Sparer bleiben länger flüssig
(pressrelations) -
Wer Wasser effizient nutzt, schont Umwelt und den eigenen Geldbeutel
Karlsruhe, 15. März 2012: Jeder Deutsche verbraucht im Schnitt 122 Liter Trinkwasser ? täglich. Auch wenn hierzulande glücklicherweise kein akuter Wassermangel droht, gibt es hinreichende Argumente für einen sparsameren Umgang mit unserem wichtigsten Lebensmittel: Bevor es aus der Leitung kommt, muss Trinkwasser unter Energie- und Chemikalieneinsatz aufbereitet, zum Verbraucher transportiert und nach der Nutzung wieder gereinigt werden.
Das heißt: Trinkwasser sparen schont nachhaltig unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Für Hausbesitzer macht sich ein sparsamer Umgang aber auch finanziell bemerkbar. Denn die Gebühren für Wasser und Abwasser kennen in den meisten Bundesländern nur eine Richtung: nach oben. So sind laut Statistischem Bundesamt die Kosten für Wasserversorgung und -entsorgung zwischen 2005 und 2010 in Bayern um 15 Prozent gestiegen, im Saarland sogar um 20 Prozent. Die Deutsche Bausparkasse Badenia und ein Branchenexperte erläutern, wie sich mit Hilfe intelligenter Nutzung von Regenwasser, aber auch durch einfache Verhaltensregeln, die Wasserbilanz eines Eigenheims optimieren lässt.
Regenwasser statt Trinkwasser
Von den 122 Litern Trinkwasser, die jeder Deutsche täglich verbraucht, spült er alleine 40 Liter die Toilette hinunter. Das muss nicht sein. Für die Toilettenspülung lässt sich ebenso gut Regenwasser verwenden.
"Bei Neubauten sollte grundsätzlich effizient mit Wasser umgegangen und die Nutzung von Regenwasser geprüft werden", rät Dr.-Ing. Thomas Hillenbrand, stellvertretender Leiter des Competence Centers Nachhaltigkeit und Infrastruktursysteme sowie Leiter des Geschäftsfelds Wasserwirtschaft am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) in Karlsruhe. Über Rückhaltesysteme kann Regenwasser gesammelt werden, um es für die Nutzung im Haus verfügbar zu machen. Gleichzeitig wird so das Kanalnetz um die zurückgehaltene Wassermenge entlastet. Das Prinzip ist denkbar einfach: Das Wasser wird über ein geschlossenes Rohrsystem vom Dach in eine Zisterne geleitet, wobei Verunreinigungen durch ein einfaches Filtersystem abgeschieden werden. Von dort fördern Pumpen das gesammelte Wasser zu den einzelnen Verbrauchsstellen. Ist die Zisterne leer, zum Beispiel nach längeren Trockenperioden, stellt das System automatisch auf die Versorgung mit Leitungswasser um.
Die Einsatzmöglichkeiten von Regenwasser sind überraschend vielfältig: Es kann nicht nur für Toilettenspülung und Gartenbewässerung, sondern sogar zum Putzen und Wäschewaschen verwendet werden. "Da Regenwasser fast keine Härtebildner enthält, treten keine Kalkablagerungen auf. So schont es die Waschmaschine und spart Waschmittel", erläutert Wasserexperte Thomas Hillenbrand.
Für wen lohnt sich die Nutzung von Regenwasser?
"Die Nutzung von Regenwasser erfordert neben dem Einbau einer Regenwasser-Zisterne ein separates Leitungsnetz im Haus. Deshalb ist ein solches System in erster Linie bei Neubauten interessant", schränkt Hillenbrand ein. Aber auch im Rahmen einer umfassenden Kernsanierung kann sich ein nachträglicher Einbau anbieten. Der Anreiz liegt auf der Hand:
Einmal installiert, kann eine Regenwasser-Zisterne einen erheblichen Teil des Wasserbedarfs im Haushalt decken. Wann sich die Investition amortisiert, ist jedoch von zahlreichen Faktoren abhängig. Ein Beispiel:
Der Wasserverbrauch einer vierköpfigen Familie liegt im Durchschnitt bei 178 Kubikmeter jährlich. Bei einer angenommenen Reduzierung um 50 Prozent durch die Regenwassernutzung und einem marktüblichen, kubikmeterbezogenen Trinkwasserpreis von 2,00 Euro errechnet sich ein jährliches Einsparpotenzial von gut 180 Euro. Zusätzlich sind Einsparungen bei einer gesplitteten Abwassergebühr und bei den Waschmittelkosten möglich. Dagegen schlägt die Anschaffung und Installation eines Regenwasser-Rückhaltesystems mit circa 4.000 Euro zu Buche. Dafür bekommt der Hausbesitzer eine Zisterne mit circa 3.000 Liter Speichervolumen, die bei vollem Tank für knapp drei Wochen ausreichend Wasser liefert. Die optimale Größe der Zisterne ist aber nicht nur vom Verbrauch, sondern auch von der verfügbaren Dachfläche und der durchschnittlichen Niederschlagsmenge in der jeweiligen Region abhängig.
Der Einbau einer Regenwasser-Zisterne ist eine langfristige Entscheidung:
Je nach Einzelfall kann es ? aus heutiger Sicht ? über 20 Jahre dauern, bis sich die Ausgabe bezahlt macht. Langfristig denken heißt in diesem Fall aber auch nachhaltig denken: "Mit Wasser effizient umgehen und dadurch die mit Wasseraufbereitung, Wassernutzung und Abwasserentsorgung verbundenen Umweltbelastungen reduzieren, ist eine wertvolle Investition in unsere gemeinsame Zukunft", betont Thomas Hillenbrand.
Viele Kommunen fördern zudem den Einbau von Regenwasser-Nutzungsanlagen.
Wer mit dem Gedanken spielt, ein solches System zu installieren, sollte sich bei seiner Gemeinde nach den Möglichkeiten erkundigen. "Für die Finanzierung kann auch ein Bausparvertrag herangezogen werden, zum Beispiel ImmoFit oder Via Badenia 06 der Deutschen Bausparkasse Badenia. Diese haben den Vorteil, dass die Mindestansparung der Bausparsumme mit nur 40 Prozent niedrig gehalten ist und zeitnah nach 37 Monaten zugeteilt werden kann", erklärt Jochen Ament, Bauspar-Experte der Deutschen Bausparkasse Badenia.
Tipps zum Wasser sparen
Aber auch wer nicht die Möglichkeit hat, eine Zisterne zu bauen, kann täglich einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Schonung der natürlichen Ressource Wasser und Energie leisten, denn beim eingesparten Wasser handelt es sich in der Regel um Warmwasser, für dessen Erwärmung Energie benötigt wird: