(ots) - Der Nachfrageschub nach der Krise hat zu
einer Phase der "fetten Jahre" mit Rekordergebnissen in 2010 für 
viele Unternehmen der Chemieindustrie wie BASF, Lanxess oder Wacker 
geführt. Der Verband der Chemischen Industrie rechnet auch 2011 mit 
neuen Rekordwerten für Produktion und Umsatz. Dennoch hat sich, über 
ein Jahrzehnt gesehen, das Branchenwachstum verlangsamt und die 
Bruttomarge ist signifikant unter Druck geraten. Die Chemieindustrie 
braucht neue Wachstumsfelder, um diesen Trend aufzuhalten oder gar 
umzukehren. Ein Ansatzpunkt dafür ist laut Deloitte-Studie "End 
Market Alchemy" die Fokussierung auf Endmärkte - dort, wo Megatrends 
wie Klimawandel oder Urbanisierung sogenannte "Unmet Needs" oder gar 
neue Segmente wie Nutraceuticals entstehen lassen, was den Bedarf 
nach Nahrungsmitteln (Nutrition) mit aktiver Gesundheitswirkung 
widerspiegelt. Die Analyse von 3.000 Endmarktunternehmen ergab, dass 
diese neuen Märkte und die Endmärkte mit der größten Nähe zum 
Endkunden wie Personal Care am profitabelsten sind. Deshalb ist es 
konsequent, dass die Chemieindustrie zukünftig ihre Perspektive von 
der nächsten Wertschöpfungsstufe auf die Endmärkte erweitert und ihre
Geschäftsmodelle entsprechend anpasst. Endmärkte erwarten nachhaltige
Lösungen. Das erfordert von der Chemieindustrie, abgesehen von reinen
Commodity-Segmenten, einen Wandel vom traditionellen Produktdenken 
hin zur Konzentration auf Lösungen basierend auf Endkundenwünschen.
   "Nach Jahren der Kostenreduzierung werden neuerliche Anstrengungen
der F&E- sowie Gemeinkostenoptimierung nicht mehr die notwendigen 
Erträge bringen, um die fortschreitende Margenerosion in der 
Chemieindustrie ausgleichen zu können. Vielmehr steht die Erhöhung 
dieser Ausgaben für Entwicklung und Vermarktung ausgewählter Lösungen
zur Disposition, um stärker an der Wertschöpfung der eigenen Produkte
partizipieren und von den Megatrends profitieren zu können", erklärt 
Kai Göbel, Director Manufacturing bei Deloitte.
   Dynamik der Märkte erkennen
   In welche Lösungen ein Chemieunternehmen investiert, hängt unter 
Berücksichtigung der eigenen Ausgangssituation von der Attraktivität 
einzelner "Unmet Needs" und der Endmärkte ab. Vor jeder 
Investitionsentscheidung steht daher die präzise Marktanalyse: Die 
Untersuchung von 16 Endmärkten und 55 Segmenten im Hinblick auf ihre 
finanzielle Performance in der letzten Dekade, ihr Verhalten in und 
nach der Krise und ihre erwartete Entwicklung auf regionaler Basis 
ergab, dass lediglich die Life-Science-orientierten Märkte wie 
Pharma, Personal Care, Nutrition und Agrarindustrie in der Krise eine
stabile Nachfrage bewiesen haben. Alle anderen Endmärkte, mit 
Ausnahme von Papier, Textil, Automobil (Nordamerika) und Bau (Europa,
Nordamerika), haben nach einer Leidenszeit in der Krise das 
Vorkrisenniveau erreicht. Getrieben durch den Boom in Asien wird für 
die Bauindustrie, den größten Markt für die Chemieindustrie, im 
globalen Vergleich bis 2014 das stärkste Wachstum erwartet.
   "Unmet Needs" aus Megatrends identifizieren 
   Megatrends können zu radikalen Veränderungen in Endmärkten führen:
Einige Megatrends beeinflussen dabei bestehende Märkte, während 
andere das Potenzial haben, komplett neue Marktsegmente zu schaffen. 
In der Bauindustrie beispielsweise führen in den westlichen Ländern 
die Megatrends Klimawandel, Ressourcenknappheit, Urbanisierung und 
demografischer Wandel zu verschärfter Regulierung und zu einem 
verstärkten "Grün-Bewusstsein" im Konsumentenverhalten. Dabei 
entstehen "Unmet Needs" wie biobasierte, biologisch abbaubare und 
energieeffiziente Baumaterialien, Solarziegel, nanoverstärkter Stahl 
bzw. Aluminium oder staubabweisende Schutzlacke, die Korrosion 
vermeiden und gleichzeitig als Designeffekt die Farbe verändern 
können.
   Entscheidungsgrundlagen schaffen
   Dezidierte Modelle strukturieren die Identifikation und Auswahl 
von "Unmet Needs" und unterstützen bei der Identifikation von neuen 
Märkten. Die Verschiebung von Werten innerhalb der 
Wertschöpfungskette einer Industrie wird in diesen Modellen genauso 
berücksichtigt wie die Komplexität und das Risiko der Zusammenarbeit 
eines Chemieunternehmens mit entsprechenden Märkten. Die Modelle 
zeigen auch, welche Fertigkeiten notwendig sind und wie diese in 
Geschäftsmodellen orchestriert werden, um passende Lösungen für 
"Unmet Needs" optimal im Markt zu positionieren.
   Die vier wichtigsten Fertigkeiten für die Ausgestaltung der 
Geschäftsmodelle sind kollaborative Innovation, Industriemarketing, 
wertorientiertes Verkaufen und integrierte bzw. differenzierte Supply
Chains. Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Treiber von vielen "Unmet
Needs" und gleichzeitig hat sich die Chemieindustrie den Ruf 
erarbeitet, nachhaltige Lösungen zu liefern. Um diese Position 
versilbern zu können, wird Nachhaltigkeit als wesentliche Komponente 
beim Design der Geschäftsmodelle ergänzt.
   "Die chemische Industrie kann Lösungen für zahlreiche 'Unmet 
Needs' liefern und sich dadurch zusätzliche Wachstumspotenziale 
erschließen. Entscheidend ist, dass die Chemieunternehmen ein gutes 
Verständnis für ihre Endmärkte aufbauen und die genannten 
Fertigkeiten zum Design der Geschäftsmodelle weiterentwickeln", 
resümiert Kai Göbel.
   Den kompletten Report erhalten Sie auf Anfrage.
   Ende
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gemeinsame Vision und individueller Anspruch zugleich.
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