Die moderne Trennung zwischen Kirche und Staat würden viele Kirchenfunktionäre am liebsten rückgängig machen. Eine Wunschvorstellung als Kompensation für die schwindende Macht?
Oder sollte man doch mehr Interesse fĂĽr die Religion in der Gesellschaft zeigen?
(firmenpresse) - Das Kerngeschäft der Kirchen schmilzt dahin, nicht nur die Besucherzahlen der Kirchen gehen deutlich zurück, die postmoderne Gesellschaft wird nur noch durch das Recht, jedoch nicht mehr durch die religiöse Moral zusammengehalten. Wozu braucht man dann noch die Kirchen? Trotz dieses Anscheins ist die Bedeutung der Religion nicht verloren gegangen, sie verlangt nur nach einer neuen Form des kulturellen Zugangs. Dazu haben beide, Staat und Kirche, bestimmte Aufgaben zu lösen.
Der Staat müsste die theologischen Fakultäten aus ihrer Selbstisolation befreien. Wer heute Theologie studieren will, muss im Gegensatz zu den MBA-Schulen für Betriebswirtschaftslehre ein volles Studium absolvieren. Im Klartext: Ein Jurist, ein Mediziner oder ein Philosoph muss nach Abschluss seines ersten Studiums noch mal 4 Jahre die Studienbank drücken und das volle Programm des zweiten Studiums absolvieren, wenn er interdisziplinär arbeiten will. Fernstudien oder berufsbegleitende Studien gibt es fast gar nicht. Realistisch gesehen bietet diese Organisationsform nicht mehr Chancen wie das Suchen nach Erdbeeren im Schnee.
Die kirchlichen Organisationen müssen sich besinnen, ob ihr normativer Anspruch mit den „Bußkatalogen“ und Hierarchien dem Ideal einer christlichen Gemeinschaft entspricht. Die Gemeinschaft lässt sich in der Postmoderne jedoch nicht mehr durch die Gesellschaft ersetzen.
Zu einer Kritik ĂĽber die Verstellung der Religionen in der Postmoderne siehe auch meine Auseinandersetzung mit dem Fernsehphilosophen Peter Sloterdijk.
Pavel Vitalis: Peter Sloterdijks religiöse Verstellungen aus der Sicht des Urchristentums, 2008, Norderstedt
Weitere Informationen ĂĽber das Buch und den Verlag: www.wachstumstrend.de