(ots) - Die Anlagen der deutschen chemischen 
Industrie stehen voll unter Dampf. Deutschlands drittgrößte Branche 
wird im laufenden Jahr neue Rekordmarken setzen. Das zeigt bereits 
die Bilanz der ersten sechs Monate. Im ersten Halbjahr 2011 stieg die
Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,5 Prozent, 
berichtet der Verband der Chemischen Industrie (VCI). "Wir können 
jetzt mit Fug und Recht von einem Aufschwung in unserer Branche 
sprechen" betonte der Präsident des Verbandes der Chemischen 
Industrie (VCI), Dr. Klaus Engel, vor der Presse in Frankfurt.
   Prognose: Auch für die zweite Jahreshälfte ist der VCI 
optimistisch. "Die deutsche Chemie darf sich im In- und Ausland 
berechtigte Hoffnungen auf eine weitere Belebung der Nachfrage nach 
Chemikalien machen", sagte der VCI-Präsident. Für das Gesamtjahr 2011
erwartet der VCI allerdings einen etwas geringeren Produktionszuwachs
von 5 Prozent. Der Grund: Schon wegen der hohen Kapazitätsauslastung 
der Anlagen werde sich das Expansionstempo in den kommenden Monaten 
verlangsamen. Im ersten Halbjahr war die Nachfrage bei einigen 
Chemikalien so groß, dass die Produktionskapazitäten zeitweise nicht 
ausreichten, so der VCI, um den Bedarf der Kunden zu bedienen.
   Investitionen: Mit welcher Zuversicht die Unternehmen die weitere 
Geschäftsentwicklung betrachten, wird auch in den Investitionen 
deutlich. Der Chemieverband geht davon aus, dass die Branche mit rund
7 Milliarden Euro 10 Prozent mehr als im Vorjahr im Inland 
investiert.
   Umsatz und Preise: Der Gesamtumsatz der deutschen chemischen 
Industrie stieg in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 
gegenüber 2010 um 12 Prozent auf insgesamt 90,5 Milliarden Euro. Das 
Geschäft mit Kunden im Ausland wuchs um 13 Prozent auf 54,6 
Milliarden Euro. Der Inlandsumsatz der deutschen Chemieunternehmen 
legte um knapp 10,5 Prozent zu und erreichte ein Volumen von 35,9 
Milliarden Euro. Steigende Rohstoffkosten zwangen viele Unternehmen, 
die Preise für ihre Produkte anzuheben. Dadurch waren Chemikalien und
Pharmazeutika im ersten Halbjahr 2010 durchschnittlich 5,5 Prozent 
teurer als ein Jahr zuvor. Insbesondere die rohstoffnahen Sparten 
konnten dabei Preiszuwächse verbuchen.
   Beschäftigung: Die gute Konjunktur macht sich nun auch in der 
Personalpolitik der Unternehmen bemerkbar. Die deutsche 
Chemieindustrie beschäftigte von Januar bis Juni 2011 
durchschnittlich 423.000 Mitarbeiter. Das sind 2,0 Prozent mehr als 
ein Jahr zuvor. Nach Einschätzung des VCI-Präsidenten befördert 
diesen Aufwärtstrend auch die Sorge der Unternehmen, dass sich der 
allgemeine Fachkräftemangel auch auf die Branche ausweiten könnte. 
Zwar gebe es kein Problem bei gut ausgebildeten Chemikern, "aber 
viele unserer Mitgliedsunternehmen spüren bereits heute, dass es 
schwieriger ist, die angebotenen Ausbildungsplätze mit geeigneten 
Schulabgängern zu besetzen", betonte Engel. Auch um Spezialisten aus 
anderen Naturwissenschaften, um Informatiker oder Ingenieure werde es
schon wegen der demographischen Entwicklung in den kommenden Jahren 
einen verstärkten Wettbewerb der Unternehmen auf dem Stellenmarkt 
geben.
   Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 
1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen 
ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für 
mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2010 
über 171 Milliarden Euro um und beschäftigte rund 415.000 
Mitarbeiter.
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Manfred Ritz
VCI-Pressestelle
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