche Gemeinsamkeiten aufweisen, ist diese Sammelbezeichnung dennoch berechtigt.
Erreger
Felines Herpesvirus-1 (FHV-1)
Klinisches Bild des durch Herpesviren verursachten Katzenschnupfens
Herpesviren sind neben Caliciviren die häufigsten Auslöser eines Katzenschnupfens. Die Erkrankung durch FHV-1 wird auch als Feline Virale Rhinotracheitis bezeichnet. Der Erreger befällt ausschließlich katzenartige Tiere. Außerhalb des Wirtes überlebt das Virus maximal 24 Stunden und wird von den meisten gängigen Desinfektionsmitteln zuverlässig inaktiviert.
Die Übertragung erfolgt durch Kontakt mit einem befallenen Tier oder auch indirekt durch Menschen, Futtermittel und Reinigungsgeräte. Bereits 24 Stunden nach der Infektion ist das Virus in Sekreten des Wirtes nachweisbar. Infolge seiner Unfähigkeit, sich bei Temperaturen oberhalb von 37 °C zu vermehren, befällt es lediglich die relativ "kalten" Schleimhäute im Kopfbereich und verursacht normalerweise keine Virämie.
Bereits nach zwei bis drei Tagen treten klinische Symptome auf. Sie äußern sich vor allem in starkem Nasen- und Augenausfluss, häufig verbunden mit Bindehautentzündung und Hornhautschädigungen bis hin zu einer Panophthalmie. An der Zunge können Geschwüre (Ulkus auftreten, die Nasenmuscheln können durch Gewebszerfall (Nekrose) stark geschädigt sein. Außerdem treten oft Fieber, Appetitlosigkeit und Niesen auf. Trächtige Kätzinnen können während der 6. Trächtigkeitswoche abortieren.




Trotz des dramatischen Erscheinungsbildes der Erkrankung ist die Sterblichkeit nur gering. Folgeschäden können durch Verwachsungen im Lidbereich bis zur Blindheit reichen, starke Gewebszerstörungen im Bereich der Nasenschleimhaut können eine chronische Rhinitis nach sich ziehen. Einige genesene Tiere können dauerhaft Viren ausscheiden, ca. 80 Prozent aller erkrankten Tiere bleiben nach überstandener Infektion Träger des Erregers, der sich in die Ganglien des Nervus trigeminus zurückzieht. Ähnlich wie beim Befall durch Caliciviren betrifft die Erkrankung hauptsächlich Jungtiere.
Felines Calicivirus (FCV)
Von Caliciviren verursachte Schleimhautschäden auf der Zungenspitze einer Katze
Caliciviren sind ebenfalls sehr häufiger Auslöser eines Katzenschnupfens. Die Übertragung von Caliciviren erfolgt durch direkten Kontakt einer Katze mit einem vom Erreger befallenen Tier. Die Verbreitung mittels Aerosolen spielt bei dieser Form des Katzenschnupfens keine Rolle. Ausgeschieden wird das Virus hauptsächlich durch Sekrete der oberen Atemwege und gelegentlich auch über den Kot. Nach überstandener Krankheit bleibt ein Teil der Tiere lebenslang latent mit dem Virus infiziert.
Die Infektion verläuft in zwei Phasen (biphasisch). Nach erfolgter Ansteckung vermehrt sich der Erreger in den Rachenmandeln, der Maulschleimhaut und den Bindehäuten der Augen. Zwischen viertem und siebenten Tag verbreitet sich das Virus über den Blutkreislauf (Virämie) im gesamten Körper. Besonders stark befallen werden hierbei die Lunge und die Zungenschleimhaut.
Die Phase der Virämie ist durch Abgeschlagenheit und die Ausprägung einer respiratorischen Symptomatik gekennzeichnet: Fieber, Rhinitis, Konjunktivitis und Nasenausfluss.
Der Befall der Lunge kann bakterielle Sekundärinfektionen und damit eine Bronchopneumonie nach sich ziehen, dann kann die Sterblichkeitsrate auf 30 % ansteigen. Im Allgemeinen dominiert das vom Befall der Maulschleimhäute hervorgerufene Bild: Es kommt zu ausgedehnten schmerzhaften Schleimhautulzerationen der Zunge oder des Gaumens.
Bei Kätzinnen kann es zu Aborten kommen. Einige Calicivirenstämme können auch zu Lahmheiten führen.
Feline Chlamydiose (Feline Pneumonitis)
Die Chlamydien-Infektion wird durch das Bakterium Chlamydophila felis (Chlamydophila psittaci) hervorgerufen. Sie ist häufig und kommt ebenfalls weltweit vor. Es ruft vor allem eine chronische follikuläre Konjunktivitis mit Augenausfluss hervor, der auch eitrig sein kann. Diese "Augenform" tritt vor allem bei fünf bis zwölf Wochen alten Kätzchen auf. Eine Lungenentzündung (Pneumonitis) ist eher selten.
Feline Bordetella Infektion
Die Feline Bordetella Infektion wird durch Bordetella bronchiseptica hervorgerufen und kann primär, aber auch sekundär nach Schädigung durch oben genannte Erreger auftreten. Die Infektion kann Erkrankungen der oberen Atemwege, seltener auch eine Lungenentzündung (Pneumonie) auslösen.
Die Erkrankung ist häufiger in größeren Katzenkolonien, begünstigend wirken räumlich beengte Haltung, mangelhafte Belüftung und Stress. Jungkatzen zeigen stärkere Krankheitserscheinungen als ältere. Neben allgemeiner Schwäche treten Fieber, Fressunlust (Anorexie), Husten, Schnupfen, Nasen- und Augenausfluss und Schwellung der Unterkieferlymphknoten auf. Bei Lungenbeteiligung treten Dyspnoe und abnormale Atemgeräusche auf.
Feline Mykoplasmeninfektion
Mycoplasma felis aus der Gruppe der Mykoplasmen ruft seltener eine Erkrankung der oberen Luftwege hervor. Klinisch äußert sie sich in Konjunktivitis und Rhinitis. Die Infektion kann spontan nach zwei bis vier Wochen ausheilen. Nicht geklärt ist bislang, ob Mykoplsmen als Primär- oder nur als Sekundärerreger fungieren. Auch Mycoplasma gatae und Mycoplasma feliminutum werden gelegentlich aus Katzen isoliert, ihre klinische Bedeutung ist jedoch fraglich.
Diagnose
Da die einzelnen Erkrankungen viele gemeinsame klinische Symptome haben, ist die genaue Diagnose schwierig. Sie kann nur durch Laboruntersuchungen gesichert werden.
Erregeranzüchtung aus Nasen- oder Augensekret oder Schleimhautproben von verstorbenen Tieren, der Mykoplasmennachweis ist sehr aufwändig und wird nur selten durchgeführt
Immunfloureszenztest auf FHV-1
Virusneutralisationstest an Serum auf FHV-1 und FCV
PCR auf FeHV-1

