(ots) - Donnerstag, 9. Februar 2012, 5.30 Uhr
ZDF-Morgenmagazin
Griechenland: Aufatmen oder weiterzittern?
Straßenschäden: Reicht eine Milliarde, sie zu stopfen?
Rokoko zum Berlinale-Auftakt : "Leb wohl meine Königin"
Im Sport:
Heynckes unter Druck - Bayern-Pokalsieg gegen Stuttgart ist
Pflicht
Skibbe unter Druck - Schafft Hertha gegen Gladbach die Wende?
Gäste:
Peter Ramsauer ( CSU), Bundesverkehrsminister, zu Straßenschäden
Und live im ZDF-Morgenmagazin von der Berlinale:
Benno Fürmann, Schauspieler
Es moderieren:
Anja Heyde und Mitri Sirin (von 5.30 Uhr bis 7.00 Uhr)
Dunja Hayali und Wulf Schmiese (von 7.00 Uhr bis 9.00 Uhr)
Donnerstag, 9. Februar 2012, 22.15 Uhr
maybrit illner
"Angst vorm Vergessen - wie leben mit Alzheimer?"
Die Gäste u.a.:
Christine Haderthauer (CSU), Bayerische Staatsministerin für
Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen
Werner Hansch, gehört zu Rudi Assauers engsten Vertrauten,
Sportreporter-Legende, "Stimme des Ruhrgebiets"
Erika Weber, pflegt ihren an Alzheimer erkrankten Ehemann Tilman
Jens, Journalist und Autor, schrieb u. a. mit seinem Buch "Demenz -
Abschied von meinem Vater" gegen die Tabuisierung von Demenz- und
Alzheimer-Erkrankungen an
Dr. Marianne Koch, Ärztin und Medizin-Journalistin
Werner Bartens, Dr. med. und leitender Redakteur im
Wissenschaftsressort der "Süddeutschen Zeitung", Autor
Prof. Matthias Endres, Leiter der Klinik für Neurologie an der
Berliner Charité
Von einem Moment auf den anderen ändert sich alles im Leben:
Diagnose Alzheimer. Das Ich wird verschwinden, die Medizin hat
dagegen keine Waffen, sie kann den Krankheitsverlauf verlangsamen,
aber nicht wenden - am Ende bleibt nur die äußere Hülle der früheren
Persönlichkeit. Die Angst vor dem Vergessen ist groß, für viele sind
Alzheimer und Demenz ein Tabuthema. Der frühere Fußball-Manager Rudi
Assauer macht in diesen Tagen seine Krankheit publik. Schon vor ihm
sind zahlreiche Prominente oder deren Angehörige an die
Öffentlichkeit gegangen, Tilmann Jens zum Beispiel. Er beschrieb in
einem Buch "Demenz - Abschied von meinem Vater" den rasanten
Krankheitsverlauf bei Walter Jens, einem der führenden
Intellektuellen Nachkriegsdeutschlands. Die Familie sei sich "von
Anfang an einig gewesen, die Krankheit nicht zu verstecken",
begründete er diesen umstrittenen Schritt.
Verstecken lassen sich Demenz und Alzheimer ohnehin nicht mehr: In
Deutschland leben etwa 1,3 Millionen demente Menschen, fast zwei
Drittel haben Alzheimer. Eine wirksame Therapie gegen die Erkrankung,
die sich durch Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn zeigt, steht nach wie
vor aus. Jedes Jahr werden bis zu 300.000 Demenz-Neuerkrankungen
diagnostiziert, davon 120.000 Alzheimer-Fälle. Bis zum Jahr 2050 wird
diese Zahl laut Vorausberechnungen der Deutschen
Alzheimer-Gesellschaft auf etwa 2,6 Millionen steigen.
Die Belastungen, die durch Alzheimer und Demenz auf unsere immer
älter werdende Gesellschaft zukommen, sind gigantisch. Doch noch
immer wird das Thema verdrängt und vergessen, auch in der Politik.
Pflegebedürftige haben keine Lobby und die Pflegenden viel zu wenig
Unterstützung. Erika Weber kümmert sich seit Jahren selbst um ihren
an Alzheimer erkrankten Mann und kämpft auf ihre Weise um
Öffentlichkeit und Unterstützung. Sie freut sich nun über die
Schützenhilfe: "Es ist ungeheuer wichtig für uns alle, dass
prominente Demenz-Fälle wie Assauer und Familie Jens in die
Öffentlichkeit gehen. Wir brauchen jede Unterstützung, damit endlich
neue flexiblere Pflegemodelle für die Zukunft geschaffen werden."
"Man will es nicht wahrhaben", schildert Rudi Assauer seine
Situation. Gilt das auch für die ganze Gesellschaft und die
verantwortliche Politik? Warum ist die Angst vorm Vergessen so groß?
Wie geht es Menschen mit Alzheimer - wie den Angehörigen - was hilft?
Braucht es mehr Anerkennung, mehr Aufklärung, oder - wie so oft im
Gesundheitssystem - vor allem mehr Geld und mehr ausgebildete
Pflegekräfte? Wie lässt sich verhindern, dass das Thema Alzheimer in
Deutschland schon bald wieder vergessen wird? Darüber spricht Maybrit
Illner mit ihren Gästen.
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