PresseKat - Neues Buchsbaumsterben in Deutschland – immer mehr Privatgärten betroffen

Neues Buchsbaumsterben in Deutschland – immer mehr Privatgärten betroffen

ID: 25882

(firmenpresse) - - milde Witterung und anhaltende Blattnässe fördern Pilzinfektion
- als Auslöser ist ein neuer Pilz mit der Bezeichnung Cylindrocladium buxicola
- Schaden mit Hygienemaßnahmen, Beschnitt und Hilfsmitteln eindämmen

Gütersloh, 15.01.07 – Der Buchsbaum ist in Privatgärten ein sehr beliebtes und weit verbreitetes immergrünes Ziergehölz. Es tritt als kunstvoll geformte Solitär-Gehölz, als Kugel, Kegel, Kubus oder als Hecke oder Fläche auf. Bereits letzen Spätsommer zeigten sich europaweit neue Fälle des Buchsbaumsterbens. Bei Laboruntersuchungen wurde als Auslöser ein Pilz mit der Bezeichnung Cylindrocladium buxicola diagnostiziert, der in Deutschland bisher kaum in Erscheinung trat. Nun breitet sich die Erkrankung auch in Deutschland aufgrund der milden Witterung und langanhaltender Regenfeuchte rasant aus. Der Pilz tritt ausschließlich an Buchsbaum auf, wobei die Sorten „Blauer Heinz“ als anfällig und „Suffruticosa“ als besonders anfällig gelten. Andere Sorten sind robuster, ein Befall kann aber auch hier auftreten. Die Diagnose bleibt für den Laien nicht einfach, neben Hygienemaßnahmen helfen nur chemische Hilfsmittel und die Erfahrung des Fachmannes.

Sehr häufig entpuppt sich eine vermeintlicher Cylindrocladium buxicola -Befall als eine von Volutella buxi verursachte Erkrankung, auch als „Buchsbaumkrebs“ bezeichnet. Auch hier finden sich anfangs fahlgrüne Blattverfärbungen, ein Absterben von Trieben und Ästen aus ansonsten vitalen Pflanzen. Ein Befall mit Volutella ist am hellrosa bis apricot-farbene Sporenbelag auf der Unterseite abgestorbener Blätter zu erkennen. Auch der Pilz Fusarium buxicola kann zu ganz ähnlichen Absterbe-Erscheinungen führen, er wird aber selten diagnostiziert. Ein geschulter Blick und viel Erfahrung sind hier gefragt.

Dem Befall mit dem neuen Pilz Cylindrocladium buxicola ist nur schwer beizukommen. Wichtigste Symptome sind die meist dunkelbraunen Flecken auf den Blattunterseiten, die mit fortschreitendem Krankheitsverlauf zusammenfließen, dazu kommt später ein heller, mehliger Sporen-Belag. Wenn hauptsächlich die jüngsten diesjährigen Teile der Pflanzen betroffen sind, erscheinen die Flecken eher orange-braun mit dunklem Rand. An befallenen Trieben sind dunkle, fast schwarze Streifen erkennbar: Schließlich kommt es zu Blattausfall und auch zu Triebsterben. Bereits 1997 gab es eine erste Befallswelle in England. Auch aus Frankreich, Holland, Belgien und Irland gibt es vermehrt Schadensmeldungen.





Roland Lütkemeyer, Gartengestalter und Vorstand der Gärtner von Eden in Gütersloh: „Im Privatgarten haben wir oft wertvolle Buchspflanzungen und Buchssolitärs zu betreuen, da ist der Schock bei Befall groß. Generell nehmen wir verdächtige oder gar sichtlich erkrankte Pflanzen vom Händler nicht an. Schwarze Verfärbungen der Triebe und Blattverlust sind hier wichtige Alarmzeichen. Bei Befall des Gartens sehen wir im Einsatz von Chemie nur eine unterstützende Ergänzung der klassischen Hygienemaßnahmen - er kann diese aber nicht ersetzen. Ein Fungizid-Spektrum wird noch getestet, weil es kein spezielles Mittel im Handel gibt. Bis dahin ist der Fachmann des Vertrauens gefragt, der das sichere Auge hat und die konservativen Techniken kennt“

Ansonsten kann man auf einen heißen Sommer hoffen: Die optimalen Wachstumsbedingungen für den Pilz liegen bei Temperaturen bis 25°C, höhere führen zu einem drastischen Einbruch; ein anhaltend heißer Sommer sollte den Befall deutlich mindern. Ein Risiko bleibt: der Pilz bildet auch mikroskopische Dauersporen aus (Chlamydosporen), die für eine mehrjährige Überdauerung sorgen können. Ein Grund mehr, professionell vorzugehen und die Pflanzen zu stärken. Wer frühzeitig kontrolliert und die entsprechenden Maßnahmen einleitet, muss also keinen Totalverlust seiner geliebten und teuren Buchsanlage befürchten.


