(ots) -
- Arbeitsschutzkultur stärken - Bessere Kontrollen und Beratung
auf Baustellen - Unfallvermeidung durch Einsatz von
Rückfahrkameras - Berufskrankheiten vorbeugen
Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), der
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) und die
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) haben sich auf
weitere Maßnahmen zur Stärkung des Arbeitsschutzes im Baugewerbe
verständigt.
Verbände und Gewerkschaft sind sich einig, dass die Verhinderung
von Unfällen (Prävention) durch die rechtzeitige Analyse von
Gefahrenursachen und deren Beseitigung eine besonders wichtige
Aufgabe für alle am Bau Beteiligten ist.
"Den Arbeitsschutz auf Baustellen sicherzustellen ist eine
gemeinsame Aufgabe sowohl der Unternehmen als auch ihrer Mitarbeiter.
Alle müssen hinschauen, Gefahren erkennen und diese rechtzeitig
beseitigen", sagte der Präsident des ZDB, Dr.-Ing. Hans-Hartwig
Löwenstein. Schon in der Planungsphase sollen Belange des Arbeits-
und Gesundheitsschutzes berücksichtigt werden. Vor dem Start der
Bauarbeiten empfehlen ZDB, HDB und IG BAU eine Grundunterweisung
aller Arbeitnehmer, ergänzt von Kurzunterweisungen. Systematisch
sollen Verbesserungsmöglichkeiten erarbeitet und umgesetzt werden.
Geeignete Instrumente für diese Maßnahmen sind der Einsatz eines
Sicherheits- und Gesundheitskoordinators sowie die rechtzeitige
Erstellung eines Sicherheits- und Gesundheitsplanes.
Die Sozialpartner streben zudem eine effizientere Überprüfung der
Baustellen an. "Ein Schlüssel für bessere Kontrollen ist die
Aufstockung von Personal und von Sachmitteln bei der BG BAU im
Bereich Prävention und Arbeitsmedizinischer
Dienst/Sicherheitstechnischer Dienst", stellte der IG
BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel fest. Hierfür machen sich die
Tarifvertragsparteien ebenso stark wie für die geregelte Weitergabe
von aktuellen Baustellendaten auch an die staatlichen
Aufsichtsstellen. Geprüft werden soll zudem, inwieweit sich die
Baustellensicherheit mit Sanktionen bei Verstößen verbessern lässt.
Um die Zahl der durch rückwärts fahrende Baumaschinen verursachten
Unfälle künftig zu verringern, setzen ZDB, HDB und IG BAU auf einen
Anreiz zur freiwilligen Nachrüstung älterer Baufahrzeuge mit
Rückfahrkameras. Hierzu wollen sie sich bei der BG BAU dafür
einsetzen, den Förderzuschuss auf 400 Euro pro Rückfahrsystem zu
erhöhen.
Eine zentrale Rolle im Arbeits- und Gesundheitsschutz spielt zudem
die Vermeidung von Muskel- und Skeletterkrankungen durch die schwere
körperliche Arbeit am Bau. Deshalb soll aus Sicht der
Tarifvertragsparteien das zulässige Sackgewicht von 25 Kilogramm
künftig nicht nur für Normzemente Anwendung finden, sondern auch für
andere Baustoffe wie Putz, Estrich oder Mörtel. "Gleichzeitig müssen
auch die Mitarbeiter auf ihre Gesundheit achten. Mögliche Wege, das
Augenmerk des Einzelnen stärker auf Krankheitsprävention zu lenken,
wären der Ausbau bestehender Angebote sowie eine gemeinsame
Werbekampagne", sagte HDB-Präsident Prof. Thomas Bauer. Schließlich
setzen sich die Sozialpartner für eine genauere Auswertung von Daten
über Berufskrankheiten ein. Die Ergebnisse können für die
Ausgestaltung von entsprechenden Anreizsystemen genutzt werden.
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