(ots) - "Wer jetzt in der Bauwirtschaft eine Ausbildung
beginnt oder eine Tätigkeit als Facharbeiter anstrebt, findet so gute
Voraussetzungen wie lange nicht mehr. Die Arbeitsplätze am Bau sind
sicher, werden überdurchschnittlich sozial flankiert und gut bezahlt.
Hier spiegelt sich die positive Entwicklung der Baukonjunktur in den
vergangenen zwei Jahren wider". Darauf wies heute in Berlin der
Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,
RA Michael Knipper, bei der Vorstellung des ersten Branchenberichts
zur Arbeitsmarktsituation im Bausektor hin, der von dem Institut für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Bundesagentur für
Arbeit (BA) im Auftrag des Hauptverbandes erstellt worden ist.
Laut Branchenbericht, der die Entwicklung der Erwerbstätigkeit und
Beschäftigung, die Arbeitskräftenachfrage und das -angebot von 2000
bis 2010 untersucht, hat sich die Erwerbstätigkeit im Bausektor nach
2004 stabilisiert, wenn auch noch auf niedrigem Niveau. Auch die
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat sich seit 2005 wieder
gefestigt, nachdem die Zahl der Beschäftigten zuvor im
Bauhauptgewerbe deutlich zurückgegangen war. Der Branchenbericht
verzeichnet zudem eine positive Entwicklung bei den Bruttoverdiensten
für die Beschäftigten. So habe 2010 fast jeder Fünfte in
nicht-akademischen Berufen ein Entgelt von über 3.000 Euro und jeder
zweite Bauingenieur bzw. Architekt mehr als 4.000 Euro erzielt. "Hier
zeigt sich, dass die Unternehmen ihre Belegschaften halten und
ausbauen beziehungsweise um neue Mitarbeiter werben. Dazu gehört auch
eine angemessene Entlohnung", so Knipper weiter.
Knipper sieht eine weiter steigende Nachfrage nach qualifizierten
Arbeitskräften: "Die Unternehmen haben zunehmend Schwierigkeiten,
offene Stellen kurzfristig zu besetzen. Die Arbeitslosenreserve bei
den Bauingenieuren ist quasi erschöpft. Auch Facharbeiter sind
praktisch nicht mehr auf dem Arbeitsmarkt zu finden", beschrieb
Knipper die Situation. Laut Branchenbericht waren sämtliche Bauberufe
2010 durch eine tendenziell kürzere Dauer der Arbeitslosigkeit
charakterisiert als der Durchschnitt aller Berufe. Insbesondere für
akademische Bauberufe lägen die Vakanzzeiten der gemeldeten Stellen
mittlerweile spürbar über dem Durchschnitt der Berufe.
Um die Fachkräftelücke zu schließen, setzen die Unternehmen auf
die Ausbildung. So ist dem Branchenbericht zu entnehmen, dass jeder
vierzehnte neu abgeschlossene Ausbildungsvertrag 2010 auf Berufe des
Bausektors entfiel. Auch beim akademischen Nachwuchs sind die
Studienanfängerzahlen zwischen 2006 und 2010 um rund 80 Prozent
gestiegen. Knipper: "Dies zeigt uns, dass Berufe in der Bauwirtschaft
in der Bevölkerung sehr wohl als attraktiv wahrgenommen werden. Hier
gilt es anzusetzen: Wir müssen die Attraktivität der Bauberufe weiter
herausstreichen und insbesondere das bundesweit einmalige
Ausbildungssystem am Bau als Qualitätsmerkmal hervorheben."
Der Branchenbericht ist abrufbar unter: www.bauindustrie.de
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