(ots) - Dienstag, 17. Januar 2012 (Woche 3)/16.01.2012
15.00Planet Wissen
Musik - Balsam für Körper und Seele
Musik ruft Emotionen hervor, weckt Erinnerungen und schafft
Bindungen - Musik berührt uns Menschen. Viele Forscher sind der
Meinung, dass Musik ein sehr wichtiger Faktor in der evolutionären
Entwicklung war und auch heute noch ist.
Musizieren oder sogar nur Musik hören allein hinterlässt Spuren in
Körper und Geist. Musik stimuliert das Gehirn und setzt Glückshormone
frei, entspannt und inspiriert. Studien in Kindergärten und
Grundschulen haben ergeben, dass gemeinsames Musizieren das
Sozialverhalten verbessert und Aggressionen eindämmt. Musik ist auch
hilfreich bei der Therapie von psychischen Erkrankungen oder in der
Rehabilitation von Schlaganfallpatienten. Musizieren mobilisiert
unser Gehirn, macht es vielleicht sogar schlau?
Studiogast: Prof. Eckart Altenmüller leitet das Institut für
Musikphysiologie und Musikermedizin in Hannover. Neben Musik
studierte er Medizin und arbeitet zunächst als Neurologe an der
Universitätsklinik Tübingen. Heute erforscht er physiologische
Prozesse beim Musizieren und Hören von Musik. Außerdem beschäftigt er
sich mit Ursachen von berufsbedingten Erkrankungen von Musikern und
deren Vorbeugung, Diagnostik und Behandlung.
Sonntag, 29. Januar 2012 (Woche 5)/16.01.2012
08.45faszination musik
Mariss Jansons dirigiert Strauss: Ein Heldenleben Aufzeichnung
aus der Philharmonie im Gasteig, München, März 2011
Ein Heldenleben" - Symphonische Dichtung opus 40 Es spielt das
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Die Tondichtung "Ein Heldenleben" entstand im Jahre 1899, kurz
bevor Strauss als Kapellmeister von München zur Berliner Hofoper
überwechselte. In dem imaginären "Helden, dessen wechselvollen
Lebenslauf das Werk schildert, hatte der jungendliche Strauss
offenbar den freischaffenden Künstler seiner Zeit im Sinn, der sich
in der Wilhelminischen Epoche mancherlei Anfeindungen ausgesetzt sah,
wie Strauss selbst in seiner frühen Münchner Zeit. So tragen einige
Partien der Komposition eindeutig autobiographische Züge. Das in
freier Sonatensatzform in Beethovens "Heldentonart" (Eroica!) Es-Dur
konzipierte Werk war ursprünglich mit Zwischentiteln versehen, die
die inhaltlichen Leitgedanken der Komposition wiedergeben. Wie im
Falle von Mahlers frühen Symphonien hat der Komponist diese zwar nach
der Uraufführung aus der Partitur getilgt, gewisse autobiographische
Aspekte in dem Werk jedoch nicht geleugnet.
Die Titel lauten:
Der Held - Des Helden Widersacher - Des Helden Gattin - Des Helden
Walstatt - Des Helden Friedenswerke - Des Helden Weltflucht und
Vollendung.
Freitag, 10. Februar 2012 (Woche 6)/16.01.2012
23.30Spätschicht - Die SWR Comedy Bühne Gastgeber: Christoph
Sieber
Matze Knop hat mit Beckenbauer, Klopp, Matthäus und anderen
prominenten Freunden inzwischen viele Alter Egos - er könnte mit sich
alleine eine Selbsthilfegruppe gründen. Bodo Bach hat "gen emal e
Problem". Allerdings nicht damit, die Zuschauenden zum Lachen zu
bringen. Tobias Mann ist karnevalgeschult. Weder Wort noch Witz gehen
ihm aus. Hennes Bender wurde an einem Rosenmontag in der Bochumer
Landesfrauenklinik geboren. Wohl nicht zufällig wurde diese kurz
darauf zur örtlichen Nervenheilanstalt umgewandelt. Laut wird es bei
Nepo Fitz. Er bringt gleich eine ganze Band mit in die "Spätschicht".
Einmal im Monat begrüßt Gastgeber Christoph Sieber die
bekanntesten Komik-Köpfe in der "Spätschicht" auf der "SWR Comedy
Bühne".
Freitag, 17. Februar 2012 (Woche 7)/16.01.2012
22.00Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Wieland Backes Fürs Leben gezeichnet!
