(ots) - Ein Kommentar von Martin Beils:
Die Münchner haben sich für eine solide Lösung entschieden. Jupp
Heynckes konnte in seinen beiden Leverkusener Jahren zeigen, dass er
eine Mannschaft dauerhaft voranbringt, und er hat den Problemfall
Michael Ballack in den Griff bekommen. Er mag die Bayern, die Bayern
mögen ihn. Die Parteien müssen sich ab 1. Juli nicht aneinander
gewöhnen. Und Heynckes' Alter von bald 66 Jahren spricht im
internationalen Vergleich auch nicht gegen ihn. Manchesters Alex
Ferguson wird schließlich Ende des Jahres 70. Doch Heynckes wird
keine neue Bayern-Ära prägen. Auf lange Frist ist sein Engagement
nicht angelegt. Es scheint so, als betrachteten die Münchner die
nächsten Jahre als Phase der Konsolidierung, in der sie in
Deutschland die mit ein paar Titeln unterfütterte Vormachtstellung
wieder übernehmen wollen. Danach, so hoffen sie wohl, wird einer der
neuen Trainergeneration so weit sein, dass er das Ruder übernehmen
kann. Dortmunds Jürgen Klopp, dessen aktueller Vertrag bis 2014
läuft, aber auch Heynckes' Leverkusener Nachfolger Robin Dutt und
vielleicht sogar der Mainzer Thomas Tuchel dürfen sich in den
nächsten beiden Jahren einer besonderen Beobachtung durch Münchner
Späher erfreuen. Originell ist die Münchner Lösung mit Heynckes, die
sich seit Wochen angedeutet hatte, nicht. Aber wohl sachgerecht. Und
originelle Trainerwechsel gab es in den vergangenen Tagen ja schon
mehr als genug. Da müssen nicht auch noch die Bayern mitmachen.
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