(PresseBox) - Die unmittelbare NĂ€he zum Rhein war neben einer Sohltiefe von ca. 7 Meter die besondere Herausforderung dieser RohrerneuerungsmaĂnahme nach dem Berstverfahren. Zwar wurde das Grundwasser zum Zeitpunkt der Sondierungsbohrungen mit 8 m unter GelĂ€nde nicht erreicht, dennoch musste man bei einer Grubentiefe von etwa 7 m wegen der AbhĂ€ngigkeit des Grundwasserstandes mit dem jeweiligen Pegelstand des Rheins auf alle EventualitĂ€ten eingestellt sein. Es wurde daher empfohlen, die MaĂnahme in der Zeit mit erfahrungsgemÀà niedrigen GrundwasserstĂ€nden durchzufĂŒhren. Das Bauzeitfenster betrug demnach gerade 12 Wochen. In dieser Zeitspanne waren die Baugruben herzustellen, die RohrerneuerungsmaĂnahme durchzufĂŒhren, die Baugruben wieder zu verfĂŒllen sowie die OberflĂ€chen wieder herzustellen.
Den Auftrag der beschrĂ€nkten Ausschreibung erhielt die STG Braunsberg GmbH aus Bochum. Das seit 1955 bestehende renommierte Familienunternehmen wird in der 2. Generation von den BrĂŒdern GĂŒnter und Hermann Braunsberg gefĂŒhrt. TĂ€tigkeitsschwerpunkte sind der Kabelleitungsbau sowie der Kanalbau. Im Kabelleitungsbau stehen fĂŒr die grabenlose Verlegung HDD-SpĂŒlbohranlagen und fĂŒr HausanschlĂŒsse rund 25 GRUNDOMAT-Erdraketen zur VerfĂŒgung. Die Baukolonnen sind vor allem mit FTTH-Projekten gut ausgelastet.
Gezielt wurde der Bereich ?grabenlose Erneuerung und Sanierung von Rohrleitungen? ausgebaut und in den vergangenen Jahren krĂ€ftig in die Bersttechnik investiert. STG kennt sich aus im Berstlining und ist bestens vertraut mit Technik und Verfahren. Bereits Ende der 80iger Jahre wurden erste Berstprojekte im dynamischen Berstverfahren ausgefĂŒhrt. Heute stehen je nach Einsatzfall drei statische GRUNDOBURST Maschinentypen (Hersteller TRACTO-TECHNIK) zur VerfĂŒgung. Ein 400 S mit 40 t Zugkraft, ein 800 G mit 80 t Zugkraft und seit neuestem den gröĂten Maschinentyp 2500 G mit 250 t Zugkraft. Dieser Maschinenpark deckt die grabenlose Erneuerung von Druck- und Abwasserleitungen bis DN 1000 ab. STG ist vom DVGW und GĂŒteschutz Kanalbau zertifiziert und besitzt alle relevanten Zertifikate.
GeschĂ€ftsfĂŒhrender Gesellschafter Dipl.-Ing. GĂŒnter Braunsberg: ?Wir sind ĂŒberzeugt von den technischen und wirtschaftlichen Vorteile des Berstverfahrens. Im Vergleich zur offenen Bauweise besteht je nach Verlegetiefe und in Bezug auf die Bauzeiten ein erhebliches Einsparpotential bei den Tiefbaukosten. DarĂŒber hinaus ermöglicht das Berstverfahren eine RohrquerschnittsvergröĂerung um 1 oder 2 Nennweiten. AuĂerdem können fast alle Rohrwerkstoffe gecrackt und eingezogen werden. Aus meiner Sicht ist die Bersttechnik hĂ€ufiger einsetzbar, als Auftraggeber und Planer allgemein hin vermuten.?
Beispielhaft steht dafĂŒr der Einsatz ?Am Heerdter Krankenhaus? zwischen der EinmĂŒndung Rheinallee und der Pariser StraĂe im DĂŒsseldorfer Stadtteil Heerdt. Dort sollte ein stark beschĂ€digter Beton-Mischwasserkanal DN 500 aus den 50iger Jahren, GesamtlĂ€nge von 127 m erneuert werden. Die Kanaltrasse verlief mittig in der Fahrbahn.
Verkehrstechnisch durfte der Krankenhausbetrieb aber in keiner Weise beeintrĂ€chtigt werden. Dazu gehörte auch der Anlieger-, Durchgangs- und Busverkehr. DarĂŒber hinaus war die Anzahl der ParkplĂ€tze, die im Zuge der MaĂnahme gesperrt werden mussten, so gering wie möglich zu halten. Bereits diese verkehrstechnischen Vorbedingungen schlossen die offene Bauweise aus.
