Ein neuer Viren-Superstar unter den Viren treibt seit dem Winter 2007 sein Unwesen
in Deutschland. Noroviren sind hoch ansteckend und überleben auch auf
Lebensmitteln und an Gegenständen.
Hygiene, Desinfektionsmittel und gründliche Reinigung sind die wichtigsten Waffen
gegen den Virus.
(firmenpresse) - Ein neuer Viren-Superstar unter den Viren treibt seit dem Winter 2007 sein
Unwesen in Deutschland. Noroviren sind hoch ansteckend und überleben auch auf
Lebensmitteln und an Gegenständen.
Hygiene, Desinfektionsmittel und gründliche Reinigung sind die wichtigsten Waffen
gegen den Virus. Die bekannten Symptome zeigen sich in einer heftigen
Gastroenteritis durch schlagartigen Durchfall und heftiges Erbrechen. Die
Ausbruchszeit bei der Mensch zu Mensch Übertragungen beträgt bis zu zwei Tage.
Die Erkrankung dauert bis zu drei Tage und heilt in den meisten Fällen ohne
Folgen aus. Gefahr besteht vor allem durch massiven Flüssigkeitsverlust. Da es
keine Gegenmittel oder vorbeugende Medikamente gibt, besteht die Therapie
eigentlich nur aus der Hinzuführung von Flüssigkeit und Elektrolytlösungen. Die
Vorbeugung beginnt vor allem bei der Hygiene: Händewaschen, Wäsche und
Geschirr abkochen bis zu einem eingeschränkten Kontakt mit anderen Menschen.
Das Norovirus ist sehr langlebig und übersteht auch kalte und hohe Temperaturen.
Der Erreger
Noroviren (früher als Norwalk-like-Viren bezeichnet) wurden 1972 durch
elektronenmikroskopische Untersuchungen entdeckt. Sie gehören zur Familie der
Caliciviridae. Gemäß einer Festsetzung des „International Committee on
Taxonomy of Viruses“ (ICTV) erfolgt eine Unterteilung der humanen Caliciviren in
die beiden Genera „Norovirus“ (NV) und „Sapovirus“ (SV).
Vorkommen
Noroviren sind weltweit verbreitet. Sie sind für einen Großteil der nicht bakteriell
bedingten Gastroenteritiden bei Kindern (ca. 30 %) und bei Erwachsenen (bis zu
50 %) verantwortlich. Die Meldedaten des IfSG bestätigen, dass Kinder unter 5
Jahren und ältere Personen über 70 Jahre besonders häufig betroffen sind. Dies
trägt dazu bei, dass Norovirus-Erkrankungen die überwiegende Ursache von akuten
Gastroenteritis-Ausbrüchen in Gemeinschaftseinrichtungen, Krankenhäusern und
Altenheimen sind. Sie können aber auch für sporadische Gastroenteritiden
verantwortlich sein. Bei Säuglingen und Kleinkindern stellen sie nach den
Rotaviren die zweithäufigste Ursache akuter Gastroenteritiden dar.
Infektionsweg
Die Viren werden über den Stuhl und das Erbrochene des Menschen ausgeschieden.
Die Infektiosität ist sehr hoch, die minimale Infektionsdosis dürfte bei ca. 10–100
Viruspartikeln liegen. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral (z.B. Handkontakt mit
kontaminierten Flächen) oder durch die orale Aufnahme virushaltiger Tröpfchen,
die im Rahmen des schwallartigen Erbrechens entstehen. Das erklärt die sehr
rasche Infektionsausbreitung innerhalb von Altenheimen, Krankenhäusern und
Gemeinschaftseinrichtungen.
Die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch ist in erster Linie die Ursache für
die hohe Zahl an Norovirus-Infektionen. Infektionen können aber auch von
kontaminierten Speisen (Salate, Krabben, Muscheln u.a.) oder Getränken
(verunreinigtes Wasser) ausgehen.
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beträgt ca. 6–50 Stunden.
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