7 Bekämpfungsempfehlungen
Weil kaum ausreichend wirksame vorbeugende und heilende Präparate bekannt sind, müssen Hygienemaßnahmen strikt eingehalten werden, um die Befallswahrscheinlichkeit und -dauer so gering wie möglich zu halten. Auch radikales Roden kann angezeigt sein. Die Gärtner von Eden geben Empfehlungen:

Sortenwahl beachten: Als besonders anfällig muss die Sorte Buxus sempervirens 'Suffruticosa' gelten, aber der Pilz ist auch von anderen Buxus-Arten und Sorten bekannt.

Nur gesunde Ware verwenden: Verdächtige oder gar sichtlich erkrankte Pflanzen ablehnen. Die schwarzen Verfärbungen der Triebe sowie Blattfall sind wichtige Hinweise. Unterstützende chemische Maßnahmen können auf die hier genannten Hygienemaßnahmen aufbauen, diese aber nicht ersetzen! Ein Fungizid-Spektrum wird getestet.

Blattnässe vermeiden: Pilz-Infektionen brauchen anhaltende Nässe. Nach Untersuchungen aus England genügen bereits fünf bis sieben Stunden Blattnässe. Wässern nur am Boden und frühmorgens.
Entfernen: Erkrankte Pflanzen immer zusammen mit dem herabgefallenen Laub entfernen. Die oberste Erdschicht sollte dabei ebenfalls entfernt werden, da der Erreger im Boden mehrere Jahre überdauern kann. Beim Roden befallener Pflanzen mit Boden samt den heruntergerieselten Blättern entfernen.

Ausschneiden erkrankter Stellen: Dies kann bei schnell wachsenden und weniger anfälligen Sorten erfolgreich sein. Da aber häufig auch wenige cm über dem Boden am alten Holz noch Infektionsstellen (schwarze Verfärbungen am Trieb) zu finden sind, scheidet die Möglichkeit häufig aus. Außerdem bleiben in den geschnittenen Pflanzen meist befallene Blätter zurück, die bei feuchter Witterung für neue Infektionen sorgen, bevor sich die Pflanze richtig regeneriert hat. Da der Pilz an den befallenen Blättern überdauert, sind diese möglichst vollständig zu entfernen.

Wiederstandskraft stärken: Bei vorhandenen Buchsbaum-Beständen sollte durch gute Pflege und regelmäßige Düngung die Widerstandskraft der Pflanzen gestärkt werden. Bewässerung von Buchsbaum muss unbedingt von unten erfolgen, nasses Laub ist zu vermeiden.

Desinfektion und Sauberkeit: Alle verwendeten Geräte und Werkzeuge sowie Schuhe und Hände müssen nach Gebrauch gründlich gereinigt und nach Möglichkeit desinfiziert werden, bevor weitere Pflanzungen bearbeitet werden.


Über die Gärtner von Eden eG
Die Gärtner von Eden sind Deutschlands Top-Gartengestalter und arbeiten für eine anspruchvolle Klientel. Die Marke „Gärtner von Eden“ steht für kreative Planung, qualitativ hochwertige Arbeit und individuelle Beratung. Über 70 Gartenbaubetriebe sind in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland genossenschaftlich vereint und setzen damit planerisch und handwerklich Maßstäbe im Europäischen Garten- und Landschaftsbau. Mehr Informationen finden Sie unter:
http://www.gaertner-von-eden.com


Pressekontakt Gärtner von Eden eG
Roland Lütkemeyer, Vorstand der Gärtner von Eden eG, Steinhagener Straße 13, 33334 Gütersloh
Tel.: 05241/ 96501-14, Fax: 05241/ 96501-25, Mobil: 0163/ 84 99 310 Roland.Luetkemeyer(at)Luetkemeyer.de, http://www.gaertner-von-eden.com

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Datum: 17.01.2007 - 23:02 Uhr
Sprache: Deutsch
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Roland Lütkemeyer
Stadt:

Gütersloh


Telefon: 05241/ 96501-14

Kategorie:

Land- und Forstwirtschaft


Meldungsart: Product
Versandart: send
Freigabedatum: 17.01.07

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