(ots) - Geht's schlimmer? Zwei Fifa-Vizepräsidenten sind
nach Korruptionsvorwürfen suspendiert, beide haben im Gegenzug dem
ewigen Präsidenten Joseph Blatter vorgeworfen, selbst bis zum Hals in
Bestechungen verstrickt zu sein. Stündlich gibt es neue Wendungen,
nichts ist ausgeschlossen. Schon gar nicht, dass ein Mann wie
Blatter, dem Kritiker vorwerfen, die Fifa mitttels mafia-ähnlicher
Strukturen zu regieren, zum dritten Mal im Amt bestätigt wird. Man
wendet sich mit Grausen und wartet auf den Knall, der das ganze
Gebilde einstürzen lässt. Denn das ist ja das Fatale: Es ist der
Öffentlichkeit inzwischen egal, wer wen bestochen haben könnte. Der
größte Sportverband der Welt gilt als undurchsichtige Seilschaft, in
der am Ende der Trickreichste überlebt: Blatter halt. Schlimmer: Die
Fifa gilt als Synonym für Korruption. Schmiergelder in dreistelliger
Millionenhöhe für die groteske Vergabe der WM 2022 an Katar? Die
niederschmetternde Antwort: Man glaubt's sofort. So wirkt Blatter wie
einer dieser grauen arabischen Potentaten, die erst eine Revolution
aus ihren Palästen gefegt hat. Dass es nicht möglich sein soll, die
moralisch völlig diskreditierte Fifa zu erneuern, ist zutiefst
blamabel. Vor allem für ihre fortschrittlichen Mitglieder wie den
DFB, der bestenfalls schamhaft schweigt, statt sich mutig an die
Spitze der Erneuerer zu setzen.
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