(ots) - Mittwoch, 9. Mai 2012, 22.45 Uhr
ZDFzoom
Versenkt, verbaut, vergraben
Pleitegeier über Rhein und Ruhr
Film von Thadeus Parade und Ute Waffenschmidt
Jedes Jahr, immer wieder, ertönen die rituellen Klagelieder der
hochverschuldeten Städte in Nordrhein-Westfalen - die Krise, der
Solidarpakt, die hohen Tarifabschlüsse, der Strukturwandel, all das
sei Schuld am finanziellen Kollaps. Die Zahlen klingen bedrohlich: 57
Milliarden Euro kommunale Verschuldung allein in NRW, davon 20
Milliarden Kassenkredite, eine Art städtischer Dispo. "ZDFzoom" fragt
nach: Wer ist wirklich Schuld an der Pleite Nordrhein-Westfalens?
Die meisten Städte kämpfen inzwischen ums nackte Überleben.
Beispiel Essen: drei Milliarden Euro Schulden, Nothaushalt,
Bibliotheken und Schwimmbäder geschlossen. Trotzdem leistet sich die
Stadt ein millionenschweres Fußballstadion.
Ein großes Problem sind die steigenden Sozialausgaben, die vom
Bund auf die Kommunen ohne finanziellen Ausgleich gedrückt werden,
das ist bekannt. Doch Essens Kämmerer Lars Klieve räumt ein, die
Misere sei auch hausgemacht: falsche Wohnpolitik, aufgeblähte
Verwaltung, mangelnder Sparwillen, beispielhaft für viele andere
Städte. Eine Fahrt durchs Ruhrgebiet, vorbei an stillgelegten Zechen
und Hallen von Kohle- und Montanindustrie, Grund für jahrzehntelanges
Wirtschaftswunder. In den Bergbausiedlungen schwärmen die Leute noch
von den goldenen Zeiten. Der einstige Glanz ist verblasst, das
Stadtbild oft verwahrlost.
Nicht nur die kommunale Aufsicht hat versagt, auch die
Landespolitik hat jahrzehntelang die Augen vor dem wirtschaftlichen
Niedergang von Montan- und Kohleindustrie verschlossen und
zugelassen, dass die Wirtschaftspolitik durch einflussreiche
Lobbyisten gesteuert wurde. Mit milliardenschweren Investitionen
versuchten die Genossen, den Strukturwandel aufzuhalten.
Wie schaffen es die hochverschuldeten Kommunen dennoch immer
wieder, Geld auszugeben, statt eisern zu sparen? Mit Hilfe von
unzähligen städtischen Tochtergesellschaften und privaten Haushalten
wird möglich, was der normale Etat längst nicht mehr hergibt. Ein
undurchsichtiges Firmen-Geflecht: Schattenhaushalte, den Blicken des
Bürgers entzogen. Transparenz sieht anders aus.
Sonntag, 13. Mai 2012, 9.30 Uhr
Evangelischer Gottesdienst
Von der Landesgartenschau in Bamberg
mit Pfarrerin Jutta Müller-Schnurr
Wer eine Gartenschau besucht, freut sich auf ein farbenprächtiges
Blütenmeer. Eine "Blüte" tritt auf der Landesgartenschau in Bamberg
bereits durch ihre Größe besonders hervor: Sie befindet sich im
"Gottesgarten der Religionen", den die katholischen und evangelischen
Dekanate, die Israelitische Kultusgemeinde und die Muslimischen
Gemeinden von Bamberg gemeinsam angelegt haben. Dort steht ein
blütenförmiges Begegnungszelt, dessen Blätter symbolisch an die
verschiedenen Religionsgemeinschaften erinnern. Hier begrüßt
Pfarrerin Müller-Schnurr die Zuschauer des ZDF-Fernsehgottesdienstes
und nimmt sie über die Landesgartenschau mit zur Festgemeinde. Dort
geht es dann weiter um die Frage, welche Haltung der christliche
Glaube gegenüber Menschen anderer Religionen einnimmt, mit denen er
die Erinnerung an einen paradiesischen Garten teilt.
Auch musikalisch wird dieser Gottesdienst prachtvoll: Unter der
Leitung von Ingrid Kasper singt der Gospelchor St. Stephan. An seiner
Seite spielt das Bläserensemble "La Brasserie", das Martin Wenzel
leitet.
Nach der Sendung gibt es bis 14.00 Uhr ein telefonisches
Gesprächsangebot der evangelischen Kirche unter der Telefonnummer
01803 67 83 76 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz. Max. 42
Cent aus Mobilfunknetzen).
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
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