(ots) - Ein Kommentar von Robert Peters:
Wer glaubt, Deutschland habe das Recht an der Ausrichtung der WM
2006 dem Charme von Franz Beckenbauer, dem öffentlichen Daumendrücken
von Boris Becker oder den gut ausgeschilderten Innenstädten zu
verdanken, der findet auch die Geschichte mit dem Weihnachtsmann
ziemlich realitätsnah. Natürlich haben die Deutschen harte
Lobbyarbeit betrieben. Natürlich haben sie ihren Einfluss auf
(sport-)politischer und wirtschaftlicher Ebene geltend gemacht. Und
natürlich haben sie den Mitgliedern des Fifa-Exekutivkomitees, das
über die Vergabe der WM abzustimmen hatte, die Vorteile einer
deutschen Ausrichtung für den gesamten Weltfußball ziemlich deutlich
zu machen versucht - auch und gerade die materiellen Vorteile. Das
ist aber keine Bestechung. Und es ist ein mieses Manöver des
amtierenden Fifa-Präsidenten Sepp Blatter, den Deutschen genau das zu
unterstellen. Ganz abgesehen davon, dass er als Herr auch des
damaligen Verfahrens davon gewusst haben und sich somit gleich selbst
bezichtigen würde, ist nur zu durchsichtig, warum er nun auf die
Deutschen zeigt. Er will von seiner Verwicklung in eine aktuelle
Schmiergeldaffäre des Fußball-Weltverbandes ablenken und wieder mal
seinen Kopf retten. Es sieht so aus, als solle ihm das diesmal nicht
gelingen. Und das wäre gut so.
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