(ots) - 14 Jahre lang lebten die Neonazis Beate Zschäpe, Uwe
Böhnhardt und Uwe Mundlos im Untergrund, verübten Morde,
Bombenanschläge und Raubüberfälle, ohne dass die Ermittler ihnen auf
die Spur kamen. Die "Frontal 21"-Dokumentation zeichnet das Leben und
die Taten der Terroristen nach und belegt das Versagen von
Verfassungsschutz und Polizei. Angehörige der Täter und der Opfer,
Zeugen der Taten sowie verantwortliche Ermittler nehmen Stellung zu
einer in der Geschichte der Bundesrepublik einmaligen
Verbrechensserie.
War es die Eitelkeit einzelner Ermittler, die verhinderte, dass
das Trio gefasst werden konnte? Zeugen der rassistischen Morde
berichten in der ZDF-Dokumentation, dass ihre Aussagen über die
beobachteten Täter bewusst ignoriert wurden. Die Spur zu den Neonazis
ging immer wieder verloren, weil die Fahnder irrtümlich ausländische
Verbrecherkartelle hinter den Morden an acht Türken, einem Griechen
und einer Polizistin vermuteten. Wären die Ermittler der richtigen
Spur zum Nazi-Trio gefolgt, hätten sie den Fall an übergeordnete
Behörden abgeben müssen. Das aber, so belegen Dokumente, sollte
verhindert werden.
Der frühere Thüringer Verfassungsschutzchef Helmut Roewer gesteht
Fehler des Geheimdienstes bei der Observation des Neonazi-Trios ein.
So habe man die Beschaffung der Mordwaffen nicht bemerkt. "Das haben
wir nicht gesehen", sagt Roewer in der ZDF-Dokumentation: "Damit muss
man leben."
Die Eltern von Uwe Böhnhardt berichten, wie sie sich drei Mal mit
den Untergetauchten treffen konnten, ohne dass Polizei und
Verfassungsschutz eingriffen. Dabei wurden die Telefone der Familien
intensiv abgehört und der Bekanntenkreis des Trios jahrelang
überwacht. "Wenn wir als Eltern Gelegenheit haben, sie zu treffen,
mit ihnen zu telefonieren, dann ist es nicht vorstellbar, dass die
Behörden das nicht mitbekommen haben", sagt Brigitte Böhnhardt im
ZDF-Interview.
"Brauner Terror - Blinder Staat" schildert mit Hilfe von
Zeitzeugen den Werdegang des Trios Zschäpe, Böhnhardt. Mundlos von
den frühen neunziger Jahren bis zum Ende der Terrorzelle im November
2011 und dokumentiert das Scheitern der Ermittlungsbehörden, deren
Fahnung über ein Jahrzehnt erfolglos blieb.
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