(ots) - Ein Kommentar von Martin Beils:
Europa steht vor einer heiklen Meisterschaft. Der große Fußball
betritt im Osten des Kontinents problematisches Neuland. Der
Gesundheitszustand und die Haftbedingungen der früheren
Ministerpräsidentin Julia Timoschenko prägten zuletzt das Bild der
Ukraine. In Polen, dem anderen Ausrichterland der EM, geht die Angst
vor Schlägerbanden um. Die Infrastrukturen beider Länder stehen vor
Bewährungsproben. Angesprochen auf die Probleme im Vorfeld des morgen
beginnenden Turniers sagte Michel Platini, der Präsident der
Europäischen Fußball-Union: "Wir wissen doch, wie es ablaufen wird.
Wie bei allen Welt- und Europameisterschaften. Der erste Tag wird
schwierig, am zweiten wird es besser, und am dritten ist es gut." Das
ist zynisch. Und das ist wahr. Das schöne Spiel wird die Menschen
gerade in Deutschland wieder in seinen Bann ziehen - und zwar
ungeachtet aller Umstände des Turniers. Die schwarz-rot-goldenen
Überzieher an Autospiegeln künden schon vom Partymonat Juni. Gibt es
noch einen, der keine Einladung zu einer Grill-Biertrink-Fußballparty
für Samstagabend hat? Gibt es jemanden, der noch an keinem Tippspiel
teilgenommen hat? Es ist angerichtet. Zwei Kleinigkeiten fehlen nur
noch: dass Löws Team die hohen Erwartungen erfüllt, und dass sich
endlich der Sommer einstellt.
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