PresseKat - Ungarische EU-Praesidentschaft: Rat oder Zensur?

Ungarische EU-Praesidentschaft: Rat oder Zensur?

ID: 321558

Ungarische EU-Praesidentschaft: Rat oder Zensur?

(pressrelations) - rsitz Ungarns in der Europaeischen Union ab 1. Januar 2011 erklaert der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Axel Schaefer:

Erstmals in der 60-jaehrigen Geschichte der EG/EU steht am Anfang einer Ratspraesidentschaft ein Rechtsbruch: Die christdemokratisch-konservative Regierung von Viktor Orbán hat im ungarischen Parlament ein Mediengesetz verabschieden lassen, welches die Pressefreiheit vom 1. Januar 2011 an faktisch abschafft. Nach der Gleichschaltung der oeffentlich-rechtlichen Medien 2010 werden jetzt auch die Privaten einer strikten staat-lichen Kontrolle unterstellt. Das ist mit dem EU-Vertrag (Artikel 2 und 3) und der EU-Grundrechtecharta (Artikel 11) nicht vereinbar.

Viktor Orbán hat es abgelehnt, im Hinblick auf das Mediengesetz, auf Parlamentsdebatten oder ein westliches Echo zu reagieren.

Ministerpraesident Orbán muss klargemacht werden:

- Die EU besteht aus parlamentarischen Demokratien mit Meinungspluralismus und Minderheitenrechten - die Einschraenkung der Pressefreiheit ist in keinem EU-Mitgliedsland akzeptabel.

- Ungarn gehoert zum Westen - wohin denn sonst. Die westlichen Werte sind universell und Grundlage aller Verfassungen seit der MAGNA CARTA LIBERTATUM.

Die politische Fuehrung der EU muss endlich ihre Verantwortung wahrnehmen:

- Ratspraesident Van Rompuy muss das Thema "Ungarisches Mediengesetz" und die Konsequenzen auch fuer auslaendische Journalisten sofort auf die Ratstagesordnung setzen - und nicht wie beim Besuch in Budapest im Stile eines Gruess-Gott-Augustes am Tag der Verabschiedung des Mediengesetzes erklaeren: "Ich werde mit einem ausgezeichneten Eindruck nach Bruessel zurueckkehren".

- Kommissionspraesident Barroso muss endlich sein Schweigen beenden und pruefen lassen, ob ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn eingeleitet werden kann.

- Bundeskanzlerin Merkel darf sich nicht laenger hinter wolkigen Formulierungen ihres Regierungssprechers verstecken - sie muss persoenlich zu Ungarn Stellung nehmen.





Viktor Orbàn ist Vizepraesident der Christdemokratischen Parteifamilie in Europa (EVP). Merkel, Barroso und Van Rompuy sind Christdemokraten allesamt. Die Frage lautet: Politische Kumpanei unter Mitte-Rechts-Parteien oder europaeische Solidaritaet fuer die Demokratie?


Kontakt:
SPD-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Internet: http://www.spdfraktion.de
E-Mail: presse(at)spdfraktion.de
Tel.: 030/227-5 22 82
Fax: 030/227-5 68 69

Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Rheinische Post: Datenschutzbeauftragter der Bundesregierung lehnt Profiling an Flughäfen ab Energie muss bezahlbar bleiben
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 28.12.2010 - 18:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 321558
Anzahl Zeichen: 2885

pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und Medienresonanzanalysen


Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Ungarische EU-Praesidentschaft: Rat oder Zensur?"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

SPD-Bundestagsfraktion (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Niebel muss Zensurvorwurf aufklären ...

Zum Vorwurf von Nichtregierungsorganisationen, das Entwicklungsministerium (BMZ) nehme verstärkt Einfluss auf redaktionelle Inhalte von mit BMZ-Geldern geförderten Publikationen erklärt der entwicklungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfrakti ...

Alle Meldungen von SPD-Bundestagsfraktion