Schadstoffe aus Baustoffen sind eine Ursache für das sogenannte Fogging-Phänomen
Sogenannte Schwarzstaubablagerungen in Innenräumen treten seit etwa Mitte der 90er Jahre gehäuft auf. Diese Phänomen wird auch mit den englischen Begriffen „Fogging“ oder „Magic dust“ bezeichnet. Seine Merkmale sind schwarze, schmierige Beläge an Decken, Wänden, Fenstern und Einrichtungsgegenständen, die innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen auftreten.
(firmenpresse) - Stellen Sie sich vor, sie wachen morgens auf und viele Wände und Oberflächen in der Wohnung sind mit einem grauen, teils sogar schwarzen Belag überzogen. „Dieses Phänomen tritt gar nicht so selten auf. Dennoch sind die grauen Wände für viele zunächst unerklärlich und vermuten Ruß von Kerzen, den Kaminofen oder Schimmelpilze als Ursache,“ so der auf Innenraumschadstoffe und Schimmelpilze spezialisierte Sachverständige und Diplom Biologe Dr. Rainer Bruns aus Papenburg. „Diese Dinge haben mit dem Fogging an sich nichts aber zu tun.“
Die schwarz-grauen, meist ölig-schmierigen Ablagerungen treten bevorzugt in den Wintermonaten auf, wenn geheizt wird. Meist im Anschluss an Renovierungen, neuer Möblierung oder in Neubauten. „Unter diesen Bedingungen gasen vermehrt organische Verbindungen, wie Weichmacher, aus Wandfarben, Klebern, Teppichen, Kunststofftapeten oder Bodenbelägen aus. Sie binden sich an die in jedem Innenraum vorkommenden Schwebstaubpartikel und setzen sich zusammen mit ihnen bevorzugt an den kühleren Stellen der Wände oder an schon mit Weichmachern beladenen Oberflächen ab“, erläutert Dr. Rainer Bruns. „Luftströmungen und thermische Einflüsse bestimmen ebenfalls, wo sich die Staubteilchen absetzen. Weitere Faktoren, die als mögliche Ursache diskutiert werden, sind elektrostatische Aufladungen, raumklimatische Effekte und ein ungenügender Luftaustausch durch unzureichende Frischluftzufuhr“, so der Experte.
Innerhalb von größeren Wohnkomplexen mit ähnlich ausgestatten Wohnungen sind oft nur einzelne Wohnungen betroffen. Es sind auch in Regel keine außergewöhnlichen Brand-, Staub- oder Rußquellen an diesem Phänomen beteiligt. Nach neueren Erkenntnissen sind immer mehrere der begünstigenden Faktoren beteiligt. Es müssen allerdings nicht alle möglichen Ursachen in jedem Fall gleichzeitig auftreten.
Nach dem derzeitigen Stand des Wissens ist mit den Schwarzstaubablagerung selbst kein akutes Gesundheitsrisiko verbunden, wenn nicht erhöhte Schadstoffkonzentrationen in der Raumluft vorhanden sind. Der Belag lässt sich allerdings nur sehr schwer wieder entfernen. Dr. Bruns: „Glatte Flächen kann man versuchen, mit viel Wasser und Haushaltsreinigern zu säubern. Textilien gibt man am besten in die Reinigung. Das Überstreichen von betroffenen Tapeten und Wänden hilft so gut wie gar nicht, denn häufig tritt das Phänomen dann im nächsten Winter wieder auf.“ Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt in seinem Ratgeber für Verbraucher aus Vorsorgegründen die Ursachen klären zu lassen und die Ablagerungen und mögliche Quellen zu beseitigen. Dabei sei es besonders wichtig, auf die großflächige Verwendung von Produkten zu verzichten, die foggingaktive Substanzen, wie Weichmacher, enthalten. Hierzu zählen Kunststofftapeten, Bodenbeläge aus PVC und Wandfarben. Einige Hersteller von Farben verzichten auf solche Inhaltsstoffe und vermerken dies auf den Verpackungen. Häufiges Lüften beugt dem Risiko von Schwarzstaubablagerungen vor. Auch auf Kerzen und Öllämpchen sollte möglichst verzichtet werden.
Die Broschüre ist unter dem Titel „Attacke des schwarzen Staubes“ über die Internetseite des Umweltbundesamtes erhältlich.
Tipps zur Vermeidung von "Fogging":
· Auf den großflächigen Einsatz von Bauprodukten verzichten, die Weichmacher enthalten.
· Beim Kauf von Farben auf entsprechende Hinweise der Hersteller achten. Beispielsweise: „Enthält keine foggingaktiven Substanzen“
· Auf ausreichendes Heizen und Lüften achten. Besonders nach Renovierungen ist eine verstärkte Frischluftzufuhr wichtig.
· Baumängel beseitigen, die zu kalten Stellen an Wänden führen.
· Sollte es doch einmal zu Schwarzstaubablagerungen gekommen sein, lassen Sie durch einen Fachmann (Baubiologen, Innenraumanalytiker) die möglichen Ursachen ermitteln.
Der Diplom Biologe Dr. Rainer Bruns betreibt seit 2005 ein Sachverständigenbüro in Papenburg / Emsland. Er ist Experte für Innenraumschadstoffe, Schimmelpilze, Raumklima und Elektrosmog. Zu diesen Themen bietet er Beratungen, Messungen, Bewertungen, sowie die Erstellung von Gutachten an. Als unabhängiger Sachverständiger ist er für Privatkunden, öffentliche Einrichtungen, Kommunen und Firmen tätig.
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