Therapie

Die Therapie der Virusinfektionen erfolgt symptomatisch und zielt auf die Vermeidung bakterieller Sekundärinfektionen ab (Antibiotika). Die Verabreichung von Immunglobulinen oder felinem Interferon soll das Virus selbst bekämpfen. Bei Feliner Pneumonitis (Chlamydien) sind Tetrazykline lokal und systemisch über drei bis vier Wochen angezeigt. Chloramphenicol and Fluorchinolone sind ebenfalls wirksam, bei ihrem Einsatz müssen jedoch mögliche Risiken für die meist jungen Tiere (Chloramphenicol: aplastische Anämie, Fluorchinolone: Knorpelwachstumsstörungen) sorgfältig abgewogen werden. Mykoplasmen können ebenfalls mit Tetrazyklinen, Doxycyclin, Chloramphenicol und Fluorchinolonen behandelt werden.
Prophylaxe
Effektiver als die Therapie der Erkrankung ist die Prophylaxe mittels Schutzimpfung. Die Grundimmunisierung erfolgt hierbei in der achten Lebenswoche, ein belastbarer Impfschutz wird durch das Boostern in der zwölften Lebenswoche erreicht.

Felines Asthma

Das feline Asthma (felin von lat. felis „Katze“) ist eine allergische Atemwegserkrankung der Hauskatze. Es ist mit dem Asthma bronchiale des Menschen vergleichbar und Teil des Bronchitis-Komplexes der Katzen. Das feline Asthma verläuft chronisch und kann nur symptomatisch behandelt werden, eine Heilung ist bislang nicht möglich.
Ätiologie und Pathogenese
Eine genetische Prädisposition für das feline Asthma wird vermutet. Als Allergene kommen viele Stoffe in Betracht (Zigarettenrauch, Teppichreiniger, parfümierte Haushaltsgegenstände wie Haarsprays oder Deodorants sowie mit Chemikalien behandelte Einrichtungsgegenstände). Der allergieauslösende Faktor lässt sich aber nur selten ermitteln
Infolge der allergischen Reaktion kommt es zu einem Zusammenziehen der Bronchien (Bronchokonstriktion), zu einer Hypertrophie der glatten Muskulatur der Bronchien, einer vermehrten Schleimproduktion und verminderten Schleimentfernung durch das Flimmerepithel und zu einer eosinophilen Entzündung der Luftwege. Die genannten Prozesse führen zu einer Verengung der Luftwege.

Klinisches Bild

Typische Symptome des felinen Asthmas sind Husten und Atemnot (Dyspnoe, vor allem bei der Exspiration). Allgemeinstörungen anderer Art sind nicht zu beobachten.
Röntgenologisch zeigt sich eine verstärkte bronchiale oder auch interstitielle Zeichnung. Gelegentlich kann eine Erweiterung oder ein Kollaps (Atelektase) einzelner Lungenlappen nachgewiesen werden. Mit einer bronchoalveolären Lavage kann eine zytologische Untersuchung der Bronchialzellen erfolgen, eine Eosinophilie ist jedoch nicht immer nachweisbar.
Differentialdiagnostisch müssen infektiös bedingte Bronchitiden (vor allem durch Mykoplasmen), Lungenwürmer und Herzerkrankungen ausgeschlossen werden.

Therapie

Eine kausale Therapie ist nicht möglich. Unter Umständen lässt sich eine Allergenvermeidung realisieren, indem man neues Haushaltsinventar versuchsweise entfernt. Die Behandlung durch den Tierarzt erfolgt palliativ durch entzündungshemmende Glukokortikoide (beispielsweise Prednisolon) und gegebenenfalls auch in Kombination mit bronchienerweiternden Wirkstoffen (Bronchodilatatoren wie Aminophyllin, Theophyllin, Albuterol, Terbutalin).

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Bereitgestellt von Benutzer: Tierheilpraktik
Datum: 20.12.2008 - 21:37 Uhr
Sprache: Deutsch
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Freigabedatum: 20.12.2008

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