Laut Bodengutachten war der im Bereich des Altrohres anstehende bindige Boden (Schluff-Sand-Gemische und schluffige Sande) zwar grundsĂ€tzlich fĂŒr das Berstverfahren geeignet. Zu beachten war, dass der Altkanal auf 610 mm aufgeweitet und damit auch das umgebende Erdreich verdrĂ€ngt werden musste. Da die Altleitung auf einer Betonsohle lag, war die ErdverdrĂ€ngung nach unten jedoch nicht möglich. ZusĂ€tzlich wirkt sich die Tiefenlage des Kanals infolge des stark verdichteten Bodens auf die VerdrĂ€ngungsarbeit aus, so dass insgesamt mit einem höheren VerdrĂ€ngungswiderstand zu rechnen war.
Der Sanierungsabschnitt bestand aus drei Haltungen mit ca. 40 m, 44 m und 43 m LĂ€nge. Die Maschinengrube war 6,80 m tief, 6,50 m lang und 2,50 breit. Die beiden Kopfgruben mit den AusmaĂen 4 m x 2 m wurden wegen der Anbindung der insgesamt 3 StraĂenablĂ€ufe quer zur Leitungstrasse ausgehoben. Die am Ende der Berststrecke liegende Einziehgrube wurde wie die Maschinengrube am Startpunkt parallel zur Leitungstrasse mit einer LĂ€nge von 3 m und einer Breite von 2 m erstellt.
Alle Gruben wurden mit Spundbohlen verbaut. Hierbei war wegen der KrankenhausnĂ€he auf einen erschĂŒtterungsarmen Einbau zu achten. Die im Bereich der Kanaltrasse kreuzenden Ver- und Entsorgungs-leitungen waren bei der Erstellung der Baugruben entsprechend zu erkunden und zu sichern. Die Existenz von Kampfmitteln konnte nicht gĂ€nzlich ausgeschlossen werden. Nach Absprache mit dem KBD (Kampfmittel-beseitigungsdienst) waren Sicherheitsdetektionen nur im Bereich der Baugruben notwendig, da die Erneuerung des Kanals im Berstverfahren vorgesehen war. Erfreulicherweise blieb die Ortung ergebnislos.
Nach der Baugrubenerstellung konnte mit der Installation der Berstanlage, Typ 2500 G(250 t) begonnen werden. UrsprĂŒnglich sollte die Berstanlage, Typ 1250 G (125 t) eingesetzt werden. Nach Kenntnisnahme des Bodengutachtens und aufgrund der Tiefenlage des Rohres mit dem zu erwartenden VerdrĂ€ngungswiderstand hat STG Braunsberg auf den GRUNDOBURST 2500 G mit der höheren Zugleistung zurĂŒckgegriffen. SpĂ€ter sollte sich herausstellen, dass diese Entscheidung richtig war. Die Zuglafette wird mit der Hydraulikstation TT B 250 (127 kW Motor Nutzleistung) betrieben.
Ein besonderes Merkmal der GRUNDOBURST Technik ist das QuickLock-BerstgestĂ€nge, (in diesem Fall mit 140 mm Durchmesser), das zunĂ€chst durch die Altleitung vorgeschoben und dann zusammen mit Berstwerkzeug, Aufweitung und angebautem Neurohr zurĂŒckgezogen wird. Das Quick-Lock-GestĂ€nge hat den Vorteil, dass es nicht zeitaufwĂ€ndig und schmutzanfĂ€llig verschraubt werden muss. FĂŒr die schub- und zugstabile Verbindung werden die EinzelgestĂ€nge untereinander zeitsparend eingeklinkt.
Um die aufwĂ€ndigen Baugruben so klein wie möglich zu halten, entschied sich STG Braunsberg fĂŒr das Berstverfahren mit SL PP-B Einzelrohren, DA 560 und 1 Meter BaulĂ€nge (Hersteller: egeplast). Das SL PP-B Modul wird aus dem Werkstoff PP-HM produziert. Dieser Werkstoff hat einen hohen E-Modulwert. Das bedeutet: eine entsprechend hohe ZĂ€higkeit und OberflĂ€chenhĂ€rte. Eine glatte RohrinnenflĂ€che mit niedrigen Rauhigkeitsbeiwerten verbessert die hydraulische Leistung gegenĂŒber anderen Rohrwerkstoffen um ein Vielfaches. Die helle Innenfarbe ist inspektionsfreundlich und optimal fĂŒr die Kamerainspektion. Das Dichtungssystem mit der 3-Lippendichtung wird mit der Klicktechnik verriegelt, ist nicht auftragend und mit der glatten RohroberflĂ€che ideal fĂŒr die grabenlose Sanierung geeignet.
