PresseKat - WAZ: Zeit für die Wahrheit - Kommentar von Dirk Graalmann

WAZ: Zeit für die Wahrheit

- Kommentar von Dirk Graalmann

ID: 365728

(ots) - Das Ende ist nah. Aus dem von Schalkes
Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies angekündigten "Gespräch unter
Männern" wurde im Beisein kundiger Juristen ein Treffen in einer
Düsseldorfer Anwaltskanzlei. Allein der Ort der Begegnung zwischen
den beiden Schalker Alphatieren macht deutlich: Am Sonntag hat die
große Pokerpartie begonnen. Jetzt wird um die Modalitäten des Abgangs
von Trainer/Manager/Vorstand Felix Magath gerungen. Eine Beziehung,
die einst als Traumehe angepriesen wurde, endet vor dem
Scheidungsrichter. Unklar ist einzig, wer die Kosten des Verfahrens
trägt und ob die beiden Ehepartner nun eine ganze Ladung voller
Schmutzwäsche auspacken oder sich die Partein auf einen öffentlichen
Waffenstillstand einigen. Magath, der schon am Freitag in Anspielung
auf seinen möglichen Nachfolger Otto Rehhagel ("Bitte nur Fragen zum
Spiel, damit Sie sich schon mal dran gewöhnen können") seinen feinen
Sinn für boshafte Nadelstiche unterstrichen hat, ist bekannt für
seine Konsequenz. Er wird das Schlachtfeld nicht ohne weiteres
kampflos räumen. Auf der anderen Seite steht der Aufsichtsratschef
Clemens Tönnies, der seit dem Mittwoch weitgehend zur Causa Magath
geschwiegen hat. Die Frage, warum Tönnies mehr oder minder tatenlos
mitangesehen hat, wie Magath immer perfekter die Rolle des
unverstandenen Heilsbringers gespielt hat, lässt sich bisher nur
durch zwei Interpretationen beantworten: Entweder Tönnies fehlte
plötzlich der Mut zum klaren Schnitt - oder aber die Schalke-Führung
suchte nach einem juristischen Weg, um die Trainer-Frage zu lösen,
ohne die satte Abfindung in wohl zweistelliger Millionenhöhe zahlen
zu müssen. Wer sich im knallharten Fleisch-Business durchzusetzen
weiß, für den dürfte mangelnder Mumm eher keine relevante Größe sein.
Sollte Magath aber tatsächlich, wie öffentlich seit Tagen




unwidersprochen kolportiert, gegen die Satzung verstoßen haben, würde
dies die zweite Variante stützen. Bis dato hat es die Vereinsführung
mit ihrem ungelenk wirkenden Krisenmanagement vermocht, ausgerechnet
aus dem distanziert-kühlen Magath in der öffentlichen Wahrnehmung
einen Märtyrer zu schnitzen. Wenn der Klub diesem Eindruck noch
entgegenwirken will, muss Tönnies seine Karten in diesem Pokerspiel
früher oder später offenlegen. Lautlos wird es nicht mehr gehen. Nun
muss die ganze Wahrheit auf den Tisch.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion(at)waz.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  VfL Wolfsburg-Presseservice: Das Mittelbayerische Zeitung: Kommentar
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 13.03.2011 - 20:47 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 365728
Anzahl Zeichen: 2759

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Essen



Kategorie:

Sport



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"WAZ: Zeit für die Wahrheit

- Kommentar von Dirk Graalmann
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Westdeutsche Allgemeine Zeitung (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

WAZ: Laschet: Zuzugsstopp löst Integrationsprobleme nicht ...

Die Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) nach einem Zuzugsstopp für Muslime zielt nach Einschätzung des früheren NRW-Integrationsminister Armin Laschet (CDU) in die falsche Richtung. "Ein Großteil unseres I ...

WAZ: Gymnasien haben kein Interesse an der Rückkehr zu G9 ...

Eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium wird es im Ruhrgebiet nicht geben. Dies ergab eine flächendeckende Umfrage der WAZ-Lokalredaktionen. Damit läuft der Schulversuch der rot-grünen Minderheitsregierung an Rhein und Ruhr ins Leere. An ...

Alle Meldungen von Westdeutsche Allgemeine Zeitung