PresseKat - Von Schweinen, Hühnern und Menschen - Pamphlet von Elke Nürnberger

Von Schweinen, Hühnern und Menschen - Pamphlet von Elke Nürnberger

ID: 409092

Was haben Nutztiere wie Schweine und Hühner mit uns Menschen gemeinsam?
Im Gattungsvergleich natürlich wenig. Dennoch: Es gibt Parallelen. Man findet sie etwa in der Entwicklung der Produktivitätssteigerung und deren Folgen.

(firmenpresse) - Das Wildschwein war früher ein Tier mit ursprünglich 12 Rippenpaaren. Heute haben wir durch besondere Zuchtmethoden ein X-Large-Schwein kreiert, das bis zu 17 Rippenpaare hat. Anlass dafür war – unschwer zu erraten – der Wunsch nach mehr Koteletts. Vor hundert Jahren brauchte ein Schwein ein Jahr, um seinen Zentner Lebendgewicht auf die Waage zu bringen. Heute erreichen Masttiere dieses Gewicht bereits nach fünf bis sechs Monaten. Hört sich gut an, die Sache hat aber einen Haken: Die cleveren Züchter schafften es nicht, die inneren Organe der Schweine entsprechend mitwachsen zu lassen. Das ist schlecht für das Schwein: Es leidet unter Kreislaufproblemen und Stress, weil das vergleichsweise klein gebliebene Herz den Turbo-Body kaum versorgen kann. Schlecht auch für den Endverbraucher, respektive Verbraucher: Weniger durchblutetes Fleisch lagert Wasser ein; über dessen Qualität wir uns dann beim Schrumpfen in der Pfanne ärgern.
Fazit: Das Mastschwein wächst rasant und lässt sich schnell versilbern. Es trägt viele Koteletts um die Taille. Leider schwand die Qualität des Produkts. Daneben auch die Lebensqualität der Schweine - das aber ist eine wieder andere Geschichte.

Zu den Hühnern: Auch sie machten, ähnlich dem Schwein, eine atem-beraubende Entwicklung durch. Früher legten wildlebende Hühner nur ein paar Dutzend Eier pro Jahr, manche Rassen gerade mal 15. Es waren gerade so viele, wie sie zur Aufzucht benötigten. Das bäuerliche Durchschnittshuhn bringt es heute auf etwa 180 Eier pro Jahr. Durch ausgefeiltes Zucht-Tuning schuf man mit der Zeit Hochleistungslegehennen mit einer Ausbeute von rund 305 Eiern im Jahr.

Dieses Turbohuhn hat, im Unterschied zu den natürlich gehaltenen Artgenossen aber ein Problem: Es leidet unter Entmineralisierung der Knochen und an Erkrankungen der Legeorgane. Auch sein fehlendes Federkleid ist eine Folge der enormen Legeleistung. Deshalb wird auch seine Produktivitätszeit, sprich Lebenszeit, stark eingeschränkt. Sie liegt bei diesen Legehennen nur bei einem statt bei acht Jahren. Die Tiere sind nach einem Jahr Eierproduktion kräftemäßig derart verbraucht, dass „die Herde ausgetauscht werden muss“, wie die Hühnerbarone sagen. Fazit: Großartige Ein-Jahresleistung; ein Akt, der aber heftig an die Hühnersubstanz geht. Binnen Jahresfrist bleibt nur Sondermüll übrig.





Kommen wir zum Menschen. Noch vor achzig Jahren haben die meisten unserer Altvorderen körperlich schwer gearbeitet. Zunehmende Industrialisierung reduzierte die Schwerarbeit. Dafür zog der Faktor Zeit in die Wirtschaft ein.
Früher gab es eine große Uhr mit Klingel, um Pausen und Feierabend einzuleiten. Dann kamen Zeitmessung, Akkord, Handy, Computer und wurden zu Geiseln moderner Belegschaften. Damit begann auch für uns Menschen das unaufhaltsame Spiel: schneller – weiter - besser. Tatsächlich ließ sich die Produktivität des Menschen im Zusammenspiel mit Maschinen massiv steigern. Steigerungen der Produktivität waren wirtschaftlich, manche auch zu verkraften. Doch dieser Prozess
wird von seinen Befürwortern – Stichwort Shareholder Value – über die Maßen forciert: Der Wachstumswahn ist heute noch immer Mainstream.

Die Parallele zu Schwein und Huhn wird nun erkennbar: Auch bei der Ausbeute menschlicher Ressourcen gibt es kaum Grenzen. Die Anforderungen gehen häufig weit über das physisch und psychisch verträgliche Maß hinaus – in einigen Fällen auch über das humane. Zwischenstand Deutschland, 2011: Stressfaktor Nummer eins ist der Job. Jeder dritte Beschäftigte arbeitet am Limit. Menschen leiden unter Termindruck, permanenter Verfügbarkeit, unter der Informationsflut und einem oft nicht zu bewältigenden Arbeitspensum. Viele Arbeitsplätze stellen extreme Anforderungen; Vorgesetzte erwarten Top-Engagement und Konzentration. 60 bis 70 Wochen-Arbeitsstunden sind keine Seltenheit. Wer sein Soll unter der Woche nicht schafft, hat ja noch das Wochenende. Jede Schwäche kann zum Risiko werden. Sie führt unter Umständen zum Verlust des Arbeitsplatzes. Die Folge: Menschen gehen krank zur Arbeit, schlucken leistungsfördernde Pillen oder trinken Alkohol, um abschalten und schlafen zu können. Privatleben wird oft aus Zeitmangel auf ein Minimum reduziert und funktioniert nicht mehr als soziales Netzwerk. Die Balance zwischen An- und Entspannung, Stress und Ruhe ist heute bei vielen Menschen gestört. Die steigende Zahl psychischer Erkrankungen ist ein Indiz dafür. Fazit: Für Menschen ist diese unaufhaltsame Produktivitätssteigerung schlecht. Auch für Unternehmen ist sie schlecht. Kranke und ausgebrannte Mitarbeiter kosten mehr als sie erwirtschaften. Sogar die Volkswirtschaft zahlt für die Stress-Schäden: Arztbesuche, Medikamente und Fehlzeiten am Arbeitsplatz summierten sich im Jahr 2009 auf ebenso stattliche wie unproduktive Kosten von 26,7 Milliarden Euro.

Die Milchmädchen-Rechnung für landwirtschaftliche und andere Unternehmen lautet: Leistungsgrenzen lassen sich nicht unendlich erweitern. Wer daran noch glaubt, unterliegt einem Trugschluss. Vielmehr sollte in die Köpfe der Manager ein neuer Gedanke einziehen: Gebt Leistungsträgern, egal welcher Gattung, maßvolle Anforderungen, ein gesundes Umfeld und Fürsorge. Dadurch werden Qualität, Nachhaltigkeit, ökonomisch vertretbare und ressourcenschonende Ergebnisse generiert. Diese sind es schließlich, die Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig halten. Aber ... - das weiß ja jeder.

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Datum: 19.05.2011 - 12:10 Uhr
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