(ots) - 
   Die deutsche Chemie bleibt auf dem Wachstumspfad. In den letzten 
drei Monaten des vergangenen Jahres konnte sie ihre Produktion das 
siebte Quartal in Folge ausweiten. Auch Preise und Umsatz legten 
erneut - wenn auch nur moderat - zu. Das geht aus dem Bericht des 
Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) zur wirtschaftlichen Lage 
der Branche hervor. Damit knüpft Deutschlands viertgrößter 
Industriezweig wieder an das Vorkrisenniveau an. Das Geschäft mit 
Kunden im Ausland hat diese Messlatte bereits übersprungen.
   Zur konjunkturellen Entwicklung der Chemie erklärte 
VCI-Hauptgeschäftsführer Dr. Utz Tillmann: "Unsere Branche hat ein 
außergewöhnliches Jahr mit einem Endspurt abgeschlossen. Die Stimmung
in den Unternehmen ist gut. Der Aufwärtstrend wird sich 2011 zwar 
fortsetzen, er verliert aber deutlich an Tempo. Die chemische 
Industrie wird langsamer wachsen, weil sich der Aufschwung im Inland 
zunehmend in Kundenbranchen mit weniger Chemikalienbedarf verschiebt.
Auch auf unseren wichtigsten Auslandsmärkten schwächt sich das 
Wachstum ab. Die Dynamik in den Schwellenländern hat bereits 
nachgelassen. Zusätzlich drohen durch Spekulationen und die instabile
Lage in den arabischen Ländern kräftige Preissteigerungen bei den 
Rohstoffen."
   Prognose: Der VCI geht für das laufende Jahr von einem Zuwachs der
Chemieproduktion um 2,5 Prozent gegenüber 2010 aus. Der Umsatz dürfte
um 4 Prozent zulegen. Für die Preise von chemischen Erzeugnissen 
erwartet der VCI einen Anstieg von 1,5 Prozent.
   Produktion: Im vierten Quartal 2010 stieg die Produktion 
chemischer Erzeugnisse gegenüber dem Vorquartal um 1,7 Prozent. Die 
Kapazitätsauslastung der Anlagen blieb nahezu unverändert. Im 
Vergleich zum Vorjahreszeitraum belief sich der Mengenzuwachs auf 6,7
Prozent. Die Produktion chemischer Grundstoffe zog zum Jahresende 
wieder an. Auch für die Produzenten von Fein- und Spezialchemikalien 
lief das vierte Quartal gut. Die Hersteller von Wasch- und 
Körperpflegemitteln sowie Pharmazeutika konnten im vierten Quartal 
ihre Produktion hingegen kaum ausweiten.
   Erzeugerpreise: Der Aufwärtstrend bei den Preisen für chemische 
Erzeugnisse setzte sich auch im vierten Quartal 2010 fort. Von 
Oktober bis Dezember verteuerten sich Chemikalien im Durchschnitt um 
0,6 Prozent. Damit lagen die Erzeugerpreise 3,9 Prozent höher als vor
einem Jahr.
   Umsatz: Die deutschen Chemieunternehmen setzten mit 40,9 
Milliarden Euro 0,6 Prozent mehr um als im Vorquartal. Das 
Inlandsgeschäft legte dabei um 0,4 Prozent auf 16,6 Milliarden Euro 
zu. Noch besser verlief der Verkauf ins Ausland: Der Auslandsumsatz 
wuchs um 0,7 Prozent auf 24,3 Milliarden Euro.
   Beschäftigung: Die Zahl der Mitarbeiter in den deutschen 
Chemieunternehmen blieb zum Jahresende stabil. Die Branche 
beschäftigte rund 413.400 Mitarbeiter.
   Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 
1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen 
ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für 
mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2010 
über 170 Milliarden Euro um.
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Manfred Ritz
VCI-Pressestelle
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