Schicksalsschläge hinterlassen unverwischbare Spuren: Da sind die
schrecklichen Szenen eines selbst verursachten Unfalls, die sich
unauslöschlich ins Gedächtnis einbrennen oder Schuldgefühle, die
einen nicht mehr los lassen. Auch ein körperlicher Makel, der die
Aufmerksamkeit extrem auf sich zieht, kann Betroffene ein Leben lang
zu Aussätzigen machen - für sie werden alltägliche Situationen oft
zum Spießroutenlauf. Einer Wucht an Vorurteilen ist auch ein
ehemaliger Häftling ausgesetzt. Sei es bei der Suche nach einem Job,
einer Wohnung oder auch einer neuen Partnerin - die kriminelle
Vergangenheit krallt sich wie eine Klette an das Leben in Freiheit.
Während bei den einen eine lebenslange Stigmatisierung beinahe die
Seele zermürbt, gehen andere gestärkt aus Extremsituationen hervor
und geben ihrem Leben eine neue positive Wendung. Angeblich heilt
Zeit alle Wunden, doch die Narbe bleibt ein Leben lang. Wie geht man
mit einer lebenslangen Last um? Gibt es Wege, sich davon zu befreien?
Wie kann das Umfeld dem Betroffenen dabei helfen? Wie schafft man es,
sich mit dem Stempel "lebenslänglich" zu arrangieren? Darüber
diskutiert Wieland Backes unter anderem mit Schlagersängerin Mara
Kayser.
Schlagersängerin Mara Kayser verlor auf tragische Weise ihren
geliebten Vater. Die Tatsache, dass sie sich nicht mehr von ihm
verabschieden konnte, quälte sie fortan und legte sich viele Jahre
wie ein Schleier über ihr Leben. "Die ersten zehn Jahre nach dem Tod
meines Vaters erlebte ich wie einen nicht enden wollenden Albtraum:
Nach außen habe ich funktioniert, in meinem Innersten war ich jedoch
reglos." Erst dank einer Therapie lernte sie, ihre Trauer zu
verarbeiten.
Eine Therapie zur Verarbeitung ihrer Tragödie kommt für Eddie
Lange nicht in Frage. Ihr Leben ist vom Tode überschattet. Die
Dozentin verlor fünf Menschen aus ihrem engsten Umfeld durch Suizid,
darunter Ehemann, Lebenspartner und ihre Tochter. "Die Arbeit, meine
Disziplin, hat mich diese schweren Zeiten überleben lassen. Doch der
Schmerz vergeht nie, leider heilt die Zeit eben doch nicht alle
Wunden." Die Frage der Mitschuld an den Selbsttötungen lässt sie bis
heute nicht los.
Lebenslang wird sich Tilman Holweg um seine schwerstbehinderte
Tochter kümmern müssen. Er macht für ihre Hirnschädigung
Behandlungsfehler bei ihrer Geburt verantwortlich. Seither ist kein
Stein mehr auf dem anderen: Der Vater gab seine gutgehende
Medienagentur auf und kümmert sich rund um die Uhr um Deike. Er
prozessierte vergeblich gegen Klinik und Ärzte und sieht nun seine
letzte Hoffnung beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte:
"Ich werde erst meinen Frieden finden, wenn wir Gerechtigkeit
erfahren."
Seit seiner Geburt hat Mario Galla einen verkürzten Oberschenkel -
und hat es geschafft, genau diesen Makel zu seinem Markenzeichen zu
machen. Mit seiner Beinprothese läuft das Supermodel auf den
internationalen Laufstegen für die großen Designer - auch in kurzen
Hosen. "Ich bin schon immer selbstbewusst mit meinem Handicap
umgegangen. Man sollte sich durch seine Person und nicht durch seine
Behinderung definieren", sagt der Hamburger, der an einer Imbissbude
fürs Modelbusiness entdeckt wurde.
Von makelloser Schönheit träumte Gertraud Wagner und ließ sich
ihre ersten störenden Gesichtsfältchen mit Silikon unterspritzen.
Damit begann vor 20 Jahren für die einst erfolgreiche Geschäftsfrau
eine unendliche Leidensgeschichte. Durch Entzündungen und Fibrosen
ist das Gesicht der früher bildhübschen Bayerin trotz chirurgischen
Nachkorrekturen bis heute entstellt. Sie durchlebte Zeiten der
totalen Isolation und Depression. Heute sagt sie: "Von
Schönheitsoperationen kann ich nur abraten. Jeder soll sich so
annehmen, wie er ist, das ist das wahre Glück."
Jürgen Bengel ist Experte bei der Bewältigung von
Schicksalsschlägen. Wie jemand mit einer schweren Lebenssituation
umgeht, hänge maßgeblich von seinen Kindheitserfahrungen und von
seinem nahen Umfeld ab, sagt der Professor vom Institut für
Psychologie der Uni Freiburg. "Die Wege der Bewältigung sind
vielfältig. Erfahrungsgemäß bewältigen Menschen, die über ihre
Belastung reden können, ihre Situation besser und schneller als jene,
die dies ausschließlich mit sich selbst ausmachen."
