(ots) - Mittwoch, 14. März 2012, 12.10 Uhr
drehscheibe Deutschland
Illegale Sammelcontainer - Das schmutzige Geschäft mit Altkleidern
Unerfreulicher Besuch - Gerichtsvollzieher im Einsatz
Ran an den Schrubber - Putzdiplom für Männer
Mittwoch, 14. März 2012, 17.45 Uhr
Leute heute
mit Karen Webb
Fürst Albert: Das Oberhaupt der Familie Grimaldi feiert Geburtstag
Hugh Grant: Leiht einem Piraten seine Stimme
Mittwoch, 14. März 2012, 22.15 Uhr
auslandsjournal
mit Theo Koll
Nachtschicht für Mutter und Kind - Finnlands 24-Stunden-Kitas
Eine Frauenquote soll in Deutschland richten, was in Finnland
schon erreicht worden ist. Mit 27 Prozent weiblichen Führungskräften
sind die Finnen europaweit an der Spitze - und das ganz ohne Quote.
Das enge Kinderbetreuungsnetz ist ein Grund dafür: Es ermöglicht,
dass beide Elternteile arbeiten gehen können. Ob Sanna ihre Tochter
Unna um 9.00 Uhr morgens oder um 21.00 Uhr abends in den Kindergarten
bringt, spielt keine Rolle - denn er ist 24 Stunden am Tag geöffnet.
So wie die Kita "Rastila" gibt es in ganz Finnland Einrichtungen, die
Kinder rund um die Uhr betreuen. Diese flexible Regelung können vor
allem Eltern in Anspruch nehmen, die Schicht arbeiten, studieren oder
selbstständig sind. Unnas Vater Sami hat ein schlechtes Gewissen,
weil er sich so wenig um seine Tochter kümmern kann. Er arbeitet
zirka 16 Stunden am Tag: "In Finnland ist alles furchtbar teuer. So
viel kann ein Einzelner gar nicht verdienen, dass es sich der Partner
leisten kann, zu Hause zu bleiben." Kinderbetreuung hingegen ist
erschwinglich, dank staatlicher Unterstützung. Die Erzieherinnen von
"Rastila" wollen dafür sorgen, dass die Kinder sich bei ihnen zu
Hause fühlen. Erja Rusanen ist trotzdem skeptisch. Die
Erziehungswissenschaftlerin sieht ein Problem darin, dass das
Betreuungspersonal ständig wechselt: "Manche Kinder binden sich nicht
mehr an die Kindergärtnerinnen. So eine Bindung ist aber sehr wichtig
für die Entwicklung." ZDF-Korrespondentin Annegret Oster berichtet
über ein Betreuungsmodell, das sich den veränderten Bedürfnissen von
arbeitenden Eltern anpasst.
Ruck nach rechts - Extreme Parteien in Ungarn werden stärker
Ungarns Regierung scheint schon am rechten Rand positioniert. Doch
noch repressiver als die Regierungspartei Fidesz agiert die offen
antidemokratische, Roma-feindliche und antisemitische Partei Jobbik,
immerhin drittstärkste Kraft im Parlament. Die 13 000-Einwohner-Stadt
Tiszavasvari ist die erste, die von Jobbik regiert wird - die Partei
stellt dort den Bürgermeister und sechs der elf Stadträte. Seit ihrer
Machtübernahme im Herbst 2010 hat Jobbik massenhaft "unqualifizierte"
Roma entlassen, die mindestens ein Fünftel der Einwohner ausmachen.
Die Partei verbreitet Hetzparolen, die die Bevölkerung unter anderem
dazu aufrufen, gegen "kriminelle Zigeuner" vorzugehen. Bürgerwehren
versetzen die Roma in Angst und Schrecken. Obwohl die
Regierungspartei nicht so offen antieuropäisch ist wie Jobbik, deren
Mitglieder kürzlich eine Europaflagge in Brand setzten, ist die EU
alarmiert. Denn die Regierung greift ins Justizwesen ein, indem sie
zirka 300 Richter statt mit 70 bereits mit 62 Jahren in den Ruhestand
versetzen will. Die Opposition sieht darin einen Versuch, unliebsame
Richter loszuwerden und regierungsnahe Nachfolger einzusetzen. Zudem
will die Regierung eine rasche Abberufung des Datenschutzbeauftragten
ermöglichen und das Amt damit unter Kontrolle bringen. Die
EU-Kommission droht deshalb nun mit einer Klage beim Europäischen
Gerichtshof. ZDF-Korrespondent Stephan Merseburger berichtet über
neue Strömungen in der ungarischen Politik, verdeckte Repressionen
und offenen Hass.
Weitere Themen:
Kochen für das Seelenheil - Die Speisung der Hunderttausend im
indischen Tempel
Rückfragen bitte an die ZDF-Redaktion "auslandsjournal", Diana
Zimmermann, Tel.: 06131 - 70-12985, oder Isabelle Tümena, Tel.: 06131
- 70-12838.
Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: +49-6131-70-12121
Telefon: +49-6131-70-12120