Beim RĂŒckzug des BerstgestĂ€nges wurde das Altrohr mit einer Aufweitung von 630 mm Durchmesser gecrackt und das Neurohr in gleicher Trasse mit eingezogen. In der Einziehgrube wurde der Rohrstrang sukzessive mit GestĂ€nge und Rohrmodul um jeweils 1 m verlĂ€ngert. Dazu mussten die Einzelrohre und die Aufweitung mit dem hydraulisch arbeitenden Burstfix kraft- und zugschlĂŒssig miteinander verspannt werden. Die KraftĂŒbertragung erfolgt ĂŒber ein GestĂ€nge ? ebenfalls mit QuickLock-Funktion ? von 54 mm Durchmesser, das durch den entstehenden Rohrstrang verlĂ€uft. Um die Verbindungen der Einzelrohre möglichst rasch zu bewerkstelligen, bediente man sich einer RollenfĂŒhrungsbahn.
Kurz vor der 3. Kopfgrube, nach etwa 80 der knapp 130 Meter, erreichten die ZugkrĂ€fte fast 200 t. Jetzt zeigte sich die FlexibilitĂ€t des GRUNDOBURST-Systems. Die Monteure von STG Braunsberg beschlossen, den bereits eingezogenen Rohrstrang nach Eintritt in die Kopfgrube einfach abzuhĂ€ngen und ab dort die Einzelrohrmodule fĂŒr die restliche Strecke zusammenzubauen. Die jetzt noch auftretenden ZugkrĂ€fte waren deutlich reduziert und die BerstmaĂnahme konnte sicher beendet werden.
1962 wurde Tracto-Technik von Dipl.-Ing. Paul Schmidt in Lennestadt-Saalhausen gegrĂŒndet. Der Name war Programm; denn das Unternehmen produzierte zunĂ€chst nur GerĂ€te zum Ziehen von Bohrstangen und Kanaldielen. Anfang der 70iger Jahre spezialisierte sich TRACTO-TECHNIK auf grabenlose Verlegetechniken sowie auf Rohrumformtechniken und baute diese beiden Bereiche konsequent aus. 2007 kam ein weiterer Bereich hinzu: Geothermie.
Zur Produktpalette gehören heute Erdraketen, Rammen, gesteuerte Bohranlagen, Anlagen fĂŒr die Neuverlegung und Erneuerung von Ver- und Entsorgungsleitungen sowie Radial- und Vertikal-Bohranlagen fĂŒr die ErdwĂ€rmegewinnung. Das Produktprogramm der Rohrumformtechnik umfasst 1-Achs-gesteuerte und CNC Rohrbiegemaschinen ebenso wie Rohrmesssysteme, Rohrenden-Umformmaschinen und Softwarelösungen fĂŒr die Rohrbearbeitung.
Tracto-Technik beschĂ€ftigt weltweit 500 Mitarbeiter und exportiert in mehr als 60 LĂ€nder. FĂŒnf Werke und sieben Service-Niederlassungen garantieren in Deutschland die NĂ€he zum Kunden. Im Ausland besitzt Tracto-Technik Tochtergesellschaften in den wichtigsten ExportmĂ€rkten England, Frankreich, Australien, USA sowie ein weltweit dichtes HĂ€ndlernetz.
1962 wurde Tracto-Technik von Dipl.-Ing. Paul Schmidt in Lennestadt-Saalhausen gegrĂŒndet. Der Name war Programm; denn das Unternehmen produzierte zunĂ€chst nur GerĂ€te zum Ziehen von Bohrstangen und Kanaldielen. Anfang der 70iger Jahre spezialisierte sich TRACTO-TECHNIK auf grabenlose Verlegetechniken sowie auf Rohrumformtechniken und baute diese beiden Bereiche konsequent aus. 2007 kam ein weiterer Bereich hinzu: Geothermie.
Zur Produktpalette gehören heute Erdraketen, Rammen, gesteuerte Bohranlagen, Anlagen fĂŒr die Neuverlegung und Erneuerung von Ver- und Entsorgungsleitungen sowie Radial- und Vertikal-Bohranlagen fĂŒr die ErdwĂ€rmegewinnung. Das Produktprogramm der Rohrumformtechnik umfasst 1-Achs-gesteuerte und CNC Rohrbiegemaschinen ebenso wie Rohrmesssysteme, Rohrenden-Umformmaschinen und Softwarelösungen fĂŒr die Rohrbearbeitung.
Tracto-Technik beschĂ€ftigt weltweit 500 Mitarbeiter und exportiert in mehr als 60 LĂ€nder. FĂŒnf Werke und sieben Service-Niederlassungen garantieren in Deutschland die NĂ€he zum Kunden. Im Ausland besitzt Tracto-Technik Tochtergesellschaften in den wichtigsten ExportmĂ€rkten England, Frankreich, Australien, USA sowie ein weltweit dichtes HĂ€ndlernetz.