An der Bar:
Wer Mariam begegnet, erschrickt erst mal: Die 47-Jährige trägt
langes Haar, dazu einen Vollbart. Den selbstbewussten Umgang mit
ihrem außergewöhnlichen Aussehen hat sie sich hart erkämpft: 23 Jahre
lang versuchte sie, ihre Besonderheit zu verheimlichen, zupfte,
wachste und epilierte gegen den ausufernden Bartwuchs an. Vor zwei
Jahren entschied sich die Mutter eines Sohnes jedoch, zu ihrem Bart
zu stehen und ließ ihn wachsen. Erstaunte, zum Teil schockierte und
angewiderte Blicke gehören nun zu ihrem Alltag.
Freitag, 24. Februar 2012 (Woche 8)/16.01.2012
Tagestipp
20.15"Schnapsidee" Komödie von Albin Braig, Isolde Rinker und
Winfried Wagner
Zutaten zu einer Komödie nach Art der "Komede-Scheuer
Mäulesmühle": Eine schlecht gehende Wirtschaft, mühsam von einer
jungen Witwe und ihrer Tochter am Leben gehalten. Als Gäste ein
lustloser Installateur und sein Neffe, der aus finanziellen Gründen
sein Studium abgebrochen hat. Eine arbeitslose Schauspielerin, die
ihren Frust mit Schorle bekämpft. Und ein verklemmter Beamter, der
noch nicht abgenabelt ist. Alle sind rechtschaffen Leut' - in ihrer
verzweifelten Suche nach dem Glück manchmal gefährdet, die Grenze der
Legalität zu überschreiten. Eine Schnapsidee und ein Urknall bringen
die Welt der Verlorenen ins Lot und setzen dem wirren Treiben ein
gutes Ende.
Freitag, 24. Februar 2012 (Woche 8)/16.01.2012
22.00Nachtcafé
Die SWR Talkshow Gäste bei Wieland Backes Erfolgsgeheimnisse
"Erfolg" ist das große Thema unserer Tage - egal ob beruflich,
privat oder gesellschaftlich. So wünschen wir uns schon gegenseitig
einen "erfolgreichen Tag" und seit Jahren wollen uns Erfolgscoaches
und Ratgeber aller Art einreden, wie wir uns am besten vermarkten, um
auf allen Gebieten des Lebens erfolgreich zu sein. Doch plötzlich
sind vermeintliche Siegertypen wie zu Guttenberg und Wulff entzaubert
und eher sperrige Zeitgenossen wie Winfried Kretschmann sind obenauf.
Auch bei Schauspielern sind die individuellen Charakterdarsteller
langfristig mehr gefragt, als die vordergründig Schönen. Ein Trost
auch für Menschen, die mit einem ernsthaften Handicap durch das Leben
gehen müssen. Kann nur derjenige nachhaltigen Erfolg haben, der sich
selbst treu bleibt und sich nicht verbiegt? Hat langfristiger Erfolg
mit Glaubwürdigkeit und Echtheit zu tun? Muss man sich ehrlich in den
Dienst einer Sache stellen, um dauerhaft zu reüssieren? Verschieben
sich derzeit die Maßstäbe für echten Erfolg? Unter anderem mit
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und seiner Frau Gerlinde und
der Schauspielerin Uschi Glas.
Freitag, 24. Februar 2012 (Woche 8)/16.01.2012
23.30ALFONS und Gäste
mit Matthias Egersdörfer
Alfons ist heute wieder Gastgeber und Kabarettist in
Personalunion. Mit französischem Blick und Akzent stellt der
liebenswürdigste Kulturexport Frankreichs Passanten alltagspolitische
Fragen wie: "Leben Sie lieber in einer Demokratie oder einer
Diktatur? Wer ist fauler - ein Arbeitsloser oder ein Ausländer? Als
Reporter, der mit seinem "Puschelmikrofon", zahlreichen Notizblättern
und der deutschen Sprache kämpft, gibt er seinen "Opfern" das Gefühl,
ihm überlegen zu sein und bringt sie so in atemberaubender Offenheit
zum Reden - mit meist aberwitzigen Ergebnissen.
Matthias Egersdörfer hat am Samstag gefeiert. Weil es so schön war
hat er am Sonntag auch noch gefeiert. Am Montag ist er mit
Kopfschmerzen aufgewacht und würde gerne in aller Ruhe sterben.
Egersdörfer darf aber nicht sterben. Stattdessen soll er eine
Ankündigung für sein neues Programm schreiben. Das neue Programm gibt
es noch gar nicht. Egersdörfers Sterbewünsche vervielfachen sich.
Egersdörfer schreibt: Das neue Programm wird super. Es trägt den
Titel: Ich mein's doch nur gut.
SWR Pressekontakt: Simone Rapp, Tel 07221/929-22285,
simone.rapp(at)swr.de