(ots) - Vielleicht hat Ernst Middendorp ein bisschen
voreilig bei den glorreichen Golden Arrows im südafrikanischen Durban
unterschrieben. In diesen Tagen scheint die Bundesliga ja vor nichts
und niemandem sicher. Und womöglich wäre noch jemand auf die Idee
gekommen, den in Bielefeld einst als knallharter Jahrhunderttrainer
gefeierten Emsländer, gegen den Felix Magath wie ein Weichei wirkt,
zu holen. Die halbe Liga spielt verrückt. Eintracht Frankfurts
Entscheidung für Christoph Daum ist mindestens ebenso überraschend
wie Magaths Rückkehr nach Wolfsburg. In dem von Heribert Bruchhagen
zuletzt mit ruhiger Hand geführten Hessen-Klub scheint sich Panik
breitzumachen. Dass Daum über fachliche Qualitäten verfügt, ist
unbestritten. Und vielleicht passen sogar seine Methoden zu Klub und
Situation. Wo einst Klaus Toppmöller zu Motivationszwecken einen
lebenden Adler in die Kabine trug, findet vielleicht auch ein
Trainer-Guru Anklang, der seine Profis über Scherben spazieren lässt.
Wer Daum holt, bekommt auch die Nebenwirkungen zu spüren. Mit
Egozentrik und Theatralik macht er ganze Städte verrückt. Dass er
jetzt betont, er sei kein Feuerwehrmann, sondern ein Konzepttrainer,
wirkt nach seinem zweiten Engagement beim 1. FC Köln aberwitzig. Nach
überschaubarem sportlichen Erfolg hinterließ er einen Schuldenberg
und personelle Altlasten. Unter beidem leidet der FC bis heute.
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