PresseKat - Kritik an neuer EU-Richtlinie zum Zahlungsverzug: Bezahlung? Bitte warten...!

Kritik an neuer EU-Richtlinie zum Zahlungsverzug: Bezahlung? Bitte warten...!

ID: 282004

Kleve, 22. Oktober 2010. Gut gemeint, schlecht gemacht: Am 20. Oktober hat das EuropĂ€ische Parlament den umstrittenen neuen Regelungen gegen Zahlungsverzug zugestimmt. Eigentlich lautete das Ziel der Novelle, die LiquiditĂ€t kleiner und mittelgroßer Unternehmen zu verbessern – doch dieses Ziel wird verfehlt. Der Verein fĂŒr Credit Management erwartet fĂŒr Deutschland sogar eine Verschlechterung des Status Quo.

(firmenpresse) - „Ein klassischer Fall von gut gemeint und schlecht gemacht“, so das Urteil von Jan Schneider-Maessen, dem Vorsitzenden des Vereins fĂŒr Credit Management (VfCM) e.V. Er kritisiert vor allem die Festsetzung eines obligatorischen Zahlungsziels von 60 Tagen, auf das sich einige Kunden in Zukunft berufen werden, um Zahlungen hinaus zu zögern. Derzeit werden deutsche Unternehmen bei inlĂ€ndischen Lieferungen durchschnittlich nach 24 Tagen bezahlt. Ihr Zahlungsziel liegt im Durchschnitt bei 19 Tagen.

Auch die Festschreibung einer „Beitreibungspauschale“ in Höhe von 40 Euro und die Möglichkeit, automatisch Verzugszinsen zu fordern, wird die LiquiditĂ€tslage der meisten Unternehmen nach EinschĂ€tzung des VfCM-Vorsitzenden nicht stĂ€rken: „Letztlich wiegen die negativen Auswirkungen eines zusĂ€tzlichen Zahlungsverzuges in der Regel schwerer, als die dafĂŒr vorgesehene Kompensation. Und die Regelung macht es wesentlich wahrscheinlicher, dass Zahlungen zukĂŒnftig spĂ€ter als bisher erfolgen. Jeder zusĂ€tzliche Verzugstag geht ins Geld und erhöht zudem das Risiko eines Forderungsausfalles.“

Besondere Schwierigkeiten erwartet er fĂŒr das Handwerk, da dort die 60-Tage-Frist erst nach einer Abnahmefrist von 30 Tagen be-ginnt. „Allein bei Ausreizung dieser Fristen mĂŒssen Lieferanten bereits neunzig Tage auf ihr Geld warten. Eine unbefriedigende Situation, zumal zusĂ€tzlich auch noch Überschreitungen von Zahlungszielen einkalkuliert werden mĂŒssen“, betont Schneider-Maessen.

Zeit zu reagieren
Der Experte rĂ€t den Unternehmen, in die Offensive zu gehen und ihr Credit Management zu forcieren. Ein klar definierter Umgang mit dem Thema Lieferantenkrediten wird unverzichtbar. Auch der offene Dialog mit den Kunden gewinne an Bedeutung. „Die intelligente Definition von Zahlungszielen ist eine grundlegende Stellschraube fĂŒr den GeschĂ€ftserfolg und damit eine zentrale Aufgabe innerhalb der Unternehmenspolitik. Sie kann nach innen und außen Vertrauen schaffen und den Unterschied ausmachen“, betont Schneider-Maessen. Ohnehin sei der Lieferantenkredit bei der Finanzierung des deutschen Mittelstands weitaus wichtiger als der klassische Bankkredit.





Weitere Informationen unter www.credit-manager.de.

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Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Definition des Begriffes „Credit Management“:

Credit Management bezeichnet den systematischen Umgang von Unternehmen mit ihren Forderungen gegenĂŒber Kunden. Es umfasst dabei sĂ€mtliche Prozesse, die mit der Entstehung und Bear-beitung von Forderungen einhergehen. ZahlungsausfĂ€lle sollen vermieden, der Zahlungseingang verbessert werden. So liefert es einen wertvollen Beitrag zu „gesunden“ Unternehmensfinanzen. Zu den Aufgaben eines Credit Managers zĂ€hlen die ÜberprĂŒfung der KreditwĂŒrdigkeit von Kunden, die Erstellung und Entwicklung von Kreditlimits, Ratings, Zahlungskonditionen und die konstante Kontrolle der Einhaltung der fĂŒr diese Bereiche definierten Richtlinien - sowohl bei externen Kunden, als auch der „internen Kundschaft“, wie z.B. der Verkaufsabteilung. DarĂŒber hinaus gehört die Beschaffung und Bewertung von Sicherheiten sowie die Beobachtung der Entwicklung von ZahlungsmodalitĂ€ten zum Aufgabenprofil. Credit Management besetzt in der Regel eine Schnittstellenfunktion zwischen Vertrieb, Controlling und Finanzabteilung.


Kurzprofil Verein fĂŒr Credit Management:

Der Verein fĂŒr Credit Management e.V. wurde 2002 gegrĂŒndet. Ziel des Vereins ist es, das unternehmerische Credit Management in Deutschland zu professionalisieren. Zu diesem Zweck will er die Berufsbilder Credit Manager und Credit Controller in Deutschland etablieren. Er forciert mit seinen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft die Aus- und Weiterbildung entsprechender Experten. Zu den bundesweit ĂŒber 800 Mitgliedern des Vereins zĂ€hlen renommierte Unternehmen wie BayWa, Knorr Bremse, Sony, Continental, TNT Express und Total Deutschland sowie die fĂŒhrenden Dienstleister im KreditversicherungsgeschĂ€ft. Die Mitglieder reprĂ€sentieren einen Jahresumsatz von knapp 600 Milliarden Euro und etwa 900.000 ArbeitsplĂ€tze.



Leseranfragen:

Verein fĂŒr Credit Management, Siemensstraße 31, 47533 Kleve, Tel: 02821 – 77 57 85, www.credit-manager.de



PresseKontakt / Agentur:

Mediamixx GmbH, Alf Buddenberg, Tiergartenstraße 64, 47533 Kleve, Tel.: 02821 – 711 56 13, E-Mail: alf.buddenberg(at)mediamixx.net



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Datum: 22.10.2010 - 10:29 Uhr
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Alf Buddenberg
Stadt:

Kleve


Telefon: 02821-7115613

Kategorie:

Wirtschaft (allg.)


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 22.10.2010

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